• 19.09.2013 13:48

Racing Engineering: Titeljagd im herausfordernden Singapur

Für Racing Engineering geht es in Singapur mit Fabio Leimer schon um den Titel, doch Sportdirektor Thomas Couyotopoulo sieht noch viele Hindernisse im Weg

(Motorsport-Total.com) - Fabio Leimer und sein Racing-Engineering-Team haben es in der eigenen Hand: Der Schweizer kommt als Tabellenführer zum vorletzten Wochenende der GP2-Serie nach Singapur und könnte sich im Idealfall schon auf dem schillernden Stadtkurs zum Meister krönen, doch noch sitzen ihm Sam Bird, Stefano Coletti und Felipe Nasr dicht im Nacken. Nach dem Sieg und dem übernommenen ersten Meisterschaftsrang in Monza reist das Team mit Rückenwind nach Singapur, wo Leimer schon im vergangenen Jahr auftrumpfen konnte.

Titel-Bild zur News: Fabio Leimer

Fabio Leimer reist mit besten Titelchancen nach Singapur Zoom

Doch nicht nur der Schweizer kämpft auf dem Marina Bay Street Circuit um ein gutes Ergebnis, auch sein Teamkollege Julian Leal möchte die Saison auf einem Hoch beenden. 2012 musste der Kolumbianer Singapur allerdings ohne Punkte wieder verlassen. Racing Engineerings Sportdirektor Thomas Couyotopoulo spricht im Interview über das bevorstehende Wochenende und die Schlüsselpunkte auf dem tückischen Stadtkurs.

Frage: "Thomas, das vergangene Rennwochenende in Monza verlief für Racing Engineering und seine Fahrer sehr erfolgreich. Schildere uns doch bitte etwas zu den großartigen Resultaten von Fabio und Julian."
Thomas Couyotopoulo: "Monza war für Team und beide Fahrer ein sehr positives Wochenende. Fabio hat sich auf P2 qualifiziert und war nur drei Hundertstel von der Pole-Position weg. Er hat das Hauptrennen dann gewonnen, während Julian auf Platz fünf ins Ziel kam. Es war also ein brillanter Samstag. Beim Sprintrennen mit umgekehrter Startaufstellung konnte Julian Dritter werden, und Fabio fuhr auf den sechsten Platz und bekam noch einmal zwei Extrapunkte für die schnellste Rennrunde. Im Großen und Ganzen haben Team und Fahrer in Monza einen exzellenten Job abgeliefert und die starke Performance unserer Autos in einem engen und herausfordernden GP2-Feld unterstrichen."


Fotos: Racing Engineering, GP2-Serie in Italien


Frage: "Nach der Hochgeschwindigkeitsstrecke Monza findet der dieswöchige Event auf dem Marina Bay Street Circuit in Singapur statt. Was sind die Hauptunterschiede, wenn man diese beiden Events vergleicht?"
Couyotopoulo: "Singapur ist in jeder Hinsicht anders als Monza. Hauptsächlich ist Singapur ein echter Stadtkurs mit einigen sehr langsamen Kurven, die meist mit eingeschränkter Sicht durchfahren werden. Zudem sind die Auslaufzonen durch die Mauern auf jeder Seite ziemlich stark begrenzt."

"Die Durchschnittsgeschwindigkeit auf einer Qualifying-Runde beträgt in Monza rund 227 km/h - in Singapur sind es rund 152 km/h. Das bedeutet, dass die Autos extrem anders eingestellt werden und auch andere Kompromisse eingegangen werden müssen. Singapur hält mit dem Streckenlayout und der Hitze immer ein paar Überraschungen parat, aber es gibt auch immer die Chance auf Regen."

Frage: "Auf welche Faktoren müssen Ingenieure und Fahrer an diesem Wochenende am meisten Acht geben?"
Couyotopoulo: "Der Event 2012 war ziemlich aufregend. Es gab viel Action auf der Strecke und das könnte in dieser Woche wieder so sein. Die Hitze und die Luftfeuchtigkeit stellen die Fahrer vor eine weitere physische Herausforderung - und die Teams natürlich auch! An diesem Nachmittag gab es schon Regen während des Aufbaus, das ist sehr typisch hier. Uns könnten ein paar heftige Schauer erwarten, nicht nur ein paar Tropfen. Das ist leider ziemlich unvorhersehbar."

Marcus Ericsson, Giedo van der Garde, Fabio Leimer

2012 konnte der Schweizer in beiden Rennen auf das Podest fahren Zoom

"Es gab eine beeindruckende Schikane hier, die aber in diesem Jahr zugunsten einer anderen Kurve entfernt wurde - vornehmlich aus Sicherheitsgründen, da es in Vergangenheit immer wieder zu Aufhängungsschäden kam. Auch das Qualifying mit dem Ziel, möglichst weit vorne zu starten, wird einer der Schlüsselpunkte sein, dazu kommen Reifenmanagement, Strategie und Reaktionsvermögen."

Frage: "Fabio reist als Tabellenführer nach Singapur und stand 2012 hier zweimal auf dem Podium. Sicherlich arbeitet die Racing-Engineering-Crew hart, um das Resultat zu wiederholen oder sogar zu verbessern, aber wie schauen die Erwartungen den generell aus?"
Couyotopoulo: "Nach den sehr starken Ergebnissen in Monza und dem positiven Resultat aus Singapur im vergangenen Jahr arbeitet das Team mit dem Ziel, die Pole-Position und den Rennsieg herauszuholen, aber es wird natürlich eine sehr harte Herausforderung - zumal auch zwölf andere Teams ebenfalls darum kämpfen. Der Marina Bay Street Circuit in Singapur verzeiht keine Fehler, darum wird das Rennen hier dem ohnehin schon interessanten Finale des Meisterschaftskampfes noch mehr Würze verleihen."