• 14.08.2007 09:31

Volles Haus voller Spannung

In Assen war die Hölle los: Der Formel-3-Cup gastierte vor vollen Tribünen beim Rizla Racing Day - Nächster Auftritt bei der ChampCar

(Motorsport-Total.com) - Der Rizla Racing Day ist ein Muss für alle Motorsportfans. Ein sensationeller Mix aus Rennkarts, Motorrädern, Tourenwagen und Monoposti sorgte vom 10. bis 12. August und damit zum achten Mal für drei spannende und abwechslungsreiche Renntage in Assen. Ist der 4,555 Kilometer lange Kurs in der Nähe von Groningen schon Freitag und Samstag gut besucht, so ist am Sonntag die Hölle los, wenn das ganze Gelände in Oranjie gehüllt ist. Da hieß es früh aufstehen, wenn man nicht im Stau stehen wollte. Bis zu acht Kilometer zog sich die Blechlawine über die Autobahn mit nur einem Ziel: Assen und der Rizla Racing Day.

Titel-Bild zur News: Formel 3 Cup Assen

Rund 50.0000 Zuschauer verfolgten das Rennen des Formel 3 Cups in Assen

Mitten ihm Getümmel traf der ATS Formel-3-Cup alte Bekannte wieder. Bei den CIK-FIA 250cc Superkarts ging Peter Elkmann, Formel-3- Meister des Jahres 2005, an den Start und kehrte damit zu den Wurzeln seiner Karriere zurück. Die gerade mal 215 Kilogramm schweren Karts haben 90 PS und bringen es so auf halsbrecherische 240 km/h. Auch Ferdinand Kool, der lange im Team JB Motorsport unterwegs war, tauchte in Assen auf. Der Niederländer hat ebenfalls den Formelsport verlassen und sitzt jetzt am Steuer in der BRL V6. Eine Serie mit einem gigantischen Starterfeld. Wie auch die Dutch Supercar Challenge, in der Roland Rehfeld in der GT-Division fightet. Der Deutsche unterstützte den Formel-3-Cup bei den Vorbereitungen für das Oval und trainierte die Rookies beim Lizenz-Lehrgang auf dem EuroSpeedway Lausitz.#w1#

Highlight des Wochenendes war allerdings der ATS Formel-3-Cup. Die niederländischen Zuschauer hatten gleich zwei Mal Grund zum Jubeln: Ihr Landsmann Carlo van Dam triumphierte in beiden Rennen. Der Rotterdamer aus dem Team Van Amersfoort Racing schien wie beflügelt. Von den an einem Wochenende 24 möglichen Punkten, ging ihm nur einer durch die Lappen: Zwei Mal die Pole-Position, zwei klassische Start-Ziel-Siege und die schnellste Rundenzeit im zweiten Rennen konnte der 21-Jährige seinem Konto gutschreiben.

"Die beiden Poles haben mich in eine perfekte Ausgangsposition gebracht", so Van Dam. Allerdings, souverän und einfach waren seine Siege nicht und sein Herzschlag dürfte mehrere Male gewaltig angestiegen sein. Im Rennen am Samstag hing ihm die ganze Zeit Frédéric Vervisch im Nacken. Beide machten Fehler und kamen immer wieder von der Ideallinie ab, die Reifen verschmutzten und die Rundenzeiten fielen vorübergehend in den Keller. Recardo Bruins Choi lieferte eine mögliche Erklärung: "So viel Sand auf der Strecke habe ich hier noch nie erlebt. Das kommt wahrscheinlich durch die zahlreichen Bauarbeiten am neuen Kurs."

Jedenfalls variierte der Abstand zwischen Van Dam und Vervisch von Runde zu Runde. Mal lag der Niederländer mit fast zwei Sekunden souverän in Führung - eine Runde später war der Belgier nahezu in Schlagdistanz. Auch die zu überrundenden Fahrer trugen ihren Teil zur Spannung bei. Doch der Belgier fand keinen Weg an dem Tabellenführenden vorbei und musste sich mit Rang zwei zufrieden geben.

Auch im zwölften Saisonlauf kam Carlo van Dam nicht zur Ruhe. Diesmal rückte ihm sein Teamkollege Recardo Bruins Choi mehrere Male gefährlich nahe. Die über 50.000 Zuschauer wäre beinahe Zeugen eines Überholmanövers in der letzten Schikane vor der Ziellinie geworden. Nur wenige Zentimeter trennten Bruins Choi vom Triumph - doch sie reichten Van Dam zum sechsten Saisonsieg.

Nächster Auftritt bei der ChampCar

Damit brachte sich der Tabellenführer in eine gute Ausgangsposition für die Rennen in drei Wochen im Rahmen des ChampCar-Auftritts in Assen. Mit seinen 107 Meisterschaftspunkten hat er 23 Zähler Vorsprung auf Frédéric Vervisch und 37 auf Nico Verdonck. Doch den Titel hat er noch nicht in der Tasche: bei sechs verbleibenden Rennen sind noch 72 Punkte zu vergeben.

Alle - Fans, Fahrer, Verantwortliche - fiebern dem Highlight in drei Wochen hier in Assen entgegen: dem Rennen der ChampCar. Am Sonntag wurde das Publikum schon mal auf das Ereignis vorbereitet. Der Deutsche Andreas Wirth donnerte fünf Runden im ChampCar um den Kurs und unterbot den Rundenrekord von Jos Verstappen um ganze vier Sekunden. Auch die Fahrer des ATS Formel-3-Cup können das nächste Rennwochenende kaum erwarten. "Ich bin sehr gespannt, wie sich die ChampCar präsentiert", verrät Recardo Bruins Choi. "Aber auch wir werden dem Publikum ein tollen Rennen bieten."