• 28.05.2007 15:18

  • von Britta Weddige

Senna: Unbelohnter Husarenritt in Monaco

Bruno Senna zeigte bei seinem Monaco-Debüt keinen Respekt vor den engen Straßen, mit kaputten Reifen schaffte er es aber nur auf Rang elf

(Motorsport-Total.com) - Der "König von Monaco", das ist Ayrton Senna. Kein anderer hat die Straßenschluchten im Fürstentum so beherrscht wie der Brasilianer. Sein Neffe Bruno hatte am Wochenende seinen ersten Auftritt auf der Strecke, auf der bisher kein Pilot so erfolgreich war wie Ayrton. Und Bruno Senna zeigte in seinem GP2-Monaco-Rennen einen ähnliche Leidenschaft wie sein Onkel. Seine Bemühungen blieben aber unbelohnt.

Titel-Bild zur News: Bruno Senna

Bruno Senna war mit seinem elften Platz in Monaco alles andere als zufrieden

In der Qualifikation hatte der junge Brasilianer mit Abstimmungsproblemen zu kämpfen, mehr als Startplatz neun war nicht drin. Am Start machte er einen Platz gut, weil vor ihm iSport-Pilot Andreas Zuber stehen blieb. Es folgte ein guter erster Stint von Senna, während die anderen an die Box kamen, schob er sich Platz für Platz nach vorn und übernahm sogar die Führung.#w1#

Überholt, wo es eigentlich nicht geht

Doch auch er musste in die Box, das erledigte Senna in Runde 19, als Zwölfter gliederte er sich wieder ins Feld ein. Und dann versuchte er erfolgreich das in Monaco eigentlich Unmögliche: Er überholte und zeigte dabei keinerlei Respekt vor den engen Straßen und drohenden Leitplanken. Es war Trident-Pilot Kohei Hirate, den sich Senna mit einem waghalsigen Manöver schnappte. Damit kam er als Elfter ins Ziel.

"Das war kein gutes Ergebnis", sagte der 23-Jährige danach. "Aber meine Reifen haben unheimlich abgebaut und ich konnte einfach nicht mehr pushen. Ich hatte einfach keine vernünftige Pace, bessere Rundenzeiten waren nicht möglich."

"Glücklicherweise gab es in Monaco nur ein Rennen, also habe ich nur die Punkte von einem Rennen verloren." Bruno Senna

Es sei sehr schwer gewesen, in Monaco die richtige Strategie zu finden, fuhr Senna fort: "Ich habe sehr spät gestoppt, um nicht hinter langsamen Autos hängen zu bleiben, die schwer zu überholen sind. Es ist frustrierend, denn es war schwer, den richtigen Zeitpunkt für den Stopp zu finden. In Barcelona ist uns das gelungen. Aber man kann nicht immer gewinnen. Glücklicherweise gab es in Monaco nur ein Rennen, also habe ich nur die Punkte von einem Rennen verloren, das ist das Positive an dem schlechten Ergebnis."

Sein waghalsiges Überholmanöver schilderte Senna so: "Ich war wesentlich schneller als Hirate und habe versucht, ihn in einen Fehler zu treiben. Dann war er sehr langsam, ich bin nach innen gegangen, er hat etwas gezögert und ich bin an ihm vorbei. Er hat versucht, wieder auf die Linie zu kommen, aber das habe ich nicht zugelassen und habe ihn etwas abgedrängt. Das war super, denn es war das erste Mal, dass ich auf einer Straße so fahren konnte, ohne dass mich die Polizei anhält!"