Palmer zeigt Schwäche! Ungarn-Pole geht an Nasr

(Motorsport-Total.com) - Felipe Nasr hat die Jagd auf Jolyon Palmer noch nicht aufgegeben und sich beim Qualifying der GP2-Serie auf dem Hungaroring seine erste Pole-Position der GP2-Karriere gesichert. Der Carlin-Pilot umrundete den Kurs von Budapest in 1:28.436 Minuten und sicherte sich den ersten Startplatz und vier Punkte mit fast zwei Zehntelsekunden Vorsprung vor Tom Dillmann (Caterham) und Arthur Pic (Campos).

Der Gesamtführende Jolyon Palmer (DAMS) landete zum ersten Mal 2014 nicht in der ersten Startreihe und wurde nur Siebter. Durch eine Strafe gegen Johnny Cecotto jun. (5./Trident), der im Freien Training ausgerechnet mit dem Briten kollidierte und um drei Plätze nach hinten versetzt werden wird, rutscht der Brite allerdings noch einen Platz nach vorne. Somit wird er hinter Kimiya Sato (Campos) und Stoffel Vandoorne (ART) aus der dritten Startreihe ins Rennen gehen.

Der Gesamtdritte Johnny Cecotto jun. hat von Rang acht morgen aber noch mehr Arbeit vor sich. Der Venezolaner ging bereits mit der Strafe im Hinterkopf in die Qualifikationssitzung, die schon in den ersten Sekunden turbulent werden sollte. Noch in der Boxengasse kam es zur ersten Kollision zwischen Tom Dillmann und Sergio Canamasas (Trident). Der Franzose fuhr aus seiner Box in den Boliden des Spaniers, doch mehr als ein leichter Schaden entstand nicht.

Zahlreiche Führungswechsel sorgen für Spannung

Somit war für alle Piloten die Gelegenheit, sich dem Geschehen auf der Strecke zu widmen. Den ersten Schlagabtausch gewann McLaren-Junior Vandoorne mit 1:28.866 für sich, nachdem er bereits im Freien Training der schnellste Mann war. Hinter dem Belgier sortierten sich die beiden DAMS von Stephane Richelmi und Jolyon Palmer ein. Doch nur wenige Augenblicke später war es mit dem Hoch des französischen Teams vorbei, als Richelmi auf der Zielgeraden ausrollte. Für den Monegassen war die Qualifikation zu Ende, er rutschte noch auf Rang zehn hinunter.

Doch Palmer stellte die Ehre des Teams wieder her und schob seinen gelben Boliden vorläufig auf Rang eins, doch die Führung hielt nur wenige Sekunden, denn plötzlich waren die beiden Campos von Pic und Sato an der Spitze zu finden, bevor die Session ein wenig ruhiger wurde. Beinahe alle Piloten hielten sich gegen Mitte der Zeit in der Box auf, nur wenige Fahrer durchbrachen die Stille und gingen auf schnelle Runden. Daniel Abt konnte sich in diesem Zeitraum von Rang 24 ins Mittelfeld schieben, doch mehr als Rang 14 war für den Deutschen heute nicht drin.

Besser machte es Tom Dillmann, der sich zehn Minuten vor Ablauf der Zeit die Führung eroberte. In der Zwischenzeit waren auch alle anderen Piloten für ihren letzten Versuch wieder auf der Strecke. An die Bestzeit von Dillmann kam aber nur Felipe Nasr ran, der eine gute Runde mit Rang eins belohnte. Der Brasilianer konnte sogar noch einmal zulegen und seine Zeit erneut unterbieten.

Erneute Enttäuschung bei Abt, Binder & Co.

Am Ende hatte Nasr 0,182 Sekunden Vorsprung auf Dillmann und 0,207 Sekunden Vorsprung auf den Drittplatzierten Arthur Pic. auf Rang vier und fünf klassierten sich Kimiya Sato (+0,222) und Johnny Cecotto jun. (+0,273), der allerdings die angesprochene Strafe erhält. Hinter Vandoorne (+0,304) und Palmer (+0,355) starten morgen auch Raffaele Marciello (Racing Engineering/+0,496), Marco Sörensen (MP Motorsport/+0,499) und Stephane Richelmi (+0,505) aus den Top 10.

Wieder einmal weniger erfreulich lief es in Budapest für die deutschsprachigen Piloten: Der Schweizer Simon Trummer (+0,624) wurde in seinem Rapax 13. und lag damit eine Position vor dem Deutschen Daniel Abt (Hilmer/+0,689) und wiederum eine Position vor Hockenheim-Sieger Stefano Coletti (Racing Engineering/+0,703). Der Österreicher Rene Binder (Arden/+1,459) wurde hinter Hilmer-Pilot Jon Lancaster (+1,244) nur 24. Das Hauptrennen der GP2-Serie startet morgen um 15:40 Uhr.