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Auf den Spuren von Glock, Rosberg und Vettel
In der neuen Formel BMW Europa präsentiert sich der Nachwuchs im Schaufenster der Formel 1 - BMW Motorsportdirektor Theissen: "Ein Riesending"
(Motorsport-Total.com/sid) - Für Timo Glock, Nico Rosberg und Sebastian Vettel war der Gewinn der Formel BMW der erste und wichtigste Schritt auf dem Weg in die Formel 1. Nach der Neuausrichtung der Nachwuchsserie als Formel BMW Europa, die am Wochenende in Barcelona Premiere feiert, absolvieren 30 Talente das erste Jahr ihrer "Ausbildung zum Rennfahrer" (BMW Motorsportdirektor Mario Theissen) direkt im Schaufenster der Königsklasse.

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Die neue Formel BMW Europa bestreitet in Barcelona ihr erstes Wochenende
"Für uns, die Teams und die Fahrer ist es ein Riesending, die Formel BMW weltweit im Rahmenprogramm der Formel 1 zu etablieren", sagt Theissen. Bei sieben europäischen Grand Prix gehört die Formel BMW Europa zum Rahmenprogramm, bei fünf weiteren die Formel BMW Americas und Pacific.#w1#
Formel BMW - das Sprungbrett
"Die Formel BMW an die Formel 1 anzubinden, hat für uns die große Bedeutung, dass der Nachwuchs die große Bühne kennenlernt, die Strecken, auf denen man auch später fährt, nicht nur in der Formel 1. Die professionelle Atmosphäre kommt einfach zur Ausbildung dazu", erklärt Theissen.
Dass diese Ausbildung gut ist, beweist ein Blick auf die junge deutsche Formel-1-Garde. Glock gewann 2000 zunächst den damals noch ausgefahrenen Junior-Cup und ein Jahr später als letzter Champion die noch vom ADAC ausgerichtete BMW Formel ADAC. 2002 entwickelte BMW ein neues, komplett eigenes Auto, mit dem Rosberg zum ersten Titel in der neuen Formel BMW fuhr. Vettel holte nach Platz zwei 2003 ein Jahr später in unnachahmlicher Manier 18 Siege in 20 Rennen und den Meistertitel. Lediglich Adrian Sutil wurde 2003 "nur" Gesamtsechster, schaffte aber auch den Sprung bis in die Königsklasse.
Die früheren Meister denken gern zurück
Kein Wunder, dass die früheren Formel BMW Meister nur gute Erinnerungen an ihren Karrierestart im Rennauto haben und die Serie unisono als ihren wichtigsten Schritt bezeichnen. "Ich habe die neu aufgestellte Serie direkt gewonnen. Danach hat BMW mir den ersten Formel-1-Test im BMW Williams ermöglicht. Ich war erst 17 Jahre alt, und habe bei Williams den ersten Fuß in die Tür bekommen", erinnert sich der heutige Williams-Stammpilot Rosberg.
Glock denkt vor allem gerne an die Chancengleichheit zurück. "Es war eine sehr faire Angelegenheit. Jeder hatte das gleiche Auto, und es kam nur auf den Fahrer an", meint der heutige Toyota-Pilot, für den die Serie "im Moment das beste Sprungbrett" ist.
"Wenn man aus dem Kartsport kommt, ist das erste Formel-Auto, das man fährt, extrem wichtig", sagt Toro-Rosso-Pilot Vettel: "Wenn man das erste Mal in so einem Auto sitzt, denkt man: Oh Gott, das bekomme ich nie auf die Reihe. Das hat nichts mit dem Kartfahren zu tun. Man ist angeschnallt, das Sichtfeld ist anders, es ist mehr Gewicht da, mit dem man umgehen muss, mehr Leistung, längere Strecken."
Klein, aber schnell
Auf die Aufsteiger aus dem Kart wartet ein echtes kleines Rennauto, das mit "nur" 140 PS aus einem BMW-Motorradmotor schon beeindruckende Fahrleistungen und Kurvengeschwindigkeiten ermöglicht. Zum Vergleich: Auf der Rennstrecke in Valencia, wo zuletzt zweimal das Formel BMW Weltfinale stattfand, ist ein von einem Amateur gefahrener Formel BMW Bolide rund 20 Sekunden schneller als der 507 PS starke Münchner Vorzeige-Sportler M5 mit Tourenwagen-Profi Jörg Müller am Steuer.
"Die Philosophie hinter der Formel BMW ist, dass wir als Firma dem Motorsport im Nachwuchsbereich etwas zurückgeben", sagt Theissen: "Wir wollen nicht ein, zwei Fahrer an die Hand nehmen, sie durch die ganze Karriere in die Formel 1 führen und bemuttern, sondern eine Plattform hinstellen, die erstens sicher ist, zweitens ein enormes Ausbildungspotenzial bietet und drittens die Spreu vom Weizen trennt."

