Formel 2 in Sotschi 2021: Dan Ticktum gewinnt Sprintrennen

In Sotschi feiert Dan Ticktum einen Start-Ziel-Sieg - Oscar Piastri sammelt keinen Punkt - Guanyu Zhou verabschiedet sich schon vor dem Start aus dem Rennen

(Motorsport-Total.com) - Dan Ticktum (Carlin) hat das verschobene erste und einzige Sprintrennen der Formel 2 in Sotschi (Russland) gewonnen. Jüri Vips (Hitech) und Robert Schwarzman (Prema) standen als Zweiter und Dritter auf dem Podest. An der Spitze der Gesamtwertung änderte sich nichts, denn Guanyu Zhou (Uni-Virtuosi) drehte sich schon in der Besichtigungsrunde und konnte nicht starten. Oscar Piastri (Prema) sammelte als Neunter keinen Punkt.

Titel-Bild zur News: Jüri Vips, Liam Lawson, Robert Schwarzman

Dan Ticktum hat den Sprint von der ersten bis zur letzten Kurve angeführt Zoom

Starke Regenfälle brachten den Zeitplan am Samstag gehörig durcheinander. Das zweite Rennen der Formel 3 musste ersatzlos gestrichen werden. Rennen 3 wird am Sonntag um 09:55 Uhr Ortszeit (08:55 Uhr MESZ) gestartet. Die Startaufstellung entspricht dem Qualifying-Resultat.

Auch in der Formel 2 fiel ein Rennen buchstäblich ins Wasser. Sprintrennen 1 konnte am Vormittag nicht gefahren werden. Dieser Lauf wurde auf 16:45 Uhr Ortszeit (15:45 Uhr MESZ) verschoben. Sprintrennen 2, das am Nachmittag hätte stattfinden sollen, wurde ersatzlos gestrichen.

Schon auf dem Weg zur Startaufstellung ging es turbulent zu. Die Fahrer hatten Slicks aufgezogen, aber es gab noch feuchte Stellen. Zhou drehte sich in Kurve 7. Sein Uni-Virtuosi-Teamkollege Felipe Drugovich hatte einen Unfall.

In Kurve 13 prallte Drugovich gegen die Streckenbegrenzung. Beide waren beim Start nicht dabei. Der Start von Sprintrennen 1 wurde um weitere zehn Minuten verzögert. Schließlich gab es keinen stehenden Start, sondern der Sprint über 18 Runden begann hinter dem Safety-Car.

Der Deutsche David Beckmann (Campos) startete aus der Boxengasse. Da Enzo Fittipaldi (Charouz) beim Vorstart der Motor abstarb, musste auch er aus der Boxengasse starten. Nach zwei Runden hinter dem Safety-Car wurde das Rennen schließlich freigegeben.

Start hinter dem Safety-Car

Ticktum verteidigte von der Poleposition die Führung vor Vips, Liam Lawson (Hitech) und Schwarzman. Piastri beendete die erste von 18 Runden auf Rang neun. Vips machte von Beginn an Druck auf Ticktum. Neben der Ideallinie war die Strecke noch sehr feucht. Überholen war riskant.

Die Rennleitung gab DRS deshalb nicht frei. Das Rennen entwickelte sich zu einer Prozession auf der Ideallinie. In Runde fünf drehte sich Bent Viscaal (Trident) im dritten Sektor von der Strecke. Kurzfristig gab es ein virtuelles Safety-Car, um das Auto hinter die Begrenzung zu schieben.

In der sechsten Runde wurde Lawson plötzlich langsam und rollte aus. Links hinten war die Radaufhängung gebrochen, der Reifen stand schief. Er hatte in der Schikane Kurve 13, 14 außen angeschlagen. Wieder gab es ein virtuelles Safety-Car.

Auch für Piastri lief es nicht gut, denn durch einen kleinen Fahrfehler verlor der Australier Positionen und war nur noch Elfter. Während Ticktum und Vips vorne wegzogen, duellierten sich Schwarzman und Jake Hughes (HWA) um Platz drei.

Ticktum hatte an der Spitze alles unter Kontrolle und baute sich rasch einen Vorsprung von bis zu vier Sekunden auf Vips auf, der seinerseits knappe zwei Sekunden vor der Verfolgergruppe fuhr. Schwarzman verteidigte seinen dritten Platz gegen Hughes.

Dan Ticktum hält Juri Vips auf Distanz

Ticktum konnte sich nicht ausruhen, denn ab der zehnten Runde fuhr Vips die schnellsten Runden und kam dem Führenden immer näher. Aber er konnte den Rückstand nicht auf unter zwei Sekunden drücken. Auch Regen blieb in den letzten Runden aus.

Somit feierte Ticktum seinen zweiten Saisonsieg vor Vips und Schwarzman. Dadurch verteidigte Schwarzman in der Gesamtwertung Platz drei vor Ticktum. Vips verbesserte sich auf Rang fünf. Schwarzman wurde von den russischen Fans für sein Podium gefeiert.

"Das war überhaupt nicht einfach, sondern sehr schwierig", sagt Sieger Ticktum. "Wenn man mit Slicks auf abtrocknender Strecke fährt, ist man als Führender für alle anderen die Referenz. Es war sehr stressig, aber ich bin natürlich glücklich, gewonnen zu haben."

Vips stimmt zu, dass die Verhältnisse Fingerspitzengefühl verlangten: "Es gab nur eine trockene Linie, der Rest war nass. Wenn man einen kleinen Fehler gemacht hätte, wäre man sofort gecrasht. Ich habe alles gegeben, habe aber auch einige Fehler gemacht. Meine Pace war recht gut."

Hinter den Podestplätzen sammelten Hughes, Theo Pourchaire (ART), Ralph Boschung (Campos), Christian Lundgaard (ART) und Richard Verschoor (MP) die weiteren Punkte für die Plätze vier bis acht. Die zwei Bonuszähler für die schnellste Runde sicherte sich Pourchaire.

Piastri konnte aus dem Missgeschick von Zhou kein Kapital schlagen, denn der Australier sammelte als Neunter keinen Punkt. Somit bleibt sein Vorsprung auf Zhou bei 15 Zählern. Morgen startet Piastri von der Poleposition.

Der Deutsche Lirim Zendeli (MP) machte einige Plätze gut und kam als Zehnter ins Ziel. Auch Beckmann konnte etwas Boden aufholen und sah die schwarz-weiß karierte Flagge als 15.

Das Hauptrennen wird am Sonntag um 11:20 Uhr Ortszeit (10:20 Uhr MESZ) gestartet. Die Startaufstellung entspricht dem Qualifying-Resultat.

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