• 29.05.2009 10:51

Gachnang: Frauenpower in der Formel 2

Im Feld der wiederbelebten Formel 2 ist mit Natacha Gachnang eine Frau dabei: Sie will ihrem Cousin Sébastien Buemi in die Formel 1 folgen

(Motorsport-Total.com) - Im spanischen Valencia startet an diesem Wochenende die wiederbelebte Formel 2 in ihr erstes Rennwochenende nach 25 Jahren Pause. Im Feld der 24 Piloten ist eine Frau vertreten: die Schweizerin Natacha Gachnang. Sie hat ein großes Ziel: Gachnag will ihrem Cousin Sébastien Buemi in die Königsklasse Formel 1 folgen.

Titel-Bild zur News: Natacha Gachnang

Natacha Gachnang ist die einzige Frau im Starterfeld der neuen Formel 2

"Ich habe schon im Alter von fünf Jahren mit dem Rennsport begonnen", erzählte die 21-Jährige. "Mein Vater Olivier hat mir zu Weihnachten ein Kart geschenkt und ich bin sofort auf den Geschmack gekommen. Unsere Familie hat das Rennsport-Gen. Unser Großvater Georges ist 1960 in Le Mans gefahren und Sébastien ist jetzt bei Toro Rosso in der Formel 1. Ich habe mich aus dem Kartsport hochgearbeitet in die Formel 2. Ich konnte bisher schon viele gute Ergebnisse holen und hoffe, das in der Formel 2 fortsetzen zu können."#w1#

"Natürlich wird es in der Meisterschaft sehr eng zugehen", fuhr Gachnang fort. "Es gibt keine wirkliche Rangordnung und die Unterschiede sind minimal. Beim Test lagen 21 Piloten innerhalb einer Sekunde." Den Kurs in Valencia kennt sie bereits: "Es ist eine technisch interessante Strecke - aber nicht unbedingt mein Lieblingsskurs. Schauen wir mal, was wir dort erreichen können."

Frage: "Warum fährst du in der Formel 2?"
Natacha Gachnang: "Wir denken, dass es eine aufstrebende Serie ist und dass es das Abenteuer wert ist. Zudem sind die Kosten recht gering, was die Sache natürlich interessant macht. Und das Auto ist klasse."

Frage: "Bist du gerüstet für den Saisonstart?"
Gachnang: "Ja, ich bin ja in dieser Saison schon Rennen gefahren und habe zudem viel trainiert. Zuletzt war ich viel Radfahren."

Frage: "Was denkst du über das Formel-2-Auto?"
Gachnang: "Ich bin es bisher vor allem im Nassen gefahren. Der Test in Silverstone war ganz gut, auch wenn ich dort nicht viele Runden gedreht habe. Das Auto fährt sich gut. Es wird ein Kampf zwischen den besten Piloten mit dem präzisesten Fahrstil."

Frage: "Wie bereitest du dich körperlich und mental auf die Rennen vor?"
Gachnang: "Ich mache jeden Montag und Dienstag Fitnesstraining. Dabei arbeite ich auch mit Sauerstoff. Vom Mentalen her ist mir wichtig, dass ich wieder runterkomme und in einer entspannten Umgebung bin. Ich hoffe immer, mein Bestes zu geben."

Frage: "Bist du abergläubisch?"
Gachnang: "Nein! Aber ich habe gewisse Rituale. Vor einem Rennen berühre ich immer zweimal die Hände meines Vaters."

Frage: "Was ist deine schönste Erinnerung im Rennsport?"
Gachnang: "Das war 2005 am Nürburgring, als Sébastien und ich beide in der Formel BMW auf dem Podium standen. Oder 2006 das Formel-3-Rennen in Hockenheim. Damals bin ich für Kaufmann gefahren und wir waren besser als das Team, das die Meisterschaft angeführt hat."

Frage: "Auf welches Rennen im Formel-2-Kalender freust du dich besonders?"
Gachnang: "Auf Brünn, denn dort habe ich mein A1GP-Debüt gegeben."

Frage: "Welche Strecke wird am schwierigsten?"
Gachnang: "Brands Hatch, weil ich den Kurs noch nicht kenne."

Frage: "Was unterscheidet den Formel-2-Boliden von den Autos, die du bisher gefahren bist?"
Gachnang: "Er hat wirklich Power und ist von der Performance her ein bisschen besser als ein Formel 3."

Frage: "Was ist deine größte Stärke?"
Gachnang: "Dass ich immer motiviert bin."

Frage: "Und im Rennen?"
Gachnang: "Ich weiß, wie man im richtigen Moment schnelle Entscheidungen trifft."