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Formel E Marrakesch 2020: Günther verhindert DS-Techeetah-Doppelsieg

Antonio Felix da Costa gewinnt einen packenden Zweikampf gegen Maximilian Günther beim Marrakesch ePrix - Vergne macht acht Plätze gut

(Motorsport-Total.com) - DS Techeetah hat wieder einmal unter Beweis gestellt, wer das schnellste Auto im Rennen in der Formel E aktuell hat. Antonio Felix da Costa holte beim Marraesch ePrix nach zwei zweiten Plätzen endlich seinen ersten Saisonsieg in überlegener Manier. 11,427 Sekunden betrug sein Vorsprung am Ende des Rennens auf dem Circuit International Automobile Moulay el Hassan.

Titel-Bild zur News: Antonio Felix da Costa, Maximilian Günther

Antonio Felix da Costa kämpfte mit Maximilian Günther, dann flog er davon Zoom

Dahinter lieferten sich sein Teamkollege Jean-Eric Vergne und Maximilian Günther (Andretti-BMW; 2.) einen harten Kampf um den zweiten Platz. Vergne war von Startplatz elf in seiner üblicher Manier durch das Feld gestürmt und hielt bis kurz vor Schluss den zweiten Platz. Doch Günther holte sich P2 nach einem knallharten Kampf in der vorletzten Kurve zurück. (Ergebnis: Marrakesch ePrix 2020)

Wendepunkt zweiter Attack-Modus

In der ersten Rennhälfte waren es noch Günther und da Costa, die um die Führung kämpften. Der Polesetter hielt die Führung 15 Runden lang, dann ging der BMW-Pilot vorbei. Er konnte sich aber nicht absetzen und da Costa stellte mittels früherer Nutzung des Attack-Modus die Führung wieder her.

"Ich musste Max vorbeilassen", sagt der 28-Jährige. "Dann habe ich ihn dazu gebracht, mehr Energie zu verbrauchen. Als ich nahe genug dran war, habe ich mir den zweiten Attack-Modus geholt und es hat funktioniert."

Von da an war es für ihn leichtes Spiel, denn Günther geriet unter Druck von Vergne. Dieser hatte von Startplatz elf schon nach drei Runden drei Plätze und danach weiter sukzessive Boden gut gemacht. In Runde 21 ging er ohne Attack-Modus an Andre Lotterer (Porsche; 8.) vorbei auf Platz drei.

Kampf bis zum bitteren Ende

Nun machte er Druck auf Günther. Seinen letzten Attack-Modus holte er sich etwas später ab als der BMW-Pilot und holte daher in großen Schritten auf Günther auf. Mit den letzten Sekunden Attack-Modus ging er vorbei. Nun deutete alles auf einen Doppelsieg für DS Techeetah hin (der es ohne Zweifel mit einem besseren Qualifying von Vergne auch geworden wäre).

Doch die Aufholjagd hatte Spuren beim amtierenden Meister hinterlassen. Er hatte mehr Energie verbraucht und Günther noch Reserven. Doch der ehemalige Formel-1-Pilot verteidigte Rang zwei bis aufs Blut und blockte einige Attacken Günthers hart ab. In der vorletzten Kurve gelang es Günther dann aber, Vergne zu überlisten und mit einem sensationellen Dummy vorbeizuziehen.

"Das war echt heftig gegen die Techeetahs", sagt er nach dem Rennen. "Das war ein hartes Rennen, aber wir haben es gut hinbekommen. Es war sehr aufregend. Beeindruckend, was 'JEV' gemacht hat und wie viel Energie er zurückgeholt hat." BMW hatte ihm zwischenzeitlich durchgegeben, dass Vergne einen "aussichtslosen Krieg" führe. Es wurde aber knapper als gedacht.

Evans macht 18 Plätze gut

Mit einem taktisch cleveren Rennen fuhr sich Sebastien Buemi (Nissan e.dams) noch bis auf Platz vier vor. Er hatte einen suboptimalen Start und fiel bis auf Position acht zurück. Er konnte jedoch gut mit der Energie haushalten und nutzte den Attack-Modus auf richtige Weise, um letztlich noch Vierter zu werden.

Hinter Edoardo Mortara (Venturi-Mercedes; 5.) kam Mitch Evans (Jaguar) noch bis auf die sechste Position nach vorn. Er war nach dem Qualifying-Desaster vom allerletzten Platz aus ins Rennen gegangen.

Dahinter kamen Lucas di Grassi (Abt-Audi; 8.) und Lotterer an, der nach starker Anfangsphase im Schlussdrittel zurückfiel. Die Top 10 komplettierten Oliver Rowland (Nissan e.dams; 9.) und Sam Bird (Virgin-Audi; 10.).

Keine Punkte für Mercedes, Mahindra, Dragon und Nio

Ohne Punkte blieb das Mercedes-Team. Nyck de Vries (11.) erhielt für Leistungsspitzen eine Durchfahrtsstrafe. Selbiges galt für Oliver Turvey (Nio; 21.) und Nico Müller (Penske-Dragon; 20.), dessen Teamkollege Brendon Hartley mit Platz 19 ein Rennen zum Vergessen für das Team von Jay Penske perfekt machte.

Stoffel Vandoorne konnte sich im zweiten Mercedes gar nicht in Szene setzen und wurde 15. Ebenfalls ohne Punkte ging Mahindra nach Hause. Pascal Wehrlein (22.) ging in der Schlussphase der Saft aus, Teamkollege Jerome D'Ambrosio fiel aus den Top 10 heraus, in denen er gestartet war.

Gleiches galt für James Calado (Jaguar; 16.), der zu Beginn in den Punkterängen mitmischte, aber dann weit zurückfiel. Weit hinter den Teamkollegen zurück blieben Felipe Massa (Venturi-Mercedes; 17.) und Neel Jani (Porsche; 18.).

Alexander Sims (Andretti-BMW), vor dem Rennen Meisterschaftszweiter, erlebte ein rabenschwarzes Rennen und wurde überrundet Letzter - noch hinter den üblichen Nachzüglern von Nio.

Weil der Sanya ePrix in China aufgrund des Coronavirus zunächst einmal verschoben wurde, wäre das nächste Rennen erst der Rom ePrix am 4. April. Da das Virus aber auch in Italien wütet, ist auch hinter dieses Rennen ein Fragezeichen zu setzen.

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