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Holzer: "Komplettes Katastrophen-Qualifying"
Ein Unglück kommt selten allein - Marco Holzer musste in Nogaro leidvoll erfahren, wie viel Chaos man in einer nur halbstündigen Qualifikation erleben kann
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Marco, Startplatz 21 - was war los?"
Marco Holzer: "Also, heute war ein absoluter Chaostag. Erst war für das Freie Training kein Hubschrauber da, dadurch musste alles verschoben werden. Wir hatten dann vor der Qualifikation gerade mal 15 Minuten Training. Danach folgte eine kurze Pause von fünf Minuten, und dann stand schon das Qualifying an. In diesen fünf Minuten mussten wir dann schnell tanken, dabei muss ja der Fahrer aussteigen. Es war also alles ziemlich hektisch und hat damit schon mal gut angefangen."

© xpb.cc
Marco Holzer erlebte an diesem Freitag in Nogaro einen rabenschwarzen Tag
"In der Qualifikation bin ich mit neuen Reifen raus gefahren, habe mich allerdings in der dritten Runde gedreht. Dabei ging mein Motor aus und ich habe ihn nicht mehr anbekommen. Ich stand zwar genau vor der Boxeneinfahrt, aber leider noch draußen auf der Strecke, mir durfte also kein Mechaniker zur Hilfe kommen. Ein Abschleppwagen hat mich dann in die Box gebracht. Durch den Dreher wurden meine Reifen zerstört, ich hatte einen kompletten Bremsplatten. Also haben wir wieder neue aufgezogen - und dann ging das Auto nicht mehr an. Der Anlasser war defekt, deshalb haben wir versucht, das Auto anzuschieben. Das hat dann beim fünften Versuch endlich geklappt."#w1#
"Als ich endlich wieder auf die Strecke konnte, habe ich festgestellt, dass sich die Motorenabdeckung etwas gelockert hatte, weil der Motor zu warm geworden war. Während meiner Runde hat sich die Motorenabdeckung geöffnet, also musste ich wieder an die Box. Bei meinem nächsten Versuch gab es dann die Rote Flagge, weil Dani Clos abgeflogen war. Also wieder an die Box. Und während die anderen schon vorher mit ihren neuen Reifen ihre Zeiten holen konnten, waren meine Reifen nicht mehr so neu, als ich nach den ganzen Unterbrechungen mit Motorenabdeckung und Roter Flagge endlich einen nächsten Versuch starten konnte. Und so war dann nicht mehr viel drin. Es war einfach ein komplettes Katastrophen-Qualifying."
"Es wäre viel mehr drin gewesen"
Frage: "Dass es schneller gegangen wäre, hat zum Beispiel Maximilian Götz gezeigt. Er hat wie du einen VW-Motor und wurde Achter. Was wäre bei dir drin gewesen?"
Holzer: "Wir haben schon die Daten analysiert. Ich denke, Platz 13 oder 14 wäre von der reinen Performance her schon drin gewesen. Es wäre viel mehr möglich gewesen, aber es geht halt nicht, wenn es immer wieder heißt: Rein in die Box, raus auf die Strecke, rein in die Box."
Frage: "Was kannst du im Rennen daraus machen? Hoffst du auf ein bisschen Chaos, damit du dich nach vorn schieben kannst?"
Holzer: "Oh nein, ich hoffe nicht, dass es chaotisch wird. Das habe ich erst letzten Sonntag in Barcelona erlebt, wo ich mir beim Startcrash das Handgelenk ausgekugelt habe. Ich hoffe einfach, dass es vernünftig abläuft und dass ich einen guten Start erwische. Und dann schauen wir mal, was sich ergibt. Wichtig wäre mir, eine gute Position für das Sonntagsrennen herauszufahren."
Frage: "Stichwort Handgelenk. Du wurdest beim Sonntagsrennen in Barcelona verletzt. Was genau ist passiert und wie geht es dir?"
Holzer: "Ich weiß nicht genau, wer es war, aber irgendjemand hat mich da beim Startunfall erwischt und umgedreht. Das war sowieso ein großer Massencrash. Ich bin durch den Anstoß in die Mauer gekracht und habe die Hände nicht sofort vom Lenkrad genommen, weil ich noch gegenlenken wollte. Dann kam aber schon das nächste Auto und hat mich in die Mauer gedrückt. Das Lenkrad hat es dann beim Einschlag einmal gedreht und ich hatte leider meine Hände noch dran. Dabei sind die Gelenkkapseln herausgesprungen. Ich war beim Einrenken und seitdem geht es eigentlich wieder ganz gut. Auch am Rücken und am Nacken spüre ich es noch etwas."

