• 07.06.2009 11:27

  • von Marco Helgert

Lucas di Grassi unbedrängt, Petrov neuer Führender

Lucas di Grassi (Racing Engineering) sicherte sich souverän seinen ersten Sieg 2009, Vitaly Petrov ist neuer Gesamtführender - Nico Hülkenberg auf Rang vier

(Motorsport-Total.com) - Lucas di Grassi bekam durch die Strafen vom Samstag die Pole-Position geschenkt und nutze diese souverän. Nie ließ er einen Zweifel daran aufkommen, dass der Sieg nur über ihn gehen würde. Auch Javier Villa dahinter blieb weitgehend unbedrängt. Vitaly Petrov als Dritter sorgte nur zu Beginn für ein kleines Feuerwerk, doch der Russe ist nun der neue Führende der Gesamtwertung. Nico Hülkenberg erreichte den vierten Rang.

Titel-Bild zur News: Lucas di Grassi

Lucas di Grassi holte sich seinen ersten Sieg der GP2-Saison 2009

Nach dem ereignisreichen Rennen vom Samstag sprach die Rennleitung noch einmal mahnende Worte. Noch einmal sollte sich nicht so viel Chaos ereignen. Opfer standen vor dem Start aber schon fest: Giedo van der Garde (iSport) verlor durch die Strafe nicht nur zwei Punkte, er startete zusammen mit dem ebenfalls bestraften Romain Grosjean (Campos) von hinten. Durch die Strafen erbte Lucas die Grassi (Racing Engineering) die Pole-Position für das Sprintrennen.#w1#

Das erste kleine Drama begann schon am Vorstart. Als das Feld in die Aufwärmrunde ging, blieb Karun Chandhok wie angewurzelt stehen. Sein Ocean-Bolide wurde in die Boxengasse geschoben. Zwei weitere blieben am Start dann stehen: Luiz Razia (FMS) und Nelson Panciatici (Durango). In der ersten Kurve dann schon der erste Schlagabtausch: Luca Filippi (Super Nova) und Davide Valsecchi (Durango) kollidierten, worauf Valsecchi Andreas Zuber (FMS) mit wegräumte. Nur Valsecchi musste danach aber aufgeben.

Kleines Chaos zu Beginn

Wie schon am Samstag ging es in den Eröffnungsrunden hart zur Sache. Nico Hülkenberg versuchte sich am Teamkollegen Pastor Maldonado (beide ART), doch der Angriff auf Rang drei scheiterte und eröffnete somit Vitaly Petrov (Campos) die Chance, die der Russe sofort nutzte. Daraufhin beruhigten sich die Gemüter im Feld wieder etwas, das Rennen wurde ruhiger.

Eine Duplizität der Vorfälle dann in Runde vier: Michael Herck (DPR) ließ sich in einen Fehler treiben und blieb nach einem Dreher einfach mitten in der Kurve stehen. Auf Hilfe musste der Rumäne lange warten, mehr als eineinhalb Runden dauerte es, bis der Bolide entfernt worden war.

Das Feld zog sich vorn unterdessen ein wenig auseinander. Di Grassi führte, Javier Villa (Super Nova) konnte den Brasilianer nicht halten. Hinter ihm holte aber Petrov kaum weiter auf. Die Lücke auf Hülkenberg, der Maldonado endlich geknackt hatte, lag bereits nach einem Renndrittel bei vier Sekunden. Auf Rang sechs fuhr ohne große Bedrängnis Alberto Valerio.

Statisches Rennen gegen Ende

Zweikämpfe gab es hinten im Feld. Grosjean knöpfte sich einen Gegner nach dem anderen vor, lag nach zehn Runden immerhin schon auf Rang zwölf. Auf die Punkteränge fehlten weniger als zehn Sekunden. Van der Garde fuhr im Schlepptau mit, während Kamui Kobayashi (DAMS) mit einem Ausflug neben die Strecke wieder kaum etwas gelang.

An der Spitze wurde es nun richtig statisch. Lediglich Petrov sah das Heck von Villa noch recht formatfüllend vor sich, und Valerio studierte die Getriebeansicht von Maldonado. Weiter hinten robbte sich Grosjean auf Rang elf nach vorn, ging dabei an Diego Nunes (iSport) vorbei. Der wollte sich das aber nicht bieten lassen. Er griff erneut an, worauf sich beide einige Male gegenseitig ins Auto rauschten.

Große Verschiebungen gab es im letzten Renndrittel nicht mehr. Panciatici stellte sein Auto noch ab, wie schon zuvor Giacomo Ricci (DPR). Im Feld aber blieb es weitgehend ruhig, die Positionen im Vorderfeld waren ohnehin schon fest bezogen. Di Grassi holte sich den Sprintsieg, Villa fuhr auf Rang zwei. Petrov übernahm mit dem dritten Rang die Führung in der Meisterschaft.