Norisring: Rosenqvist jagt Marciello

(Motorsport-Total.com) - Nach einer sechswöchigen Sommerpause melden sich die Nachwuchspiloten der Formel-3-Europameisterschaft am kommenden Wochenende auf dem Nürnberger Norisring zurück und starten in ihre zweite Halbzeit. Als Tabellenführer wird Raffaele Marciello (Prema) auf dem 2,3 Kilometer langen Stadtkurs erwartet. Der von der Ferrari-Driver-Academy geförderte Italiener spürt bereits den Atem von Felix Rosenqvist (Mücke) im Nacken. Der Schwede gewann auf dem Red-Bull-Ring alle drei Rennen und konnte seinen Rückstand auf Marciello auf 27,5 Punkte reduzieren.

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Raffaele Marciello und Felix Rosenqvist liegen in der EM-Tabelle vorn Zoom

Während Jäger Rosenqvist sein Selbstvertrauen mit vier Siegen aus den zurückliegenden vier Rennen ausgebaut hat, blickt der Gejagte Marciello mit besten Erinnerungen an den Norisring zurück: Im vergangenen Jahr siegte der Italiener im dritten Lauf der Formel-3-Euroserie und ließ dabei unter anderem den späteren Champion Daniel Juncadella hinter sich. Hinter den Titelrivalen Marciello und Rosenqvist lauert Lucas Auer (Prema) auf einen Fehler der beiden. Der Österreicher belegt mit 165 Zählern aktuell Rang drei der Gesamtwertung und fiebert seinem Debüt auf dem Norisring entgegen.

Beim Saisonhöhepunkt der Formel-3-Europameisterschaft in Nürnberg vertreten Lucas Wolf (URD) sowie Sven Müller und Andre Rudersdorf (beide ma-con) die deutschen Farben. Wolf feierte mit Rang drei auf dem Red-Bull-Ring seinen bisher größten Saisonerfolg, während Müller auf seinen ersten Podestplatz wartet. Mit drei vierten Plätzen in Hockenheim und in Brands Hatch verpasste Müller das Siegertreppchen jeweils knapp. Rudersdorf, mit 17 Jahren Jüngster des deutschen Trios, zeigt in seiner ersten Saison eine gute Lernkurve und konnte bereits einen Punkt auf seinem Konto verbuchen.

Auf dem Norisring bereichern neben Daniil Kwjat (Carlin) auch Alexander Sims (T-Sport) und Nick Cassidy (Eurointernational) als Gaststarter das Fahrerfeld. Der Brite Sims klettert in das T-Sport-Cockpit, das William Buller nach seinem Wechsel zu Fortec hinterlassen hatte. Sims absolvierte bereits im vergangenen Jahr einen Gastauftritt für die T-Sport-Mannschaft und gewann auf dem Nürburgring auf Anhieb ein Formel-3-Rennen.

Cassidy stammt aus Neuseeland und kommt als zweifacher Champion der in Neuseeland ausgetragenen Toyota-Racing-Series nach Europa. Er plant, den Rest der Saison als Teamkollege von Tom Blomqvist zu bestreiten. Im Gegensatz zu Sims, der auf dem Norisring 2009 schon einen zweiten Platz feiern durfte, ist der Nürnberger Stadtkurs für Cassidy Neuland.

"Man denkt, der Norisring ist eine einfache Strecke, aber das ist absolut nicht der Fall", sagt ma-con-Pilot Sven Müller stellvertretend. "Es gibt harte Bremspunkte und viele Bodenwellen und es ist extrem schwierig, das Auto am Limit zu bewegen. Die Strecke ist sehr kurz, was bedeutet, dass das Feld am Wochenende extrem eng zusammen liegen wird. Ich gehe davon aus, dass die Zuschauer drei spannende Formel-3-Rennen mit viel Action sehen werden."