• 28.09.2013 16:00

  • von Timo Pape

Webber: Meine einzige falsche Entscheidung

Noch immer ärgert sich Mark Webber über seine Entscheidung, im Jahr 2005 nicht zu Renault gewechselt zu sein - stattdessen ging er zu Williams

(Motorsport-Total.com) - Mark Webber befindet sich im Spätherbst seiner Formel-1-Karriere - nur noch sechs Rennen trennen den 37-Jährigen vom Abtritt aus der Königsklasse und dem damit verbundenen Beginn seiner Langstreckenkarriere (Webber startet 2014 für Porsche in Le Mans). Allmählich blickt der Red-Bull-Pilot auch öffentlich immer häufiger auf seine lange Karriere zurück und bereut dabei eigentlich nur eine Entscheidung: seinen Wechsel zu Williams im Jahr 2005.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber hätte womöglich schon früher erfolgreich sein können Zoom

Das hat aber nicht unbedingt mit seiner Zeit beim englischen Traditionsrennstall zu tun, sondern vielmehr mit seiner Entscheidung gegen ein anderes Team: "Ich hätte zu Renault gehen sollen, anstatt mich für Williams zu entscheiden", verrät er gegenüber 'The Guardian'. An seine damaligen Beweggründe kann sich der Australier noch gut erinnern: "Renault hatte bis dahin noch kein Rennen gewonnen, aber schon bald haben die das Tempo vorgegeben. Sie waren damals wie der Red Bull heute." Bei jenem Team aus Österreich holte Webber 2009 dann endlich seinen ersten Rennsieg - im Alter von 32 Jahren.

Während Renault und ein gewisser Fernando Alonso zwei Weltmeisterschaften in den Jahren 2005 und 2006 einfuhren, musste sich Webber somit bei Williams durchbeißen. Der frühere Jaguar-Pilot durchlief zwei schwierige Jahre, die er als WM-Zehnter und -Vierzehnter abschloss. Darüber hinaus hätte er mit Alonso einen guten Freund zum Teamkollegen gehabt: "Ich wäre früher zu meinem ersten Sieg gekommen und hätte Fernando im selben Team gehabt", bedauert Webber. Zwei potenziell erfolgreiche Jahre hatte der spätere neunfache Grand-Prix-Sieger somit verschenkt.


Red Bull feiert Mark Webbers Karriere

Ohnehin war Webber - in heutigen Relationen betrachtet - bei seinem Formel-1-Debüt im Jahr 2002 kein wirklicher Youngster mehr: "Ich habe erst recht spät angefangen, obwohl 24 Jahre wahrscheinlich das optimale Alter sind. Man denke etwa an Mansell oder Häkkinen, die haben auch nicht früher angefangen. Das war normal, früher kam man einem Top-Auto einfach nicht näher", erinnert er sich. Heutzutage habe sich diese Situation leider verändert: "Jetzt mit den Simulatoren kommen die Kids alle so früh... Wir haben so viele Fahrer im Feld, die wahrscheinlich nicht dort sein sollten."