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  • 13.05.2015 12:33

Rene Binder: "Ohne Grip kann ich keine Wunder bewirken"

Rene Binder kämpft in Barcelona mit der Abstimmung und ist ohne Grip chancenlos - Der Österreicher rätselt über die momentanen Probleme bei Trident

(Motorsport-Total.com) - Für das italienische Trident-Team verlief der Europaauftakt der GP2-Serie in Barcelona nicht nach Wunsch, nachdem die Wintertests an gleicher Stelle noch gut verlaufen waren. Am vergangenen Wochenende kämpften Raffaele Marciello und Rene Binder mit Abstimmungsproblemen. Marciello, der an diesen Tagen in der Formel 1 testet, konnte im Hauptrennen Platz sechs erobern. Binder musste von Startplatz 24 eine Aufholjagd starten, die ihn aber nur drei Positionen weiter nach vorne brachte. Im Sprintrennen war der Österreicher in der Anfangsphase in einen Unfall verwickelt und musste aussteigen.

Titel-Bild zur News: Rene Binder

Der Österreicher Rene Binder rätselt über die momentanen Probleme bei Trident Zoom

Frage: "Das Rennwochenende in Barcelona war ein weiterer Rückschlag für dich. Was ist momentan los bei Trident?"
Rene Binder: "Das Vertrauen in mein Team und in meine Ingenieure ist nach wie vor da, aber auf der anderen Seite gibt es für mich hier ein grundsätzliches Problem, das uns derzeit einbremst. Ich war im Qualifying von Barcelona eine Sekunde langsamer als vergangenes Jahr, und das, obwohl wir in dieser Saison DRS verwenden. Wir haben alle noch keine Erklärung dafür, warum wir nach den erfolgreichen Wintertests auf einmal das Fahren verlernt haben sollen, aber mit einem Auto ohne Grip kann ich keine Wunder wirken. Das steht fest."

Frage: "Auch dein Teamkollegen Marciello wird derzeit unter seinem Wert geschlagen und hat nach vier Rennen nur einen sechsten Platz am Konto."
Binder: "Bitte nicht vergessen: Er ist immerhin dritter Fahrer bei Sauber und hat auch im Freitagstraining der Formel 1 in Barcelona wieder gezeigt, dass er mindestens den Speed der beiden Stammfahrer hat. Wenn die Reifen perfekt arbeiten und unser Auto gut abgestimmt ist, kann ich den Rückstand auf ihn in Grenzen halten. Aber so wie es momentan läuft, komme ich damit einfach überhaupt nicht zurecht."

Frage: "Das klingt doch ziemlich ratlos, aber welche Konsequenzen kann das Team jetzt in dieser schwierigen Situation ziehen?"
Binder: "Fakt ist: Es muss sich jetzt wirklich etwas tun, sonst hält mich hier in der GP2-Serie nichts mehr. Ich habe jahrelang gekämpft, hatte ein paar Erfolgsmomente und gehofft, in meiner dritten Saison endlich noch einmal die eine oder andere Topplatzierung zu erreichen, die schon ein paar Mal in greifbarer Nähe lag. Wenn ich diese Möglichkeit nicht bekomme bin ich weg. So einfach ist das."


GP2-Serie in Barcelona

Frage: "Gibt es in Hinblick auf das erste Jahreshighlight in Monte Carlo auch etwas, das dich positiv stimmt?"
Binder: "Im Moment habe ich noch ziemliche Rückenschmerzen von meinem Unfall im Sprintrennen. Da bin ich von hinten angerempelt worden und rückwärts mit hoher Geschwindigkeit in die Absperrung geflogen. Das hätte auch anders ausgehen können. Auf Monaco freue mich immer und ich weiß, dass ich dort im Normalfall auch schnell bin. Dafür muss sich das Auto aber wieder so anfühlen, wie vor zwei Jahren als ich auf den Plätzen sechs und sieben gelandet bin."