Premiere in Dschidda: FIA und Formel E geben grünes Licht für Pit-Boost
Nach langer Entwicklungszeit kommt der Schnelllade-Boxenstopp beim E-Prix in Dschidda erstmals bei einem Formel-E-Rennen zum Einsatz
(Motorsport-Total.com) - Nach mehr als zwei Jahren Entwicklungszeit wird das Pit-Boost-Konzept beim E-Prix in Dschidda seine Premiere in der Formel E feiern. Die FIA und die Organisatoren der Serie haben offiziell bestätigt, dass die neue Schnelllade-Technologie bei der Veranstaltung in Saudi-Arabien am 14. und 15. Februar erstmals zum Einsatz kommen wird.

© Andreas Beil
Schnelllade-Boxenstopp bei einem Formel-E-Auto von Porsche Zoom
Das Pit-Boost-System ermöglicht es den Gen3-Evo-Fahrzeugen, die Batterie über einen Plug-in-Lader mit einer Ladeleistung von 600 kW um 10 Prozent aufzuladen. Der Ladevorgang dauert rund 30 Sekunden. Jeder Fahrer muss während des Rennens einen Pflichtboxenstopp zum Aufladen einlegen.
Die genauen Details, wie zum Beispiel das Zeitfenster des Boxenstopps, erhalten die Teams 21 Tage vor dem Rennen. Das System wird zunächst in der Saison 2024/25 bei den Doppelrennen in Dschidda, Monaco, Tokio, Schanghai, Berlin und London getestet.
Einsatz zunächst bei je einem Rennen der Double-Header
Laut Alberto Longo, Mitbegründer der Formel E, wird der Pit-Boost zunächst nur bei Doppelveranstaltungen eingesetzt, um die Strategieunterschiede zwischen den beiden Renntagen zu demonstrieren.
"Wir wollten dieses neue System bei Rennen einführen, bei denen man innerhalb von 24 Stunden eine völlig andere Dynamik sieht. Wenn es funktioniert, werden wir es wahrscheinlich auf mehr Rennen in der nächsten Saison ausweiten. Aber das ist noch nicht bestätigt", sagt er.
Ursprünglich sollte der Pit-Boost bereits 2022 mit der Einführung der Gen3-Autos Einzug in die Formel E halten. Doch technische Probleme mit der Schnellladung verhinderten dies zunächst. Im vergangenen November wurde das System bei einem Testrennen im Rahmen der Vorsaisontests in Jarama erprobt. Die dabei gesammelten Daten und Analysen überzeugten die FIA und die Formel-E-Organisationen schließlich von der Zuverlässigkeit und Sicherheit des Systems.
Back-up-Lösungen für den Fall technischer Probleme
Pablo Martino, FIA-Verantwortlicher für die Formel E, erklärte, dass für den Fall technischer Probleme Ersatzsysteme zur Verfügung stehen: "Jedes Team erhält einen Ersatz-Booster und zusätzlich werden zwei weitere Booster in der Boxengasse zur Verfügung stehen. Damit stellen wir sicher, dass alle Teams auch bei technischen Problemen am Rennen teilnehmen können."
Eine wichtige Regeländerung ist, dass der Pit-Boost nun unabhängig vom Attack-Mode funktioniert. Zuvor war vorgesehen, dass ein Fahrer den Pit-Boost absolvieren muss, bevor er den Attack-Mode aktivieren kann. Diese Verknüpfung wurde aufgehoben, um die Flexibilität der Strategien zu erhöhen.


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