• 27.08.2010 17:44

  • von Dieter Rencken

Vettel: "Wir sind recht gut dabei"

Red-Bull-Fahrer Sebastian Vettel über seine ersten Eindrücke aus Belgien, das Fahren bei Regen und die Aussichten für den Großen Preis von Spa

(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettel und Red Bull mussten sich beim Trainingsauftakt in Spa mit wechselhaften Wetterbedingungen auseinander setzen. In der ersten Einheit waren ausschließlich Regenreifen gefragt, im zweiten Freien Training konnte der Deutsche schließlich Slicks an seinen RB6 montieren lassen. Unterm Strich reichte es für Vettel damit zum sechsten Platz. In seiner Medienrunde spricht der 23-Jährige über seine ersten Runden in Belgien und die schwierigen Wetterverhältnisse in Spa.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel und sein Red Bull RB6 schwammen am Freitag zu Position sechs

Frage: "Sebastian, wenn in Spa-Francorchamps derart viel Wasser auf der Strecke ist, wie empfindet man eine solche Situation dann als Fahrer?"
Sebastian Vettel: "Das macht sehr viel Spaß, nur leider haben wir keine Reifen. Das Reglement schränkt uns diesbezüglich etwas ein."#w1#

"Man könnte schön fahren und viele Dinge ausprobieren, doch dafür fehlen uns einfach die Pneus. Im Hinblick auf Samstag und Sonntag will natürlich niemand die Reifen jetzt schon kaputt fahren, denn es kann ja wieder regnen. Alles in allem war es aber - so glaube ich - kein schlechter Tag für uns."

"Alles in allem war es kein schlechter Tag für uns." Sebastian Vettel

Frage: "Kneift man bei derartigen Verhältnissen in Eau Rouge einfach die Pobacken zusammen und fährt trotzdem mit Vollgas durch diese Passage?"
Vettel: "Im Nassen ist das mehr eine Kurve als im Trockenen, wo man mit Vollgas durchfahren kann. Von daher ist diese Senke vielleicht nicht mehr so anspruchsvoll, wie sie früher einmal war."


Fotos: Sebastian Vettel, Großer Preis von Belgien


"Im Regen muss man allerdings wieder aufpassen, sich langsam an das Limit herantasten und eben dieses auch finden. Dann macht so eine Kurve wieder richtig viel Spaß. Generell kann man sagen, dass man bei den ganzen schnellen und mittelschnellen Kurven hier in Spa auch im Nassen sehr flott unterwegs ist. Der Spaßfaktor ist groß."

Red Bull: Die Balance stimmt bereits

Frage: "War deine Leistung im Nassen und im Trockenen gut genug für die Pole-Position?"
Vettel: "Wir waren nicht ganz vorne, doch freitags ist es ohnehin immer schwer zu sagen, wie gut man war. Ich denke, wir sind recht gut dabei. Aufgrund der langen Geraden kann man hier schön sehen, dass manche Teams wieder vorne mitfahren, die in den vergangenen Rennen quasi verschwunden oder weiter hinten zu finden waren."

"Schauen wir einmal, wie es am Samstag aussieht." Sebastian Vettel

"Schauen wir einmal, wie es am Samstag aussieht. Angesichts der Bedingungen ist es natürlich eine große Lotterie. Wenn das Wetter gleich bleibt, dann sitzen alle im selben Boot und man weiß hinterher, wer der Schnellste war. Wenn es wechselhaft ist - trocken, nass und irgendetwas dazwischen -, dann kann diese Sache zu einem Lottospiel werden."

Frage: "Welche Bedingungen liegen dir und Red Bull in Belgien am besten?"
Vettel: "Die, in denen wir am schnellsten sind natürlich! Zum jetzigen Zeitpunkt ist das aber schwer zu sagen. Ich denke, unser Auto ist gut. Die Balance war recht ordentlich und das ist eigentlich das Wichtigste."

"Mir macht das Wetter jedenfalls nichts aus." Sebastian Vettel

"Aufgrund der Bedingungen und der Reifensituation konnten wir halt nicht allzu viel fahren. Mir macht das Wetter jedenfalls nichts aus. Wenn es trocken ist, macht es Spaß - und gleiches gilt auch für Regen. Hier in Spa ist es eigentlich egal, welches Wetter gerade vorherrscht."

Frage: "Du giltst als Regenspezialist..."
Vettel: "Wir hatten jetzt schon lange kein Regenrennen mehr. Es ist nicht immer so einfach zu beurteilen, weil sich die Verhältnisse rasch ändern können. Dann wird es zur Lotterie. Wenn es gleichbleibend nass wäre, hätten wir sicherlich sehr gute Chancen. Ich hoffe, ich würde dann auch einigermaßen zurechtkommen."¿pbvin|512|3053|spa|0|1pb¿

Der Regen erschwert die Abstimmungsarbeit

Frage: "Wie schwierig ist es, einen solchen Tag auszuwerten? Diese Bedingungen könnten sich wie ein roter Faden durch dieses Wochenende ziehen..."
Vettel: "Das ist sehr schwierig. Unterm Strich musst du das Gefühl haben, die richtige Balance im Auto zu haben. Darum geht es hauptsächlich."

"Generell haben wir zu wenig Pneus, um wirklich viel zu fahren." Sebastian Vettel

"Leider hat man nicht allzu viel Zeit, auf einem konstanten Reifen zu fahren, denn dafür verändern sich die Verhältnisse einfach zu schnell. Generell haben wir zu wenig Pneus, um wirklich viel zu fahren. Wer auch immer gerade auf der Strecke ist, könnte - abhängig von den jeweiligen Bedingungen - der Schnellste sein."

"Das könnte an diesem Wochenende durchaus das bestimmende Thema sein. Wir hatten zum Auftakt eine gute Balance, haben aber auch noch einiges zu tun. Wir brauchen noch etwas Geschwindigkeit für Samstag und Sonntag. Dann sollte alles passen."

Frage: "Wie trifft man angesichts solcher Verhältnisse eine Entscheidung im Hinblick auf die aerodynamische Abstimmung? Am Freitag fuhren viele Teams mit sehr viel Heckflügel..."
Vettel: "Nun, es war ja Regen vorhergesagt. Letztendlich kam die Sonne heraus und die Strecke begann abzutrocknen."

"Du brauchst die richtige Balance, musst hinausfahren und Gas geben." Sebastian Vettel

"Beim Setup kannst du da nicht allzu viel anstellen, weil du die Bedingungen nicht kennst. Du brauchst die richtige Balance, musst hinausfahren und Gas geben. Ein großes Geheimnis gibt es da nicht. Wichtig ist, dass man sich im Auto wohlfühlt und dass man sich an die Verhältnisse gewöhnt."

Frage: "Was hast du deinem Teamkollegen Mark Webber denn nun zum Geburtstag geschenkt? eine Shampooflasche oder einen Frontflügel?"
Vettel: "Naja, die besten Freunde werden wir wohl nicht mehr, glaube ich. Ich habe kein Problem mit ihm - noch nie gehabt. Ich habe ihm gratuliert. Ich denke, das gehört zum Anstand und zum Respekt dazu."