• 29.07.2007 11:27

  • von Marco Helgert

Hülkenberg bezwingt den Regen

Nico Hülkenberg ließ sich vom Regen in Zandvoort nicht stoppen und gewann sein zweites Rennen in der Formel 3 Euro Series, steht aber unter Beobachtung

(Motorsport-Total.com) - Der Regen kam nach wenigen Runden und mischte das Feld in Zandvoort durcheinander. Nico Hülkenberg behielt einen kühlen Kopf und fuhr als Erster über die Linie. Da er jedoch in einem Bereich mit gelben Flaggen Basil Shaaban überrundete, steht hinter dem Sieg noch ein Fragezeichen. Sébastien Buemi machte mit Rang zwei einen Punkt in der Meisterschaft gut, da Romain Grosjean Dritter wurde. Marco Holzer wurde guter 12., Tim Sandtler beendete das Rennen auf Rang 13.

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg

Nico Hülkenberg ließ den Konkurrenten in Zandvoort nur wenig Chancen

Noch in der Einführungsrunde drehte sich Filip Salaquarda beim Anwärmen der Reifen, konnte aber weiterfahren. Der Start selbst wirbelte das Feld dann durcheinander. James Jakes und Yelmer Buurman kamen nicht sonderlich gut weg. Nico Hülkenberg raste aus der zweiten Reihe an die Spitze und übernahm die Führung. Dahinter reihte sich der ebenfalls gut gestartete Yann Clairay ein.#w1#

Romain Grosjean hatte ebenfalls einen guten Start, kam von Rang acht auf fünf nach vorn. Sébastien Buemi erwischte es da schlechter, der fiel zunächst auf Platz 11 zurück, kämpfte sich aber bald wieder nach vorn. Marco Holzer gehörte ebenfalls zu den Gewinnern der Startphase, nach einer Runde lag er auf Rang zwölf mit Tim Sandtler im Schlepptau.

Der Regen kam

Während sich Hülkenberg vorn absetzte, ruinierte Clairay sein Rennen auf der noch feuchten Piste: Ein Dreher mit leichtem Einschlag in die Begrenzung kostete ihm den Frontflügel, sein Rennen war damit gelaufen. Buurman erbte so Rang zwei, Jakes war Dritter. Dahinter hatte sich schon Grosjean auf Platz vier nach vorn gearbeitet.

Jakes kam unterdessen unter heftigen Druck von Grosjean, konnte sich aber noch erfolgreich verteidigen, während der Regen wieder leicht einsetzte. Eine Runde später war der Brite dann fällig, Grosjean hatte den letzten Podestplatz inne, während der Titelkontrahent Buemi auf Rang sieben hing.

Der Vorsprung von Hülkenberg schrumpfte unterdessen wieder zusammen. Von über drei Sekunden waren nach fünf Runden nur noch eineinhalb übrig. Es war nur eine Frage der Zeit, bis Buurman am Heck des Dallara des Deutschen schnuppern würde. Ansonsten war das Feld bereits recht gut sortiert, große Kampfgruppen waren selten.

In Runde sieben begann die Hektik an den Boxen, denn die aufgespannten Regenschirme auf den Tribünen ließen erahnen: Der Regen fiel nun richtig heftig, einige Dreher waren die Folge. Einige Fahrer suchten sofort die Boxen auf, andere wie - wie auch Hülkenberg und Buurman - fuhren vorerst noch weiter.

Reifenpoker bei Yelmer Buurman

Kobayashi rodelte unterdessen über das nasse Gras und schlug in die Leitplanken ein, Ähnliches schaffte auch Dani Clos. Hülkenberg gab die Spitze unterdessen an Buurman ab, da er an der Box Regenreifen holte. Der Niederländer aber fuhr weiter und hoffte, dass es nur ein kurzer Schauer sein würde. Auch Buemi war an der Box, um sich Regenreifen abzuholen.

Mit Slicks führte Buurman nach neun Runden mit fast 50 Sekunden Vorsprung auf Harald Schlegelmilch und Filip Salaquarda, die beide noch nicht an der Box waren. Hülkenberg lag dahinter, hatte aber Reifen aufgezogen, die besser für die Bedingungen geeignet waren. Hülkenberg holte pro Runde fast 10 Sekunden auf den Führenden auf.

Bereinigt nach den Stopps führte Buurman vor Hülkenberg und Buemi, der damit auch vor Grosjean lag. Renger van der Zande war Fünfter vor Salaquarda und Dillmann. Cyndie Allemann musste unterdessen als erste eine Durchfahrtsstrafe antreten, dieses Schicksal teilten auch Basil Shaaban - der sich zuvor noch einmal drehte - und Edoardo Piscopo. Edoardo Mortara erkundete aber zunächst die Kiesbetten am Streckenrand.

16 Minuten vor Rennschluss war Hülkenberg an Buurman dran und zog ohne weitere Verzögerung vorbei. Auf Slicks konnte der Niederländer nichts entgegensetzen. Auch Buemi und Grosjean stürmten von hinten nach vorn. Buurman hielt seine Strategie aber bei und wechselte noch immer nicht auf Regenreifen.

Während Jean-Karl Vernay kurz von der Piste abkam, betrug Hülkenbergs Vorsprung auf Buemi, der auf Rang zwei nach vorn kam, etwas mehr als acht Sekunden. Grosjean lag weitere acht Sekunden zurück auf Rang drei. Der Regen hatte sich unterdessen schon wieder verabschiedet, was allen Fahrern auf Slicks wieder Hoffnung gab.

Fehler von Hülkenberg?

Franck Mailleux bekam unterdessen die schwarze Flagge gezeigt. Der Franzose erhielt auch eine Durchfahrtsstrafe, trat diese aber nicht an, wofür er aus dem Rennen genommen wurde. Sergey Afanasiev, der guter 14. war, war das nächste Opfer der Streckenverhältnisse und rutschte in die Streckenbegrenzung.

Der Regen kam wieder zurück und Hülkenbergs Vorsprung auf Buemi schrumpfte wieder - nur etwas mehr als fünf Sekunden blieben noch übrig, da der Deutsche an Nachzüglern vorbei musste. Cyndie Allemann drehte weiter hinten im Feld Michael Patrizi um. Hinter dem Spitzentrio entwickelte sich ein Kampf um die Position vier. Tom Dillmann und Renger van der Zande lagen eng beieinander.

Hülkenberg ließ an der Spitze nichts mehr anbrennen und siegte vor Buemi, der damit einen Punkt auf Grosjean, der Dritter wurde, gutmachen konnte. Dillmann verteidigte Position vier noch gegen van der Zande, Jakes wurde Sechster. Ein Fragezeichen steht aber noch hinter dem Sieg, denn Hülkenberg hatte Basil Shaaban in einem Bereich überrundet, in dem gelbe Flaggen geschwenkt wurden.