Grosjean: "Habe keine gelben Flaggen gesehen"
Romain Grosjean konnte sich nicht lange über den Sieg in Hockenheim freuen - eine Zeitstrafe warf ihn zurück auf Platz zwei - Er sieht das Positive
(Motorsport-Total.com) - Romain Grosjean jubelte im GP2-Hauptrennen von Hockenheim über seinen Sieg, doch lange währte die Freude nicht. Am Abend nach dem Rennen gab die Rennleitung nach langen Diskussionen bekannt: Grosjean bekommt eine 25-Sekunden-Strafe, weil er unter gelben Flaggen Marko Asmer überrundet hatte. Der Sieg war damit dahin, aber da er über 54 Sekunden Vorsprung auf den Drittplatzierten hatte, war Grosjean trotz der Strafe immer noch Zweiter hinter Giorgio Pantano.

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Romein Grosjean konnte sich in Hockenheim nicht lang über den Sieg freuen
"Ich habe keine gelben Flaggen gesehen", verteidigte sich der Franzose danach gegenüber der Internetseite der Serie. "Zudem wurden Asmer schon seit vier Kurven blaue Flaggen gezeigt und er ließ mich nicht durch." In der fraglichen Rechtskurve habe Asmer stark abgebremst, "und da waren keine gelben Flaggen und ich hatte auch keine Anzeige im Cockpit. Am Kurvenausgang gab ich ihm ein Zeichen und er ist nach rechts gefahren, da dachte ich, dass er mich durchlässt. Und dann erst habe ich die gelben Flaggen gesehen - aber meiner Meinung nach waren die erst dort und nicht schon früher. In der nächsten Runde hat meine Anzeige schon viel früher Gelb angezeigt und ich dachte, dass sie den Anfang der Gelb-Zone verändert hatten." Grosjean war sich allerdings sicher, dass seine Überrundung völlig legal war.#w1#
Und so versucht Grosjean, das Positive zu sehen: "Tatsache ist, dass wir auf der Strecke gewonnen haben. Wir haben nichts falsch gemacht, wir haben dadurch keinen Vorteil gehabt. Es ist wichtig, dass wir auf der Strecke gewonnen haben. Aber mit einer Strafe noch Zweiter zu werden ist auch nicht schlecht."
Dass er das Rennen gewinnen konnte, hatte Grosjean ohnehin etwas überrascht. Denn er dachte nicht, dass er an Pantano vorbeikommen würde, der das Rennen die meiste Zeit über angeführt hatte. "Unsere Hinterreifen haben zu früh abgebaut, deshalb konnte er fünf Sekunden Vorsprung herausfahren", sagte Grosjean. Auch die Strategie mit einem frühen Boxenstopp half da nicht weiter, obwohl Grosjean danach schneller war als Pantano. "Beim Reifenabrieb war zu groß. Zehn Runden vor Schluss habe ich dem Team gesagt, dass ich mich mit Platz zwei begnüge, weil das Auto so schwierig zu fahren war, dass ich ihn nicht einholen konnte. Als dann auch noch der Regen kam, dachte ich, dass es ganz aus ist. Denn er hat so viel mehr Erfahrung als ich."
Für Grosjean war es das erste Mal, dass er in der GP2 im Regen mit Slicks fuhr: "Es war wirklich sehr schwierig. Ich konnte nicht sehen, wo er gebremst hat und ob er gerutscht ist oder nicht." Grosjean rutschte selbst teilweise von Kurve zu Kurve - in der Haarnadelkurve konnte er sich schließlich an Pantano vorbeidrücken und den - vorläufigen - Sieg holen.

