Hyderabad-Rückkehr? Formel-E-Chef würde "gerne wieder in Indien fahren"

Der Hyderabad E-Prix 2024 musste kurzfristig abgesagt werden: Formel-E-Chef Jeff Dodds würde "wieder in Indien fahren" - aber nur unter diesen Voraussetzungen

(Motorsport-Total.com) - An diesem Wochenende wollte die Formel E in Hyderabad (Indien) gastieren. Nach einem Regierungswechsel hatten die lokalen Behörden allerdings "beschlossen, den Vertrag über die Ausrichtung des Rennens nicht zu erfüllen", hieß es in einem Statement der elektrischen Formelserie.

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Kehrt die Formel E wieder nach Indien zurück? Zoom

Wie geht es nun weiter? Für die Saison 2024 ist zunächst kein Ersatzrennen geplant. In den kommenden Jahren scheint eine Rückkehr nach Indien allerdings nicht ausgeschlossen. "Ich würde in der Zukunft gerne wieder in Indien fahren, aber ich denke, das muss eine stabile Entscheidung sein", sagt Formel-E-Geschäftsführer Jeff Dodds gegenüber Autosport.

"Ich möchte nicht, dass der Kalender jemals in Gefahr gerät, weil es bis zur letzten Minute ungewiss ist, ob ein Rennen stattfinden wird oder nicht. Die Stabilität des Kalenders ist unglaublich wichtig für die Serie und für den Aufbau einer Fan-Basis", weiß der Brite.

Sowohl die Teams und Fahrer als auch die Fans "wollen wissen, wo die Rennen gefahren werden und wann sie stattfinden, damit man anfangen kann, diese Beständigkeit aufzubauen, um den Sport zu fördern", erklärt Dodds. "Ich würde gerne nach Indien zurückkehren, aber mit einem stabilen Platz im Kalender in der Zukunft, der es uns erlaubt, eine gewisse Dynamik aufzubauen."

Indien-Absage: Imageschaden für die Formel E?

Durch die Absage des E-Prix von Hyderabad ist im diesjährigen Rennkalender der Formel E eine siebenwöchige Pause entstanden. Das macht Dodds Sorgen. "Ich hoffe, dass es der Marke nicht geschadet hat, und ich denke, die meisten Leute, die darüber berichtet oder es kommentiert haben, verstehen die Komplexität dieses Rennens und warum es abgesagt wurde und wissen, dass wir nicht viel dagegen tun konnten", sagt der Formel-E-Geschäftsführer.

"Andererseits glaube ich, dass es den Teams, den Herstellern und den Partnern, die alle in die Region investiert haben, sehr geschadet hat", befürchtet Dodds. "Mahindra ist ein Rennteam aus Indien, wir haben dort mit Tata Consultancy Services [TCS Jaguar] einen großen Partner. Wir haben jetzt einen indischen Fahrer [Jehan Daruvala], es gibt also eine Menge Unternehmen mit engen Verbindungen zu Indien."

"Ich war wirklich enttäuscht, als das Rennen in Indien nicht zustande kam", verrät Formel-E-Chef. "Es ist ein wirklich wichtiger Markt für uns und ich denke, dass es Zeit braucht, wenn man in einer Region oder an einem Ort anfängt, Rennen zu fahren, um einen Rhythmus zu finden und zu verstehen, was funktioniert und was nicht funktioniert."

Oder kehrt die Formel E dem Indien E-Prix den Rücken?

Oder kehrt die Formel E dem Indien E-Prix den Rücken? Zoom

Fährt die Formel E noch einmal in Indien?

"Es ist also wirklich enttäuschend, wenn man ein Jahr lang an einem Ort fährt, der sozusagen ein Lernjahr ist, und dann im zweiten Jahr keine Gelegenheit hat, Verbesserungen vorzunehmen." Die wären notwendig gewesen, denn die Premiere in Hyderabad lief alles andere als problemlos.

Bis zur letzten Minute wurde an der Strecke gebaut, zudem gibt es Gerüchte über einen "verärgerten Polizisten, der um Eintrittskarten gebeten hatte" und keine zufriedenstellende Antwort erhielt. Zwischen den Sessions ließ er daraufhin zivile Fahrzeuge auf die Strecke, was zum Verkehrschaos führte.

Nichtsdestotrotz bleibt Indien für die Formel E ein wichtiger Markt. "Ich war wirklich enttäuscht, dass wir große Partner und Hersteller haben, die eine enge Verbindung zu Indien haben und nicht in den Genuss eines Rennens in diesem wichtigen Markt kommen werden", so Dodds weiter.

Die Verantwortlichen der Formel E scheinen also bemüht, in den nächsten Jahren nach Indien zurückzukehren. Ob sie dabei auf die Unterstützung der Regierung hoffen können, bleibt jedoch abzuwarten ...

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