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Glock: "Strategie ist nicht ganz aufgegangen"
Timo Glock im 'Motorsport-Total.com'-Interview über seinen zweiten Platz in Barcelona und das unglückliche Timing seines Boxenstopps
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Timo, es war ein chaotisches Rennen, ein Strategierennen, richtig?"
Timo Glock: "Ja, im Endeffekt schon. Wir sind in der Safety-Car-Phase draußen geblieben, weil wir wussten, dass Hamilton letztes Jahr von den Reifen her tierisch eingebrochen ist. Als Filippi draußen war, haben wir gesagt, wir gehen auf die Meisterschaft und versuchen, so viele Punkte wie möglich zu holen. Also sind wir draußen geblieben, aber viele sind reingegangen. Die hatten dann halt 30 Runden mit einem Satz Reifen. Das größte Problem war, dass die Safety-Car-Phase viel zu lange gedauert hat. Wir haben mit zwei Runden gerechnet, aber es waren vier oder fünf Runden. Da war eigentlich schon fast alles gelaufen."

© xpb.cc
Timo Glock sammelte weitere wichtige Punkte für die Meisterschaft
"Als Senna dann vor di Grassi rauskam, war das auch so ein Punkt, weil ich wusste, dass ART letztes Jahr eingebrochen ist. Wir haben spekuliert, dass di Grassi alles ein bisschen blockieren wird, damit wir wegfahren können. Es hat halt alles gegen uns gespielt. Trotzdem war unser Speed extrem schnell. Auf der schnellsten Rennrunde sind wir anderthalb Sekunden schneller als der Rest. Die Strategie ist halt nicht ganz aufgegangen. Wir sind aber trotzdem Zweiter geworden und haben Punkte für die Meisterschaft geholt. Das ist okay."#w1#
Frage: "Du hast am Schluss noch ordentlich aufgeholt..."
Glock: "Das haben wir ja gemeint, dass wir am Schluss frische Reifen haben, um die Jungs ein bisschen zu ärgern, aber im Endeffekt ist die Rechnung nur bei di Grassi aufgegangen. Senna war zu weit weg, aber wie gesagt: Wenn die Safety-Car-Runden weniger gewesen wären, dann hätte ich zwei Runden lang mehr Vorsprung rausfahren können. Am Ende hätte ich auch zwei Runden mehr mit frischen Reifen gehabt. Das hat nicht funktioniert. Er hat seine Reifen geschont und hat das clever gemacht - verdient gewonnen."
Frage: "Es war erst Bruno Sennas zweiter Sieg in einem Autorennen, er ist ja erst kurz im Motorsport. Ist das nicht erstaunlich?"
Glock: "Ja gut, aber er ist ja auch ein oder zwei Jahre Formel 3 gefahren, das muss man auch dazusagen. Davor Kart. Er hat schon Erfahrung, mit Sicherheit. Das sollte man nicht so extrem sehen. Klar, er hat nicht so viel Erfahrung wie andere, wie ich oder wie Nicolas Lapierre, aber er ist clever in den Rennen. Wenn er ein Talent ist, dann ist er überall relativ schnell schnell."
Frage: "War das vielleicht eher ein glücklicher Sieg oder glaubst du, dass er konstant weiter gewinnen kann?"
Glock: "Glück war es auf keinen Fall. Er hat bei den Tests schon gezeigt, dass er schnell ist und Arden hat ein Auto, das über die Distanz ganz gut geht. Das Paket stimmt, um da vorne reinzufahren. Ob er immer auf das Podium fahren kann, ist die Frage, aber er hat mit Sicherheit das Talent, um mit dem Team da vorne hinzufahren."
Frage: "Was war bei deinem Teamkollegen Andreas Zuber los? Pech?"
Glock: "Bei ihm ist der erste Gang gebrochen. Somit konnte er das Rennen erst gar nicht starten."
Frage: "Wie wird das zweite Rennen am Sonntag? Was rechnest du dir aus?"
Glock: "Ich rechne mit einem Riesenchaos in der ersten Kurve, bei dem ich hoffentlich nicht dabei sein werde. Wenn ich die Kurven eins und zwei gut überlebe, werde ich mein Rennen aufstellen. Vorher bringt es nichts, irgendeine Prognose aufzustellen."
Frage: "Was sagst du nach dem gefahrenen Rennen zur neuen Schikane?"
Glock: "Gleich wie vorher. Ich habe im Rennen keine Probleme damit gehabt, aber es ist nicht wirklich spektakulär, da durchzufahren."

