Barcelona: Doppelsieg für das Addax-Duo

(Motorsport-Total.com) - Das Hauptrennen der GP2 in Barcelona war von wenigen Überholmanövern geprägt. Zwei Unfälle sorgten für Safety-Car-Phasen, die das Feld zwar zusammenbrachten, aber nicht für mehr Spannung sorgten. Giedo van der Garde hatte keinen perfekten Boxenstopp und fiel hinter seinen Teamkollegen Charles Pic zurück, der den Sieg sicher ins Ziel fuhr. Sam Bird komplettierte das Podium.

Am Start kamen die ersten Autos alle gut weg und sortierten sich in der ersten Kurve. Van der Garde nutzte seine Pole-Position perfekt und bog als Führender in die erste Kurve ein. Bird und Pic folgten auf den Plätzen. Im Mittelfeld herrschte Chaos. Michail Aleschin und Jules Bianchi kamen sich in die Quere. Dabei berührten sie Luca Filippi, dessen Bolide sich quer stellte und im rechten Winkel gegen die Boxenmauer donnerte.

Bereits in der Aufwärmrunde lief eine Untersuchung gegen den Italiener, weil ein Mechaniker zu lange am Auto arbeitete. Durch den Ausfall hatte sich das erledigt. Das Safety-Car wurde auf die Strecke geschickt, damit die Trümmerteile auf der Start- und Zielgeraden gesäubert werden konnten. Bianchi holte sich in der Box eine neue Nase. Das Wochenende verlief immer schlechter für den Ferrari-Youngster. Bereits nach dem Qualifying wurde ihm die Pole-Position von der Rennleitung gestrichen.

Beim Neustart führte van der Garde vor Bird, Pic und Romain Grosjean. Dani Clos folgte auf dem fünften Platz, aber er kam an diese Position unter Gelb. Kurz bevor die Strecke wieder freigegeben wurde, wollte Clos seine Hintermänner vorbeiwinken. Die zogen aber nicht vorbei, während die Spitze vorne losfuhr. Es entstand sofort eine kleine Lücke.

Im ersten Renndrittel gab es kaum Überholmanöver. Van der Garde setzte sich von Bird um bis zu vier Sekunden ab. Der Brite kämpfte mit Pic um Platz drei. Grosjean konnte das Tempo des Duos nicht ganz halten. Marcus Ericsson lag als Fünfter bereits weit zurück. Die Vorentscheidung fiel bei den obligatorischen Boxenstopps. Bei Bird dauerte es etwas länger, auch van der Garde stand einige Extrasekunden. Manche Fahrer nahmen vier Pneus, andere nur neue Hinterreifen.

Die Reihenfolge sah nach den Boxenstopps anders. Pic kam knapp vor van der Garde zurück auf die Strecke. Bird war auf den dritten Platz zurückgefallen. Grosjean war weiter Vierter. Fabio Leimer und Kevin Mirocha zögerten ihren Boxenstopp lange hinaus. Bei Rennhalbzeit hatte sich Bianchi nach seinem verwachsenen Start bis auf Platz zwölf nach vorne gearbeitet. Der Franzose fuhr harte Manöver und wäre fast mit Michael Herck kollidiert.

Aufholjagd von Bianchi & Leimer

Bianchi rodelte über die Wiese und hielt das Auto nur mit Mühe unter Kontrolle. Anschließend zog er für die erste Kurve sehr spät aus dem Windschatten und drückte sich vorbei. Der Frust war dem Ferrari-Youngster deutlich anzusehen. Als Bianchi vorbei war, wollte sein Teamkollege Esteban Gutierrez ebenfalls vorbei. In Kurve sechs krachte der Mexikaner Herck in die Seite. Beide Autos waren kaputt und die Strecke blockiert. Das rief in Runde 22 von 37 die nächste Safety-Car-Phase auf den Plan.

Beim Neustart zwölf Runden vor Schluss änderte sich an der Reihenfolge nichts. Pic führte weiterhin vor van der Garde, Bird und Grosjean. Durch die beiden Safety-Car-Phasen wurde es ein Zeitrennen. Zwölf Minuten blieben noch bis zur Zielflagge. Pic erhöhte sofort das Tempo und setzte sich von seinen Verfolgern um eine Sekunde ab. Bis ins Ziel gab es keine Platzverschiebungen mehr.

Pic fuhr seinen Sieg sicher ins Ziel. Van der Garde musste sich nach der Führung im ersten Rennteil mit Platz zwei begnügen. Bird belegte den dritten Rang knapp vor Grosjean der die Ziellinie als Vierter überquerte. Davide Valsecchi wurde vor Ericsson und Clos Fünfter.

Die Aufholjagd brachte Bianchi schlussendlich noch auf den achten Platz. Somit wird der Franzose den Sprint am Sonntag von der Pole-Position in Angriff nehmen. In den letzten Runden zahlte sich der späte Stopp für Leimer aus. Der Schweizer war in der Schlussphase der schnellste Pilot und überholte Gegner um Gegner. Das brachte ihn noch auf Platz neun. Der Deutsche Mirocha wurde 22. In der Gesamtwertung hat van der Garde die Führung vor Bird übernommen.

Im Anschluss an das Rennen wurde Grosjean disqualifiziert, weil sein DAMS-Bolide die technische Überprüfung nicht bestand. Leimer erbte daher die Pole-Position für das Sprintrennen.