Leimer: Mit Geschick und Glück an die Tabellenspitze

(Motorsport-Total.com) - Das Hauptrennen der GP2 in Monza stand klar im Zeichen von zwei Piloten: Fabio Leimer (Racing Engineering) und Sam Bird (Russian Time), die das Rennen bereits aus der ersten Startreihe aufgenommen hatten, lieferten sich ein spannendes Duell um den Sieg, bei dem der Schweizer die Oberhand behielt. Für Leimer ist dieser Erfolg das Ergebnis einer guten Mannschaftsleistung. "Letztendlich muss ich dem Team danken, das heute einen großartigen Job gemacht haben. Der gute Boxenstopp war meiner Meinung nach heute der Schlüssel zum Sieg."

© Glenn Dunbar/GP2 Media Service

Fabio Leimer machte in Monza nicht nur seine Gegner nass Zoom

In der Tat brachte der Pflichtboxenstopp die Vorentscheidung über den Sieg. "Bei Sam gab es einen kleinen Fehler beim Stopp, unserer war perfekt", sagt Leimer. Doch schon zu Beginn des Rennens ließ der 24-Jährige Polesetter Bird hinter sich. "Auch der Start war wirklich wichtig. Ich bin gut gestartet und fuhr auf Position eins in die erste Kurve. Das war wirklich wichtig, denn Sam war ein bisschen schneller als ich."

Bei der Suche nach der Erklärung für den besseren Start wird Leimer bei den Reifen fündig. "Ich denke meine Reifen waren etwas besser, denn es waren die weicheren. Daher hatte ich bessere Traktion, allerdings hatte ich Glück, denn ich hätte beinahe das Auto abgewürgt", berichtet der Schweizer. Nach dem Boxenstopp musste er allerdings noch einmal um den Sieg zittern, den Bird holte rasch auf und hing bald am Heck des Racing-Engineering-Autos.

"Ich hatte ständig Druck von Sam, ein dummer Fehler hätte bedeutet, dass ich Zweiter werde", meint Leimer. "Wenn dir jemand so dicht folgt, ist es wirklich schwierig. Ich habe mich auf die Schikanen konzentriert, damit er mich nicht überholen kann. Ich denke, das war die richtige Strategie." Das ist allerdings nur die halbe Wahrheit, denn Bird war von seiner Box mit Blick auf die Meisterschaft ermahnt worden, kein unnötiges Risiko einzugehen und stellte daraufhin seine Angriffe ein.

Durch den Sieg und die Ausfälle von Stefano Coletti (Rapax) und Felipe Nasr (Carlin) übernahm Leimer auch die Führung in der Meisterschaft. Fünf Rennen vor Saisonende mag der Schweizer aber noch keinen Gedanken an den möglichen Titel verschwenden. "Im Moment kümmere ich mich nicht darum. Es ist natürlich schön, dass Nasr und Coletti keine Punkte erzielt haben, aber es sind noch einige Rennen. Daher ist noch alles möglich. Ich konzentriere mich schon auf Singapur, wo ich das Hauptrennen gewinnen will und natürlich auf morgen. Momentan sehe ich einfach von Rennen zu Rennen und konzentriere mich nicht auf die Meisterschaft."