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Glock: "Einfach nicht mehr dran denken"
Timo Glock will das missratene Silverstone-Wochenende und den erneuten "Nuller" durch Verdrängen verarbeiten
(MST/Speed-Academy.de) - Der Ärger war heftig - aber kurz. Nach dem Sonntagsrennen der GP2 in Silverstone wartete Timo Glock etwa 20 Minuten lang vor dem Teamzelt von Arden, um seinen Unfallgegner Adrian Zaugg zur Rede zu stellen.

© xpb.cc
Beim Heimrennen möchte Glock seine Pechsträhen abschütteln
Schon während der Wartezeit wurde der Odenwälder von so vielen Fahrerlager-Passanten angesprochen, dass der Rauch über seinem Kopf sich teilweise verzog.
Als Zaugg ihm eine Mitschuld an dem Crash gab, zogen sich die Wolken kurzfristig wieder zu. Ein bisschen Knurren, ein bisschen Grummeln - und schon auf der Rückfahrt zum Flughafen hatte sich das Gewitter wieder gelegt.#w1#
Glock legt bei der Verarbeitung der Mega-Pechsträhne, die ihn seit dem Samstagsrennen von Magny-Cours verfolgt, eine spezielle Taktik an den Tag. Man verdaue diese Rückschläge am besten, sagte er, "indem man einfach nicht mehr drüber nachdenkt. Denn wenn man drüber nachdenkt, regt man sich nur noch mehr auf."
Der 25-Jährige räumte zwar ein, dass die Situation an seinen Nerven genagt hätte. "Wenn man mal 18 Punkte Vorsprung in der Gesamtwertung hatte und dann mit ansehen muss, wie dieser Vorsprung einem fast vollständig unter der Hand wegschmilzt, dann tut das natürlich weh, und man ärgert sich darüber."
"Aber auf der anderen Seite ist es auch wieder einfach, all das zu vergessen, was geschehen ist - weil wir vom reinen Speed her überlegen waren und nichts dafür konnten, dass ich keine Punkte gemacht habe."
"Wenn wir unterlegen gewesen wären, dann müsste ich mir ernsthaft Gedanken machen. Aber so, wie die beiden Wochenenden in Frankreich und England gelaufen sind, muss man sich vor Augen halten: Wir waren die Schnellsten - aber auch die mit dem größten Pech. So ein schlechter Lauf kann aber ja nicht immer anhalten. Irgendwann muss sich die Leistung wieder lohnen."
Das Ergebnis von Silverstone machte Luca di Grassi zum neuen ärgsten Verfolger von Glock. Sowohl Luca Filippi als auch Bruno Senna machten in den südlichen Midlands Fehler, die sie um wertvolle Punkte brachten. Generell scheint es allen drei Verfolgern an der nötigen Konstanz zu gebrechen, um mit der Grundschnelligkeit von iSport und Glock mitzuhalten.
"Deswegen ist es auch so schwierig einzuschätzen, wer mein Hauptgegner ist", nickt der Wersauer. "Letztlich ist es aber auch egal, wer mein größter Gegner ist. Meine Taktik bleibt ohnehin die gleiche: Ich will immer das Beste aus allen Rennen rausholen. Warum sollte ich nach fünf Rennen taktisch denken? Ich will möglichst jedes Rennen gewinnen."
Für das Heimspiel am Nürburgring hat er sich vorgenommen, die Pechsträhne abzuschütteln. "Sonst", schaudert es ihn, "kann es noch so weit kommen, dass ich nach einem weiteren schlechten Wochenende für mich und einem ähnlich guten für ihn sogar schon meine Tabellenführung an Andreas Zuber verliere."

