• 15.09.2008 13:19

  • von Roman Wittemeier

Senna: "Pantano hatte weniger Pech"

Der geschlagene GP2-Vizemeister Bruno Senna sucht nach Erklärungen: "Es ist nicht einfach, aber es ist okay"

(Motorsport-Total.com) - Bruno Senna sucht nach seiner Niederlage im GP2-Titelkampf nach Erklärungen. Der Brasilianer hatte sich am Ende eines harten Jahres dem erfahrenen Giorgio Pantano beugen müssen, kann sich aber nach wie vor nur schwer mit seinem zweiten Rang abfinden: "Ich glaube, dass wir viel mehr verdient hatten als nur diesen zweiten Platz. Aber der Motorsport steckt voller Überraschungen und Unwägbarkeiten. Man kann es nicht kontrollieren, wir müssen damit klar kommen."

Titel-Bild zur News: Bruno Senna

Niederlage in der GP2-Serie, doch gute Chancen in der Formel 1: Bruno Senna

Bereits nach der Nullrunde in Valencia waren die Aussichten auf den Titelgewinn für Senna deutlich geschrumpft. Als Pantano in Belgien zum Zuschauen verdammt war, konnte er seine große Chance nicht nutzen, denn eine umstrittene Durchfahrtsstrafe beraubte ihn aller Möglichkeiten. "Es war ein Charakter bildendes Jahr für mich. Ich musste mit so vielen schlechten Umständen zurecht kommen, aber durfte nicht aufgeben. Ich habe bis zum Schluss gekämpft, habe den zweiten Platz geholt und das war alles, was ich tun konnte."#w1#

"Es ist nicht einfach, aber es ist okay", beschrieb Senna seine Gedanken nach dem verlorenen Duell. "Das Team hätte deutlich mehr verdient gehabt. Es macht mich traurig, dass sie nicht den Titel geholt haben. Sie werden sich aber wieder aufrappeln und schon bald wieder große Erfolge feiern." Sennas Team iSport war zuletzt erfolgsverwöhnt. Im vergangenen Jahr fuhr man mit Titelträger Timo Glock auch die Team-Meisterschaft locker nach Hause.

Letztlich habe das Glück einen großen Unterschied im Kampf gegen Pantano ausgemacht: "Er war einfach konstanter als wir. Und er hatte weniger Pech als wir. Seine schlechtesten Ergebnisse beruhten zumeist auf Zwischenfällen im Rennen. Das war bei mir nicht so. Er hat bewiesen, dass Erfahrung zählt und er holte sich die Pole-Positions an den Stellen, wo es darauf ankam. So war es nun einmal."

"Ich kann kaum sagen, welches für mich der schlimmste Moment war, denn es gab so viele!" Bruno Senna

Er selbst sei vom Pech verfolgt gewesen, sagte Senna im Interview auf der offiziellen Homepage der GP2-Serie: "Ich kann kaum sagen, welches für mich der schlimmste Moment war, denn es gab so viele! Die guten Erinnerungen teilen sich auf Rennsiege und die Pole-Position in Istanbul auf. Dass ich dort nach dem Zwischenfall mit dem Hund auf der Strecke zur Pole-Position fuhr zeigte, dass wir als Team solche Zwischenfälle gut ausblenden konnten. Das war gut."

Während es in den vergangenen Jahren immer klar war, dass der neue GP2-Champion sicher irgendeinen Platz in der Formel 1 bekommt, sieht die Sache in diesem Jahr ganz anders aus. Der neue Titelträger Pantano ist mit 30 Jahren kein Nachwuchspilot mehr, außerdem hat er seine Chance in der Königsklasse bereits gehabt. Seine Rennen im ehemaligen Jordan-Team konnten keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Für Bruno Senna sieht die Welt sogar als Vizechampion deutlich besser aus: Mehrere Teams aus der Formel 1 sollen Interesse am Neffen des berühmten Ayrton Senna haben.