Formel-3-Cup: Nico Verdonck gewinnt im Regen
Nach einem kuriosen Rennen durfte sich der Belgier Nico Verdonck über seinen ersten Sieg im ATS-Formel-3-Cup freuen
(Motorsport-Total.com) - Er zog in der letzten Runde an seinem Landsmann und JB-Teamkollegen Frédéric Vervisch vorbei, der am Ende noch Zweiter wurde. Den dritten Platz auf dem Treppchen sicherte sich der Niederländer Carlo van Dam. Damit konnte mit Nico Verdonck wieder ein Rookie gewinnen. Der Koreaner Recardo Bruins Choi holte sich den Zusatzpunkt für die schnellste Runde.

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Nico Verdonck fiel am Start zurück und startete eine Aufholjagd
Als die 17 Piloten in die Startaufstellung fuhren, war die Strecke trocken und somit alle auf Slicks unterwegs. Pole-Mann Nico Verdonck verhaute seinen Start total. Mit stark durchdrehenden Rädern kam der Lola nur schlecht von seinem Startplatz weg.#w1#
Frédéric Vervisch hingegen gelang ein Superstart, der den Belgier souverän in Führung brachte. Die beiden Fahrer von Van Amersfoort Racing, Carlo van Dam und Recardo Bruins Choi, blieben ihm jedoch auf den Fersen. Verdonck folgte auf der vierten Position. Dunkle Regenwolken kündigten jedoch Ungemach an.
In Runde sieben war es dann soweit: es begann wie aus Eimern zu regnen. Trotzdem ging keiner der Piloten an die Box, um auf die Yokohama Regenreifen zu wechseln. Auch nicht, als die Rennleitung sich wegen der starken Regenfälle entschloss, das Safety-Car vor das Feld zu schicken.
"Wir haben fest damit gerechnet, dass die Teamchefs ihre Fahrer zum Reifenwechsel an die Box ordern würden. Dazu hatten sie drei Runden Zeit. Also musste ich davon ausgehen, dass alle auf Slicks weiterfahren wollten - deshalb habe ich das Rennen wieder freigegeben", so Renndirektor Werner Aichinger.
Noch drei Runden standen den Fahrern auf der nassen Strecke bevor. Nico Verdonck war es vor der Safety-Car-Phase gelungen, an Bruins Choi und Van Dam vorbeizuziehen. In der letzten Runde nutzte er die Unaufmerksamkeit seines Teamkollegen, um ihn am Ende der Gegengeraden zu überholen und den Sieg nach Hause zu fahren.
Mal wieder eine sehr gute Leistung zeigte Marcel Schuler. Durch einen tollen Start schaffte er es, sich von der 12. Startposition auf den achten Rang zu schieben, den er bis ins Ziel halten konnte. Damit gewann er zum dritten Mal in Folge die Trophy-Wertung.
Zweiter auf dem Treppchen wurde Simon Solgat mit der zehnten Gesamtposition. Für eine Überraschung sorgte Marika Diana, die sich mit dem 13. Gesamtrang den dritten Platz in der Trophy-Wertung sichern konnte.
In der Gesamtwertung kann Frédéric Vervisch die alleinige Führung übernehmen. Allerdings hat er mit 28 Punkten nur einen Zähler Vorsprung auf Carlo van Dam. Nico Verdonck übernimmt mit seinem heutigen Sieg die dritte Position. Carlo van Dam hat als Pole-Mann im Sonntagsrennen alle Möglichkeiten Vervisch seinen Platz an der Spitze streitig zu machen.
Stimmen zum Rennen
Nico Verdonck: "Ich hatte einen sehr schlechten Start und einige Plätze verloren. Bis zu ersten Kurve konnte ich wieder zwei Konkurrenten überholen und kam so als Vierter aus der ersten Runde. Als es zu regnen begann, konnte ich die beiden Van Amersfoort-Piloten überholen, glücklicherweise bevor das Safety Car auf die Strecke kam."
"Ich dachte, das Rennen würde hinter ihm beendet werden und war sehr überrascht, als ich plötzlich die grüne Flagge sah. Ende der Gegengeraden konnte ich mir noch meinen Teamkollegen schnappen. Ich freue mich sehr über meinen ersten Sieg."
Frédéric Vervisch: "Ich konnte gleich am Start in Führung gehen und habe richtig Gas gegeben, da ich wusste, dass die beiden Van Amersfoort Jungs sehr schnell sind. Allerdings habe ich auch schon die dunklen Wolken gesehen."
"Nach der Safety-Car-Phase habe ich auf der Gegengeraden in den Rückspiegel geschaut und Nico nicht gesehen. Doch da war er leider schon neben mir. Ich habe noch versucht ihn in der nächsten Kurve auszubremsen, doch das hat nicht funktioniert."
Carlo van Dam: "Der Start verlief für mich recht gut und ich konnte mich hinter Vervisch setzen. Doch dann kam der Regen und Verdonck konnte mich und meinen Teamkollegen überholen. Bei den Verhältnissen bin ich mit dem dritten Platz zufrieden und froh auf der Strecke geblieben zu sein."

