• 02.12.2017 11:32

  • von Norman Fischer & Roman Wittemeier

Starke Leistung unbelohnt: Maro Engel ahnte Strafe nicht

Maro Engel durfte seinen vierten Rang beim Formel-E-Auftakt in Hongkong nicht behalten und wundert sich über seine Strafe - Eigentlich sogar Leistungsverlust

(Motorsport-Total.com) - Wie gewonnen, so zerronnen. Trotz eines starken vierten Platzes beim Formel-E-Auftakt von Hongkong steht Maro Engel am Ende ohne Zähler da. Weil er im Rennen zu viel Leistung abgerufen haben soll, wurde dem Venturi-Piloten eine nachträgliche Durchfahrtsstrafe aufgebrummt, wodurch er bis auf Rang 14 zurückfiel. "Wir haben als Team ein starkes Rennen gezeigt, stehen aber im Moment ohne den verdienten Lohn da", resümiert Engel im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'.

Titel-Bild zur News: Maro Engel

Maro Engel wurde nach seiner Strafe in Hongkong als 14. gewertet Zoom

Warum er bestraft wurde, ist für den Münchener noch nicht nachzuvollziehen. "Vom Cockpit aus war eigentlich das Gegenteil der Fall", meint er. Sein Bolide habe in jeder Runde an der gleichen Stelle deutlich an Leistung verloren - rund 50 oder 60 Kilowatt für je drei Sekunden, schätzt er. "Das war auch der Grund, warum Felix Rosenqvist vor Kurve 2 immer so nah rankam. Ich kann daher auch nicht wirklich sagen, was genau passiert ist. Für mich im Cockpit war nur spürbar, dass ich dramatisch an Leistung verliere."

Zusammen mit dem Team will Engel nun überprüfen, was an dem Vorwurf der Rennleitung dran ist und ob die Strafe überhaupt gerechtfertigt ist - einen Einspruch möchte er nicht ausschließen. Zumal der Venturi-Pilot das Pech hatte, dass seine Strafe nachträglich in eine Zeitstrafe von 22 Sekunden umgewandelt wurde, während Rennsieger Sam Bird bei seiner Fahrt durch die Boxengasse keine sechs Sekunden verlor. "Wenn das wirklich so ist - und ich habe mir das noch nicht genau angeschaut -, dann halte ich das für unfair", meint Engel dazu.

Beim Blick auf morgen muss sich der Deutsche ebenfalls noch einmal ärgern: Durch den vierten Platz wäre Engel in einer Qualifying-Gruppe mit den Besten gestartet und hätte bessere Bedingungen vorgefunden, was die Chancen auf ein gutes Ergebnis erhöht. "Rang 14 heißt Gruppe 2, und in dem Sinn werden wir doppelt und dreifach bestraft", seufzt er.


Formel E in Hongkong

Doch der Wahl-Monegasse möchte die positiven Seiten des heutigen Tages sehen: Denn obwohl man nicht das gewünschte Ergebnis holte, konnte das Team durchaus eine starke Performance zeigen, wie auch die Aufholjagd von Edoardo Mortara (Platz acht) beweist. "Das macht Mut für die Saison, auch wenn alle im Moment ein bisschen enttäuscht sind", nickt Engel.