• 23.05.2009 17:13

  • von Stefan Ziegler

Maldonado gewinnt den Sprint von Monte Carlo

Pastor Maldonado hat den Sieg im Sprintrennen geerbt - Karun Chandhok mit bitterem Ausfall - Heftiger Unfall von Romain Grosjean

(Motorsport-Total.com) - 30 Rennrunden hätten es werden sollen, doch schon nach 28 Umläufen war Schluss für die GP2 in Monaco: Das Sprintrennen im Fürstentum bot zunächst nur wenig Spannung - erst gegen Rennende überschlugen sich die Ereignisse in Monte Carlo. Karun Chandhok hatte das Rennen über weite Strecken dominiert, rollte aber nach knapp 20 Runden aus und brachte seinen ersten Rang nicht ins Ziel. Wenig später musste auch Tabellenführer Romain Grosjean spektakulär die Segel streichen.

Titel-Bild zur News: Pastor Maldonado

Pastor Maldonado hielt sich schadlos und erbte den Sieg im Sprint von Monaco...

Der Renault-Testfahrer wollte von einem kleinen Fehler seines Vordermanns profitieren und attackierte Andreas Zuber (FMS) auf der Gegengeraden nach der Hafenschikane. Zuber verteidigte seine Linie, Grosjean zackte zurück und erwischte prompt das rechte Hinterrad seines Konkurrenten. Es folgten für Formelsport nicht ganz untypische Szenen: Grosjeans Fahrzeug hob ab und landete mit einem heftigen Schlag in den Fangzäunen der Tabac-Kurve.#w1#

Grosjean mit Horrorcrash in Monaco

Damit war das Rennen aber nicht nur für Grosjean vorbei - die Rennleitung schwenkte aufgrund der weit verstreuten Trümmer wenig später die Roten Flaggen und stellte den Rennbetrieb nach 28 von 30 geplanten Runden ein. So durfte sich Pastor Maldonado (ART) über den Sieg im Sprintrennen freuen. Jerôme D'Ambrosio (DAMS) kam auf einem unauffälligen zweiten Rang ins Ziel, Nico Hülkenberg (ART) fuhr als Dritter erstmals auf das Podium.

Danach hatte es zunächst allerdings nicht ausgesehen. Pole-Sitter Maldonado hatte den Start komplett verhauen und musste sich beim Beschleunigungsduell zur ersten Kurve Chandhok (Ocean) geschlagen geben. Der Inder ließ sich eine solche Gelegenheit nicht nehmen und zog an Maldonado vorbei in Front. Dahinter sortierte sich das Feld ordnungsgemäß und ohne Verluste in das erste Nadelöhr ein - die Abkürzung nahm im Sprint kein Pilot.

In der Folge wurde das Feld durch einige kleinere Scharmützel und Defekte etwas dezimiert. Roldan Rodriguez (Piquet) wurde nach dem Tunnel glatt von seinem eigenen Hinterrad überholt und musste aufgeben, dann rollte Giacomo Ricci (David Price) auf der Zielgeraden aus. Kaum war dieser Wagen geborgen, wurde auch der Führende plötzlich langsamer: Chandhoks Ocean-Rennwagen quittierte nach zwei Renndritteln auf einmal seinen Dienst.


Fotos: GP2-Rennwochenende in Monaco


Maldonado erbt den Sieg im Fürstentum

So übernahm Maldonado kampflos die Spitzenposition, war er doch zuvor wie ein Schatten hinter Chandhok hergerast. Weil der Wagen des Inders nicht gleich weggeräumt werden konnte, schickte die Rennleitung das Safety-Car auf die Piste, wodurch Maldonado seinen fast 20-sekündigen Vorsprung auf einen Schlag einbüßte. Der Venezolaner ließ sich davon aber nicht beeindrucken und fegte letztendlich als klarer Sieger über Start und Ziel.

Dies geschah freilich in etwas reduzierter Geschwindigkeit, wurde das Rennen doch vorzeitig gestoppt. Hinter Maldonado wurden D'Ambosio und Hülkenberg abgewinkt, Lucas di Grassi (Racing Engineering), Zuber und Vitaly Petrov (Campos) schnappten sich die verbliebenen Punkte im Sprintrennen von Monaco, wobei Tabellenleader Grosjean erstmals 2009 leer ausging. Der Franzose rangiert aber nach wie vor auf Rang eins in der GP2.

Hinter Grosjean (31 Punkte) folgt noch immer ART-Teamkollege Petrov (18), der punktgleich mit D'Ambrosio (18) Rang zwei in der Gesamtwertung belegt. Durch seinen Sieg im Sprint von Monte Carlo verbesserte sich Maldonado (12) auf P4 vor Edoardo Mortara (10), Andreas Zuber (8), Lucas di Grassi (8) und Nico Hülkenberg (8) - der junge Deutsche fuhr ausgerechnet auf dem schwierigen Stadtkurs von Monaco erstmals in die GP2-Punkte.