• 23.08.2008 17:37

  • von David Pergler

Riesenpech für Pantano - Petrov siegt

Die Valencia-Premiere der GP2 war im Finale ein hochdramatisches Rennen, wo die Titelfavoriten Giorgio Pantano und Bruno Senna punktelos blieben

(Motorsport-Total.com) - Die GP2-Erstausgabe von Valencia wurde von einem unglaublichen Finale begleitet: Giorgio Pantano (Racing Engineering) hatte das Rennen vom Start weg souverän angeführt und hatte die Hand schon am Siegespokal, doch in der letzten Runde schlug das Schicksal in der unbarmherzigsten Weise zu: Vor den ungläubigen Augen der Zuschauer wurde sein Bolide im letzten Streckenabschnitt plötzlich langsamer - der Anfang vom Ende.

Titel-Bild zur News: Vitaly Petrov

Vitaly Petrov kam zu seinem Valencia-Sieg, wie die Jungfrau zum Kind

Es war eine geradezu groteske Szene, als der Italiener in der vorletzten Kurve fast stehen blieb und die wilde Verfolger-Meute an dem entsetzten Tabellenleader vorbeischoss. Die Ursache für dieses turbulente Finale: Spritknappheit. Die Teams waren zum ersten Mal in der spanischen Metropole unterwegs und hatten daher keine Daten über den Spritverbrauch. Pantano war zwar randvoll getankt, doch bereits im Vorfeld gab es im gesamten Starterfeld große Unsicherheiten darüber, ob man mit der Treibstofffüllung klarkommen würde.#w1#

Dabei hatte der Pechvogel noch Glück im Unglück, denn ausgerechnet auch sein Titelrivale Bruno Senna (iSport) war Opfer des Benzin-Fiaskos geworden. Der Brasilianer rollte ebenfalls vor der Ziellinie aus und hoffte, zumindest noch als Achter einen Punkt abzustauben, wurde aber am Zielstrich von Luca Filippi noch abgefangen. So konnte der Neffe von Ayrton Senna das Pech seines großen Rivalen nicht nutzen. Für die Meisterschaft ist es absolut bizarr, dass ausgerechnet die Titelaspiranten auf diese Weise ohne jeden Zähler geblieben sind.

Dabei hatte der Ex-Formel-1-Pilot Pantano das Rennen in der Hand, es sah alles nach einem nie gefährdeten Sieg für den Italiener aus. Doch was Formel-1-Fans wohl noch von dem Formel-1-Rennen in Barcelona 2001 kennen, als Mika Häkkinen damals ebenfalls in Führung liegend in der letzten Runde ausrollte, sollte sich auch hier ereignen. So fiel der Sieg dem überraschten Vitaly Petrov (Campos) buchstäblich in die Arme.

Elektisierendes Duell Grosjean gegen Maldonado

Bereits am Start hatte sich der Russe gegen Pastor Maldonado (Piquet) durchgesetzt und belegte für den Rest des Rennens durchgehend Platz zwei, während Pantano vorne seine Führung souverän verteidigte und sie bis zur letzten Kurve nicht mehr abgab. Der Start des Rennens brachte eine kleine Safety-Car-Phase mit sich, als Kamui Kobayashi (DAMS) seinen Wagen gleich in der ersten Runde, wie schon im Freien Training, in die Wand setzte.

Giorgio Pantano

Die Premiere von Valencia hatte ein hochdramatisches Finale parat Zoom

Vorne kontrollierte das Trio Pantano, Petrov und Maldonado das Feld problemlos, während sich Senna durch das Feld wühlte und in der Anfangsphase Andreas Zuber (Piquet) überrumpelte. Der Österreicher musste das Rennen leider zehn Runden vor Schluss beenden, nachdem er sich auf Position sechs liegend in die Mauer gedreht hatte.

Dass man in Valenica überholen kann, sollten im späteren Rennverlauf die beiden Kampfhähne Maldonado und Romain Grosjean (ART) unter Beweis stellen. Der Franzose hatte dem Venezolaner die dritte Position abgeluchst, nun lag der blaue Piquet-Bolide im Rückspiegel des 22-Jährigen und auf der Zielgeraden boten sich beide kurz vor Schluss ein packendes Duell um den dritten Platz.

Das erste spektakuläre Rad-an-Rad-Duell auf der Start-Ziel-Geraden konnte Grosjean noch für sich entscheiden, doch beim zweiten erwischte Maldonado die bessere Linie und ging vorbei. Doch da Pantano später ausfiel, sollten beide auf dem Podium landen.