Antonelli kommt in Schwung: "Weiß nicht", ob ich für die Formel 1 bereit bin

Andrea Kimi Antonelli hat seine ersten beiden Siege in der Formel 2 eingefahren - Ob es für die Formel 1 reicht, weiß er selbst noch nicht

(Motorsport-Total.com) - Mercedes hat wohl eines der vielversprechendsten Talente in seinem Nachwuchskader: Andrea Kimi Antonelli. Der 17-Jährige fährt derzeit für Prema in der Formel 2, wo er nach einer schwierigen Eingewöhnungsphase bereits erste Siege einfuhr. Ob der Italiener aus Bologna schon bereit für den Sprung in die Formel 1 ist, weiß er selbst noch nicht.

Titel-Bild zur News: Andrea Kimi Antonelli

Andrea Kimi Antonelli weiß nicht, ob er für die Formel 1 schon bereit ist Zoom

Seinen ersten Sieg fuhr Antonelli im Regen von Silverstone ein. Den positiven Trend unterstrich er dann in Ungarn, wo er am Sonntag das Hauptrennen gewann. In seiner Karriere gewann er bereits die deutsche Formel 4, die italienische Formel 4, die Formel-Regional-Middle-East und die Formel-Regional-Europa. Der Italiener fährt seit 2023 für Prema.

Durch den Wechsel von Lewis Hamilton zu Ferrari hat Mercedes ab 2025 neben George Russell ein Cockpit in der Königsklasse frei. Stimmen werden laut, dem erst 17-Jährigen eine Chance zu geben. Doch der Fahrer selbst spielt seine Chancen aufgrund seiner geringen Erfahrung herunter. Der Sechste der Formel-2-Saison 2024 stellt sich die Frage, ob er überhaupt schon so weit ist.

Sein Prema-Teamkollege Oliver Bearman ist bereits bei Haas bestätigt, obwohl er in der Formel 2 nur den 14. Rang liegt. Auf die Frage, ob Antonelli bereit für die Formel 1 wäre, antwortet er: "Ich weiß nicht, ob ich bereit bin, um ehrlich zu sein. Ich lerne noch viel in der Formel 2, ich mache noch viele Fehler und es sind die Details, die den Unterschied ausmachen. Ich mache noch nicht alles richtig."

Antonelli erlebte bisher eine Formel-2-Saison mit Höhen und Tiefen. Vor seinem Sprintsieg in Silverstone blieb er viermal in Folge außerhalb der Punkteränge. In Ungarn strapazierte er seine Reifen im Sprint zu sehr, musste noch einmal zum Reifenwechsel und kam als 14. ins Ziel. Er muss also noch viel lernen, um Konstanz zu finden.

"Am Samstag habe ich in Kurve 1 einen Fehler gemacht", erklärt er. "Ich hatte blockierende Räder und habe mir einen Bremsplatten eingefangen. Danach habe ich die Reifen hart rangenommen und dabei stark abgenutzt, weshalb ich noch einmal an die Box musste. Das war eine gute Lektion für das Hauptrennen. Es liegt noch viel Arbeit vor uns, aber wir bewegen uns in die richtige Richtung."


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Antonelli wurde aufgrund seiner Erfolge als Teenager schon vor seinem Einstieg in die Formel 2 als möglicher Kandidat für das Mercedes-Cockpit gehandelt. Entsprechend groß war der Druck auf den jungen Italiener, als er erstmals in der Formel 2 an den Start ging. "Seit Silverstone fühle ich mich leichter", sagt er. "Es lastet weniger Druck auf meinen Schultern."

"Der Druck wurde wegen der Gerüchte Wochenende für Wochenende größer", erklärt er. "Silverstone war eine Befreiung für mich und ich denke, ich fahre jetzt freier als an den anderen Wochenenden. Ich bin natürlich gefahren, ohne ständig an das Ergebnis zu denken. Ich habe mich auf mich konzentriert und das hat sich ausgezahlt. Auch der Sieg im Hauptrennen bei trockenen Bedingungen war eine große Befreiung und ein wichtiges Ergebnis für uns alle."