• 02.02.2008 18:20

  • von Britta Weddige

Wirft Ecclestone Australien aus dem Kalender?

Bernie Ecclestone erklärte nun mit drastischen Worten, warum er eigentlich keine Lust mehr auf einen Grand Prix in Australien hat - Vertrag läuft 2010 aus

(Motorsport-Total.com) - Auf den Saisonauftakt in Melbourne freuen sich eigentlich immer alle, nicht nur, weil es im Albert Park nach der langen Winterpause endlich wieder richtig losgeht. Auf diejenigen, die aus dem europäischen Winter kommen, wirkt die australische Spätsommersonne wie eine Energiespritze. Und wer die Zeit dazu hat, kann in Melbourne ausgedehnt shoppen, sich in St. Kilda ein bisschen dem Strandleben hingeben oder abends auf Tour durch das reichhaltige Nachtleben gehen. Die entspannte Lebensart "Down Under" tut ihr Übriges.

Titel-Bild zur News: Skyline von Melbourne

Die Skyline von Melbourne - bald immer ohne Formel-1-Autos?

Seit 25 Jahren gibt es einen Australischen Grand Prix, doch der Spaß könnte bald vorbei sein. Denn der Vertrag mit Melbourne läuft 2010 aus und Bernie Ecclestone scheint derzeit überhaupt nicht willens zu sein, ihn zu verlängern.#w1#

"Vielleicht wollen wir gar nicht in Australien fahren", wurde Ecclestone von 'News Ltd.' zitiert. "Australien ist für uns mit sehr hohen Kosten verbunden und wir verdienen dort viel weniger. Das ist für uns extrem schlecht. Wir haben einige Interessenten auf unserer Liste, die die Formel 1 haben wollen." Das wären zum Beispiel Indien, Russland oder Korea.

"Und es scheint, dass euer Typ da unten die Formel 1 nicht will", fuhr Ecclestone fort und meinte damit dem Premierminister des Bundesstaats Victoria, John Brumby. "Wir können ihn glücklich machen und wir können die anderen glücklich machen."

Brumby hatte kürzlich Zweifel geäußert, ob Melbourne einen Formel-1-Grand Prix brauche. Schließlich machten die Veranstalter immer mehr Minus - seit der Grand Prix 1996 von Adelaide nach Melbourne umgezogen ist, hat sich der Verlust auf über 120 Millionen australische Dollar summiert. Auch die alljährlich wiederkehrenden Proteste von Umweltschützern gegen das Rennen helfen da nicht unbedingt weiter.

Laut Ecclestone sind auch Hersteller und Sponsoren für einen Umzug. Melbourne könne das Rennen nur unter sehr strikten Bedingungen behalten. Eine davon wäre: "Wenn wir in Melbourne bleiben, dann müssen wir dort ein Nachtrennen durchführen", so Ecclestone. Dass der Grand Prix in einen anderen australischen Bundesstaat umziehen werde, schloss er aus.