Abt zwiegespalten über DRS: Lehrreich, aber unnötig

2015 wird die GP2-Serie das Überholsystem DRS der Formel 1 kopieren, Daniel Abt ist unschlüssig über den Nutzen: Lehrreich für den Aufstieg, die Serie braucht es nicht

(Motorsport-Total.com) - 2015 wird eine Neuerung in der GP2-Serie Einzug halten, die die Nachwuchsklasse noch näher an die Formel 1 bringen soll. Mit der Einführung des Heckflügelsystems DRS tritt die Serie in die Fußstapfen der Königsklasse, die die Überholhilfe schon seit einigen Jahren nutzt. Doch die Einführung wird nicht überall unkritisch gesehen. Denn eigentlich bietet die GP2 auch ohne DRS bislang packenden Rennsport.

Titel-Bild zur News: Daniel Abt

Einen flachen Heckflügel kennen die GP2-Piloten bislang nur aus Monza Zoom

Auch Hilmer-Pilot Daniel Abt ist daher zwiegespalten über das neue System, das Ende des Jahres erstmals getestet werden soll: "Auf der einen Seite finde ich es natürlich gut, weil man ein System lernt, das es in der Formel 1 gibt. Auf der anderen Seite bin ich nicht der Meinung, dass es unbedingt notwendig ist, weil man doch sieht, dass die GP2-Rennen spannend sind und dass man auch ohne genug überholen kann", urteilt der Deutsche gegenüber 'Motorsport-Total.com'.

Doch die GP2 erfüllt damit ihre Daseinsberechtigung als direkte Lehrserie unterhalb der Formel 1. Man fährt auf den gleichen Kursen wie die Königsklasse, man fährt das gleiche Reifensystem von Pirelli - und nun kopiert man auch noch DRS. "Man möchte mit der GP2 einfach auf einem Level sein, wo man sagt: Das ist die perfekte Ausbildung für die Formel 1!", erklärt Abt.


Fotos: GP2-Serie in Monza, Sonntag


Und da man eben auf den Strecken unterwegs ist, auf denen auch die Formel 1 fährt, sind schon alle DRS-Zonen und Maßnahmen vorhanden. Im Grunde soll das System genauso funktionieren, wie beim großen Bruder, doch ob der Effekt bei den GP2-Autos der gleiche ist, bleibt abzuwarten: "Das ist schwer zu sagen. Ich habe es noch nie selbst ausprobiert und weiß nicht genau, wie das System am GP2-Auto genau funktionieren wird und wie viel es wirklich ausmacht", will sich auch Abt erst selbst ein Bild machen.

Erfahrung hat der Kemptener mit dem System selbst nicht, denn auch in der Formel E gibt es kein DRS. Eine Meinung hat er aber - wie viele andere auch - im Vorhinein schon: "Ich bin der Meinung, man braucht es nicht wirklich, aber es ist nicht schlecht, die Erfahrung zu bekommen, sollte es in Richtung Formel 1 gehen." Und selbst wenn nicht, dann hätten die Nachwuchspiloten zumindest vielleicht einmal das Gefühl von Formel 1...