• 14.09.2014 18:05

  • von Timo Pape

Der glückliche Bird

Sam Bird kam eigentlich als Sechster in die letzte Runde, durfte aber trotzdem aufs Podium - Große Freude auch beim Zweitplatzierten Franck Montagny

(Motorsport-Total.com) - Viele staunten, als Sam Bird bei der Siegerehrung zum ersten ePrix der Geschichte aufs Podium trat. Eigentlich hätte neben Sieger Lucas di Grassi und dem Zweiplatzierten Franck Montagny Daniel Abt stehen sollen, der als Dritter ins Ziel kam. Allerdings wurde das deutsche Jungtalent auf Platz zehn strafversetzt, nachdem der 21-Jährige im Rennen minimal zu viel Energie verbraucht hatte. So erbte Virgin-Fahrer Bird den dritten Platz.

Titel-Bild zur News: Sam Bird

Sam Bird sicherte sich in Peking seine erste 15 Meisterschaftspunkte Zoom

"Im Motorsport kann einfach immer alles passieren, und hier was es heute mal wieder so", freut sich der kleine Brite über seine ersten 15 Meisterschaftspunkte in der Formel E: "Wir hatten ein enttäuschendes Qualifying, konnten uns aber wieder aufraffen." In der Qualifikation hatte Bird keine gute Runde zusammenbekommen und ging somit nur von Position zwölf aus ins Rennen. Es folgte eine umso rasantere Aufholjagd im Rennen.

Als die ersten Autos zum Boxenstopp kamen, entschied sich Bird zu einer geringfügig anderen Strategie und fuhr noch eine Runde länger. Letztlich sollte er von dieser Entscheidung profitieren. Trotzdem lag der 27-Jährige wenige Sekunden vor dem Zieldurchlauf noch auf Platz sechs. Dann schoss jedoch Nicolas Prost an der Spitze Nick Heidfeld ab, sodass Bird als Vierter ins Ziel kam; dank der Strafe von Abt also Rang drei. "Ich hatte viel Spaß und könnte mir vorstellen, dass es den Fans genauso erging - einen ganzen Tag lang Rennsport an einem perfekten Austragungsort", so Bird.

Mindestens genauso hat sich Andretti-Pilot Franck Montagny über seinen zweiten Platz beim Auftaktrennen der Elektroserie gefreut. Zwar profitierte auch der Franzose vom Unfall an der Spitze, dennoch zeigte er ein herausragendes Rennen mit zahlreichen guten Manövern. "Ich bin viele verschiedene Autos in vielen verschiedenen Serien gefahren und muss sagen: Dieses Auto zählt zu meinen absoluten Highlights", schwärmt er nach dem Rennen.

"Ich bin viele verschiedene Autos in vielen verschiedenen Serien gefahren und muss sagen: Dieses Auto zählt zu meinen absoluten Highlights." Franck Montagny

Lob hat er vor allem für seinen Arbeitgeber übrig: "Das Team hat einen fantastischen Job gemacht - sowohl bei den Testfahrten als auch hier. Andretti ist ein US-amerikanisches Team, unsere Basis haben wir aber im englischen Donington. Es ist also nicht einfach, so etwas auf die Beine zu stellen, aber jeder hat hervorragend gearbeitet." Auch den Veranstaltern zollt er Respekt: "Ich möchte mich bei den Organisatoren der Formel E bedanken, denn es war wirklich ein fantastischer Tag."


Formel E in Peking