• 12.07.2007 18:34

Grosjean: "Samstag ist es langweilig"

Ein Rennwochenende in der Formel-3-Euroserie ist ein Wechselspiel aus atemloser Action und Leerlaufphasen, wie Romain Grosjean beschreibt

(Motorsport-Total.com) - Romain Grosjean ist aktuell der Gesamtzweite in der Formel-3-Euroserie, mit nur drei Punkten Rückstand auf Tabellenführer Sébastien Buemi. Vor dem Mugello-Rennen gab er einen Einblick in den Ablauf eines typischen Rennwochenendes aus Fahrersicht.

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean

Nicht nur für den Piloten wartet an einem Rennwochenende viel Arbeit

Mittwoch: Je nach Austragungsort reisen die Fahrer entweder per Auto oder Flugzeug an. An der Rennstrecke angekommen, treffen sie sich sofort mit ihrem Team, um dann gemeinsam mit den Technikern die Strecke zu erkunden. "Speziell für die Fahrer ist die Besichtigungstour sehr wichtig, da du dort Dinge siehst, die dir aus dem Cockpit heraus keinesfalls auffallen würden", erklärt der Franzose.#w1#

Donnerstag: In der Formel 3-Euroserie stehen allen Teams zwei freie Trainingssitzungen zu je 90 Minuten zur Verfügung. Die erste Session gibt dem Fahrer Gelegenheit, die Strecke kennenzulernen und Feedback über das Setup seines Autos zu geben. In der zweiten Session werden dann alternative Einstellungen getestet, beispielsweise an der Aerodynamik, dem Stabilisator oder den Stoßdämpfern.

"Es gibt etliche Dinge, die man an einem Formel-3-Auto testen kann. Daher bringen die Trainingssitzungen immer viel Arbeit mit sich," bescheibt Grosjean. "Zudem sollte man sich um einen gleichbleibenden Fahrstil bemühen, um seinem Team so die präzisesten Rückmeldungen geben zu können."

In der folgenden Abschlussbesprechung wird das Fahrverhalten des Rennwagens ausgewertet, damit dieser dann optimal auf seinen Piloten abgestimmt werden kann.

Freitag: Nach Ansicht der Fahrer ist Freitag der wichtigste Tag des Rennwochenendes: Nach einem letzten freien Training am Vormittag findet nachmittags das Qualifying statt. "Eine gute Platzierung im Qualifying ist entscheidend, da es im Rennen meist unmöglich ist zu überholen," so der ASM-Pilot. "Gewöhnlich verbrauchen wir einen Satz neuer Reifen während des freien Trainings, sowie weitere zwei beim Qualifying."

Samstag: Normalerweise beginnt ein Formel 3-Rennen um 11 Uhr morgens und dauert 40 Minuten. "Der Rest des Tages ist recht langweilig," lacht der Franzose. "Nach der Abschlussbesprechung zur Vorbereitung auf das zweite Rennen gibt es für mich nicht mehr viel zu tun.

Sonntag: Wie auch in der GP2-Serie, starten in der Formel 3-Euroserie die besten acht Fahrer des ersten Laufs in umgekehrter Reihenfolge zum zweiten Rennen. Um im Sonntagsrennen in die Punkte zu kommen, kämpfen Grosjean und sein Kollege Dani Clos jetzt um eine Platzierung unter den ersten sechs Fahren.
"Wenn man es am Samstag auf das Treppchen geschafft hat, ist es noch realistisch, das zweiten Rennen als Fünfter oder Sechster zu beenden", beschreibt der 21-Jährige. "Man muss beim Start einiges riskieren und sollte schnell auf die Ampel reagieren können."

Nach dem Rennen folgt für die drei Glücklichen die Podiumszeremonie, eine Pressekonferenz und abschließend eine Feier des Teams. Für ein paar Tage kehren die Piloten dann in ihr Leben abseits der Strecke zurück - bis zur nächsten Runde.