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BMW-Vorstand hat "Zweifel" an Formel E als neuer Königsklasse

Im Hause BMW betrachtet man die Formel E als "wichtig" und vom Format her "interessant", sieht sie aber in Zukunft nicht die Formel 1 ablösen

(Motorsport-Total.com) - Formel-E-Boss Alejandro Agag kann sich vorstellen, dass die Formel E früher oder später die Formel 1 als sogenannte Königsklasse im Motorsport ablösen wird. Im Hause BMW teilt man diese Ansicht nicht.

Titel-Bild zur News: BMW-Logo

BMW ist seit der fünften Saison als Hersteller in der Formel E engagiert Zoom

"Das habe ich öfters gehört. Ich sehe das etwas anders", sagt der BMW-Entwicklungsvorsitzende Klaus Fröhlich gegenüber 'Süddeutsche Zeitung'. Für ihn ist die Formel E "kein klassischer Rennsport, sondern an die urbane, nicht per se motorsportaffine Bevölkerung gerichtet".

Warum Fröhlich nicht glaubt, dass sich die Formel E gewissermaßen als "Leuchtturmformat" durchsetzen wird? "Da habe ich doch Zweifel. Jetzt gehen alle Hersteller in den Formel-E-Hype rein, alle wollen gewinnen. Der Weltverband FIA will die technischen Aufwände höher ziehen, es wird teurer. Gleichzeitig diskutieren Städte, die Rennen aus den Innenstädten heraus zu verlagern auf eine stationäre Strecke. Dann ist das Format vom Spirit her tot."

Aber: "Die Formel E ist uns wichtig und ein interessantes Format, das wir von Anfang an unterstützt haben", meint Fröhlich, wenngleich BMW erst zur fünften Saison (2018/19) überhaupt in die Elektrorennserie eingestiegen ist. Die sechste Saison ist aufgrund der Coronavirus-Pandemie derzeit unterbrochen und es ist inzwischen fraglich, ob sie überhaupt noch fortgesetzt wird.

Was die Zukunft des Motorsports generell betrifft, teilt der BMW-Entwicklungsvorsitzende die Meinung von Formel-E-Boss Alejandro Agag und von WEC-Chef Gerard Neveu. "Ich glaube, dass es eine Bereinigung geben wird durch die Krise der Automobilindustrie im Allgemeinen. Ohne die Industrie gibt es keinen Motorsport", so Fröhlich, der klarstellt: "Wir müssen das Thema Nachhaltigkeit adressieren, sonst hat Motorsport keinen Bestand mehr."


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Darüber hinaus sieht Fröhlich das Thema E-Sport und Sim-Racing als ein wichtiges, wenn es um die Zukunft des Motorsports geht: "Wir brauchen globale Formate und eine konsequente Integration von realem und virtuellem Motorsport, dem Sim-Racing."

Informationen zu E-Sport und Sim-Racing gibt es bei Motorsport Games.

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