Formel E London 2023: Porsche schimpft über "unverständliche Entscheidung"

Antonio Felix da Costa belegte im ersten London-Rennen der Formel E den zweiten Platz - doch eine "unverständliche Strafe" kostete dem Porsche-Piloten das Podium

(Motorsport-Total.com) - Antonio Felix da Costa überzeugte im ersten Rennen der Formel E in London mit einer starken Aufholgjagd. Der Porsche-Pilot, der von Startplatz 17 in das chaotische Rennen gegangen war, machte 15 Positionen gut und fuhr als Zweiter über die Ziellinie. Doch eine "unverständliche Zeitstrafe" warf ihn aus den Punkterängen wieder auf Platz 17 zurück.

Titel-Bild zur News: Antonio Felix da Costa im Porsche 99X Electric

Antonio Felix da Costa durfte seinen zweiten Platz nicht behalten Zoom

"Antonio kam auf P2 ins Ziel, wurde jedoch nachträglich mit einer Drei-Minuten-Strafe belegt, die für uns schwer nachzuvollziehen und zu akzeptieren ist", schimpft Florian Modlinger, Gesamtprojektleiter Formel E bei Porsche. "Wir wurden für etwas bestraft, das wir nicht kontrollieren können", ergänzt Felix da Costa.

Hintergrund: Porsche erhielt die Strafe, weil nicht genügend Luft im Reifen war. "Durch ein auf der Strecke liegendes Teil zog er sich einen Reifenschaden zu, durch den der vorgeschriebene Mindestreifendruck unterschritten wurde", erklärt Modlinger. Auch Felix da Costa ist sauer: "Für mich ist das eine sehr unfaire Entscheidung, weil wir als Team nicht versucht haben, einen Vorteil daraus zu ziehen."

Felix da Costa: "Wir betrügen nicht!"

"Ich bin dafür, dass die Regeln eingehalten werden und dass die Leute sie strikt befolgen, aber mein rechter Vorderreifen hatte heute zu wenig Druck, weil ich einen schleichenden Plattfuß hatte", sagt Felix da Costa, der auch kritisiert, dass Rene Rast mehrere Runden lang mit einem kaputten Frontflügel fuhr und dabei viele Carbonteile auf der Strecke verteilte.

"Ich bin ein paar Mal angefahren worden, die Kontrahenten haben mehrfach meine Räder getroffen", ist der Portugiese sauer. "Der Reifenschaden kommt von dieser Art von Vorfällen und die Rennleitung gibt mir die Strafe, weil sie sagen, mein Reifen zu wenig Luftdruck hat."

"Wir brauchen in diesem Sport etwas gesunden Menschenverstand", mahnt Felix da Costa. "Ich fahre ein Rennen wie dieses und bekomme eine Strafe, weil mein Reifen zu wenig Druck hat, und die Leute denken, dass wir jetzt betrügen. Ich betrüge nicht, wir betrügen nicht. Wir sind ein tolles Rennen gefahren, und sie nehmen uns das Ergebnis weg."

Teamtitel rückt in weite Ferne

Bitter: Durch die Strafe blieb Porsche im ersten Rennen ohne Punkte, weshalb das Team in der Gesamtwertung auf den dritten Platz zurückgefallen ist. Der Gewinn in der Teamwertung rückt somit in weite Ferne. "Ich hätte das Team mit diesem Podium gerne im Kampf um den Weltmeistertitel unterstützt", trauert Felix da Costa dem wichtigen Punkteergebnis nach.

"Obwohl uns der Schaden definitiv von außen zugefügt wurde und wir nichts dafürkönnen, gab es die Strafe, durch die unsere Arbeit und unser gutes Ergebnis auf der Rennstrecke letztlich nicht belohnt wurden", sagt Modlinger. "Im letzten Rennen morgen werden wir hart kämpfen, um das Maximale für unser Team herauszuholen."

Porsche hat die Absicht geäußert, in Berufung zu gehen, und verfügt über eine Frist von 96 Stunden, um einen offiziellen Einspruch gegen die Entscheidung einzulegen. Sollte die Strafe tatsächlich zurückgezogen werden, würde sich an der vorzeitigen Entscheidung in der Weltmeisterschaft nichts ändern.

Dennis rutschte aufgrund der Strafe gegen da Costa zwar auf die zweite Position nach vorne, allerdings hätte dem Andretti-Pilot auch ein dritter Platz gereicht, um sich zum Weltmeister zu krönen.

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