Formel E Peking: Sebastien Buemi dominiert Saisonauftakt

(Motorsport-Total.com) - Sebastien Buemi hat sich den Sieg beim Auftakt der Formel E 2015/2016 gesichert und damit ein perfektes Wochenende gefeiert. Der Schweizer holte sich neben der Pole-Position und dem ersten Platz im Rennen auch die Schnellste Rennrunde und reist daher mit der optimalen Punkteausbeute ab. Der e.dams-Pilot drehte zeitweise mit 15 Sekunden Vorsprung einsam seine Kreise, am Ende lag er im Ziel noch elf Sekunden vorne.

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Sebastien Buemi war in Peking von niemandem zu bezwingen Zoom

Erster Verfolger war Abt-Pilot Lucas di Grassi, der nach seinem Vorjahressieg diesmal Rang zwei ins Ziel brachte. Auch der Platz des Brasilianers war zum Ende hin ungefährdet, doch dahinter tobte ein mächtiger Kampf um die letzte Eintrittskarte für die Siegerehrung. Nick Heidfeld musste sich mit Händen und Füßen gegen die Angriffe der Dragon von Loic Duval und Jerome D'Ambrosio wehren, doch er rettete das erste Podium für Mahindra ins Ziel.

Womöglich hätten die beiden roten Boliden Heidfeld noch abfangen können, doch weil sie kurz vor Schluss fast gegenseitig kollidierten, machten sie es dem Mönchengladbacher ein wenig leichter, der am Ende 0,3 Sekunden vor Duval und 0,8 Sekunden vor D'Ambrosio ins Ziel kam. Dahinter profitierte NextEV-Pilot Oliver Turvey (6.) von einer Gelbphase während seines Boxenstopps. Der Brite verlor wie auch Nathanael Berthon (Aguri/8.) bei seinem Wagenwechsel weniger Zeit, weil alle Piloten auf der Strecke 50 km/h fahren mussten, wodurch er von hinten ins Mittelfeld gespült wurde.

Nicolas Prost im Pech

Zwischen die beiden Glückspilze schob sich DS-Virgin-Pilot Sam Bird, der zu Beginn in der Nähe der Spitze fuhr, sich nach einem Fahrfehler aber erst wieder zurückkämpfen musste. Die letzten beiden Zähler in Peking nehmen Daniel Abt (Abt) als Neunter und Stephane Sarrazin (Venturi) als Zehnter mit. Der Franzose kam erst in der letzten Runde an Andrettis Robin Frijns vorbei, der Energie sparen musste und so einen Punkt beim Debüt verlor.

Großes Pech hatte Buemis Teamkollege Nicolas Prost, der auf Podestkurs war, allerdings von der Rennleitung in die Box zitiert wurde, weil der Heckflügel an seinem Boliden plötzlich lose herunterhing. Der Franzose blieb somit ohne Zähler. Jacques Villeneuve (Venturi) erlebte ein turbulentes Debüt und wurde nach einer Kollision mit Antonio Felix da Costa (Aguri) 14. vor Meister Nelson Piquet jun. (NextEV), der zwischenzeitlich mit Problemen kurz stehengeblieben war.

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Franzose im Pech: Nicolas Prost verlor aufgrund des Heckflügels das Podium Zoom

Das Rennen an der Spitze war derweil eine einfache Sache für Pole-Mann Buemi. Der Schweizer setzte sich schon am Start in Führung, dahinter schnappte sich Nick Heidfeld die zweite Position von Prost, der nach einem Verbremser auch noch di Grassi vorbeiziehen lassen musste. Ein Unfall von Simona de Silvestro (Andretti) verursachte in der Anfangsphase die erste Full-Course-Yellow, doch weil dabei das Safety-Car nicht zum Einsatz kommt, schmelzen die Abstände nicht.

Villeneuves Debüt mit Crash

Während die Spitze in Runde 14 von 26 zum Autowechsel hereinkam, blieben die beiden Dragon, die beiden NextEV und Berthon noch eine weitere Runde draußen und konnten schließlich von einer Kollision zwischen Villeneuve und Felix da Costa profitieren, die eine erneute Full-Course-Yellow nötig machte. Während das Rennen für den Portugiesen beendet war, konnte der ehemalige Formel-1-Weltmeister weiterfahren.

Sofort nach Beendigung der Gelbphase ging Prost an Heidfeld vorbei, der zuvor in der Box Rang zwei gegen di Grassi und den Franzosen verloren hatte, sich zumindest Platz drei aber vorrübergehend zurückerobern konnte. Doch das Manöver nützte Prost am Ende nichts: Weil sein Heckflügel beschädigt war, zeigte ihm die Rennleitung die schwarze Flagge mit orangenem Punkt. In der Box gab Prost schließlich auf.

Sein Teamkollege hatte nicht mit solchen Problemen zu kämpfen und fuhr wenige Minuten später als souveräner Sieger über die Ziellinie. Natürlich ist der Schweizer mit der optimalen Punkteausbeute von 30 Zählern der Führende nach dem ersten Rennen, Lucas di Grassi hat mit 18 Punkten schon einen gewissen Abstand. Das nächste Rennen findet bereits in zwei Wochen im malaysischen Putrajaya statt.