Hilmer: Mit neuer Teamstruktur zurück auf die Rennstrecke

Das Hilmer-GP2-Team soll 2017 wieder auf die Strecke gehen - Neue Teamstruktur soll zu Erfolg führen - Langfristiges Ziel: werksseitiges Juniorteam werden

(Motorsport-Total.com) - In Monza 2015 rollten zum bisher letzten Mal Boliden des Hilmer-Teams im Rahmen der GP2-Serie auf die Rennstrecke. 2016 vermisste man das Team von Franz Hilmer in der Formel-1-Nachwuchsserie. Nun stellt sich das Partnerteam des Formel-1-Rennstalls Force India, das 2013 gegründet wurde, neu auf. Eine gestraffte Struktur in den Bereichen Organisation und Management soll dabei helfen, an vergangene Erfolge anzuknüpfen.

Titel-Bild zur News: Simon Trummer

Bald schon soll wieder ein Hilmer-Bolide in der GP2-Serie mitkämpfen Zoom

"Wir wollen schnellstmöglich zurück auf das Podium", stellt Teamchef Hilmer klar. Deshalb führe man bereits Gespräche mit "hungrigen" Fahrern. "Die GP2 ist der Gradmesser für jeden, der um einen Werksvertrag im professionellen Motorsport kämpft. Das gilt nicht ausschließlich nur für die Königsklasse Formel 1, damit meine ich auch die WEC und die enorm aufkommende Formel E", hält er fest.

Das Team aus Niederwinkling hat nun für klare Hierarchien innerhalb der Mannschaftsstruktur gesorgt. "Jeder, der zu uns kommt, egal ob Fahrer, Ingenieur oder Mechaniker wird spüren, dass wir nicht nur von einem professionellen Anspruch sprechen, sondern diesen auch leben", so der Teamchef Franz Hilmer, der das Team gemeinsam mit Maik Schiede führt. Dieser ist als Unternehmer mit seiner Käseproduktion bekannt geworden. Schiede sei vom Fan, über den Sponsor nun zum Gesellschafter des Teams geworden, skizziert Hilmer.

"Wir treten im Motorsport an, um zu siegen"

"Für mich ist Motorsport eine Leidenschaft gepaart mit dem unbedingten Willen, eine perfekte Leistung abzuliefern - von allen Beteiligten; Woche für Woche und zwischen den Rennen", erklärt Schiede. "Ich denke, dass wir diese Tugenden von Fleiß und akribischer Arbeit für den Erfolg sehr gut mit einer jungen Mannschaft auf die Beine stellen können. Die Herausforderungen in der GP2 2017 und erst recht darüber hinaus erfordern dies. Darauf werden wir uns einstellen."

In Zukunft ist die Richtung vorgegeben: Man möchte kein reines Privatteam mehr sein. "Wir verfolgen eine klare Vision. Der Motorsport erfordert eine stetige Professionalisierung und diese geht einher mit einer engen Zusammenarbeit mit einem Hersteller. Genau deshalb verfolgen wir die strategische Zielstellung, ein werksseitiges Juniorteam zu werden", erklärt Teamgründer Hilmer.

In 60 GP2-Rennen konnte man bisher vier Siege und sieben Podestplätze einfahren. 2013 konnte man den sechsten Platz in der Teamwertung belegen, 2014 wurde man Zwölfter, 2015 Letzter - auch weil man nur an insgesamt fünf von elf Wochenende mit zwei Boliden antrat. 2017 ist man hungrig auf mehr: "Für uns ist es eine Verpflichtung, auf unsere Erfolge in der dennoch jungen Teamgeschichte aufzubauen. Wir treten im Motorsport an, um zu siegen. Das ist unser Anspruch und eine Verpflichtung. Entsprechend werden wir uns für die Zukunft aufstellen."


GP2-Serie in Sepang

Die Neuausrichtung des Teams soll auch zum Ziel haben, ein Bindeglied in der Entwicklung zwischen Formel 3 und Formel 1 zu werden. Dem Nachwuchs möchte man eine Einstiegsmöglichkeit schaffen. Außerdem betont Hilmer: "Für uns ist es wichtig, Motorsport zu leben. Das heißt, wir müssen Motorsport greifbar und nachvollziehbar machen. Deswegen ist ein weiteres Element unserer neuen DNA, mit Hochschulen und Universitäten einen Austausch zu pflegen. Auch das gehört für uns zur Verantwortung im Motorsport."