Rookie Rosenqvist mit Pole und Podest: "Das war unerwartet"

Felix Rosenqvist zeigte beim Formel-E-Rennen in Marrakesch eine überraschend starke Vorstellung und holte die erste Pole für Mahindra und sein erstes Podest

(Motorsport-Total.com) - Felix Rosenqvist war die Überraschung des Formel-E-Wochenendes in Marrakesch. Schon bei seinem Debütrennen in Hongkong war der Schwede lange Zeit auf Augenhöhe mit seinem erfahrenen Teamkollegen Nick Heidfeld unterwegs, doch in Marokko legte der Mahindra-Pilot sein Gesellenstück hin: Rosenqvist sicherte sich in seinem erst zweiten Formel-E-Rennen die Pole-Position und seinen ersten Podestplatz.

Titel-Bild zur News: Felix Rosenqvist

Felix Rosenqvist kann sich nach seinem dritten Platz feiern lassen Zoom

"Das war wirklich unerwartet", strahlt der 25-Jährige noch etwas ungläubig über den gestrigen Tag. "Wir wussten zwar, dass wir eine wirklich gute Pace und speziell für das Qualifying ein starkes Paket hatten, trotzdem bin ich ein wenig schockiert, dass wir gleich an meinem zweiten Formel-E-Wochenende die Pole-Position holen konnten." Für Mahindra war es im Übrigen die erste Pole der Teamgeschichte.

Im Rennen führte Rosenqvist das Geschehen über weite Teile an. Der Schwede setzte sich kontinuierlich vom Feld ab, verbrauchte dafür aber auch etwas mehr Energie als die Konkurrenz. Eine Runde früher als seine Gegner musste der Rookie daher an die Box und konnte seinen Vorsprung im zweiten Rennstint dann nicht mehr halten. Sebastien Buemi (Renault e.dams) ging sechs Runden vor Fallen der Zielflagge problemlos vorbei, Sam Bird (DS Virgin) folgte ebenfalls kurze Zeit später.


Formel E in Marrakesch

"Es war eine Kombination von kleinen Dingen, durch die wir nicht mehr so konkurrenzfähig waren", sagt Rosenqvist. "Das war vielleicht der traurige Teil, aber am Ende müssen wir stolz sein." Denn immerhin konnte er Rang drei verteidigen und somit den zweiten Podestplatz in Folge für das Mahindra-Team holen - das hat es in der Teamgeschichte noch nicht gegeben. "Hätte man mir vor dem Rennstart gesagt, dass ich Dritter werde, hätte ich es sofort unterschrieben", meint Rosenqvist.

Durch das Ergebnis liegt Mahindra derzeit zusammen mit dem Abt-Team auf dem zweiten Rang der Gesamtwertung und konnte dabei schon 36 Punkte einfahren. "Das ist der stärkste Start, den wir je in der Formel E hatten", freut sich Teamchef Dilbagh Gill über den gelungenen Auftakt und vor allem über die Leistung seines neuen Piloten: "Die Pole-Runde von Felix war wirklich beeindruckend, und das zeigt, wie viel Arbeit wir in den neuen M3Electro gesteckt haben."

Für Nick Heidfeld gab es in Marrakesch jedoch weniger Grund zur Freude. Der Deutsche hatte in Hongkong noch für den ersten Podestplatz der Saison gesorgt, in Marokko lag er als Neunter deutlich hinter seinem Teamkollegen zurück: "Das war ein sehr schwieriges Rennen für mich, speziell im ersten Stint", seufzt der Mönchengladbacher. "Ich hatte am Start ein wenig Kontakt, was mich Zeit gekostet und vielleicht sogar das Auto beschädigt hat - zumindest war die Balance ziemlich schlecht."

Weil auch er früher an die Box kommen musste, musste Heidfeld seinen zweiten Stint ebenfalls verlängern. "Das hat es schwierig gemacht, Boden gutzumachen", erklärt er, sieht aber eine ordentliche Pace im Auto. Heidfeld sieht das Positive: "Es ist wirklich vielversprechend, dass Mahindra zwei Podestplätze in zwei Rennen holen konnte. Platz zwei in der Gesamtwertung ist fantastisch, aber wir wollen immer noch besser werden."