Vettel: "Habe es nicht perfekt hinbekommen"

(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettel beherrschte in dieser Saison das Qualifying-Duell bei Red Bull. Nach dem Abschlusstraining in Abu Dhabi führt der vierfache Weltmeister 15:2 gegen Mark Webber. Die beiden Male stand jeweils der Australier auf der Pole-Position. Nach Suzuka eroberte Webber auch in Abu Dhabi den besten Startplatz. Vettel sorgte als Zweiter für eine komplette erste Red-Bull-Startreihe. Was hat den Unterschied ausgemacht? "Er ist eine Runde in 1:39,9 gefahren und ich in 1:40,0. Ein Zehntel", antwortet Vettel.

Die Ausgangslage ist von Startplatz zwei sehr gut, doch der kleine Fehler im letzten Angriff in Kurve eins ärgert Perfektionist Vettel. "Ich habe hart gepusht, das war der Grund dafür. Sicherlich kann man als Fahrer immer argumentieren, dass hier und dort etwas Zeit liegen geblieben ist. Wenn man es sich aber als Außenstehender ansieht, dann können Fehler passieren, wenn man pusht und das Maximum gibt."

"Ich bin nicht stolz darauf, aber ich habe heute gegeben was ich konnte. Es hat nicht für die Pole gereicht und deswegen verdient Mark ohne Zweifel die Pole", sieht Vettel das Ergebnis realistisch. "Ich glaube, dass das Auto gut war. Deshalb habe ich mich am Funk bei meinen Jungs für den Fehler in Kurve eins entschuldigt. Es ist eine knifflige Kurve. Wenn man sie richtig nimmt, dann fühlt es sich großartig an. Trifft man sie nicht, dann ist das nicht der Fall und man steht vor einer langen Runden, während der man versucht die Zeit aufzuholen."

"Es gibt natürlich ein Limit." Dennoch ist Vettel optimistisch für das Rennen, denn die Ausgangsposition ist gut und sein RB9 ist schnell. "Generell bin ich glücklich, aber ich habe es nicht perfekt hinbekommen. Wenn man die Fahrer fragt, würden manche sagen, dass er alles herausgeholt hat. Andere würden meinen, dass noch etwas mehr möglich gewesen wäre. Ich glaube, dass ich noch etwas finden hätte können. Ob es dann gereicht hätte, weiß ich nicht."

"Fakt ist, dass ich hart gepusht habe, weil ich wusste, dass es eng sein würde. Dann ist mir ein Fehler unterlaufen, worauf ich nicht stolz bin. Das Leben geht aber weiter und ich freue mich auf morgen." Webber steht auf der Pole-Position, doch die Statistik spricht gegen den Australier. Drei der vier Pole-Setter beendeten in den vergangenen Jahren den Grand Prix in Abu Dhabi nicht.

Vettel hofft nicht auf einen Defekt seines Teamkollegen. "Das sind Statistiken, die manchmal für und manchmal gegen dich sind. Ich zähle nicht darauf. Generell war ich zufrieden, wie sich das Auto heute verhalten hat. Wir haben ein starkes Paket und ich freue mich auf das Rennen. Es wartet auf die Top 3 eine sehr schöne Trophäe. Es wäre schön, wenn ich eine weitere davon bekommen könnte."

Dennoch hatte Red Bull zuletzt wieder Schwierigkeiten mit der Zuverlässigkeit. In Indien schied Webber aufgrund eines Defekts an der Lichtmaschine aus. Der Trainingsdoppelsieg ist Wiedergutmachung für die Teammitglieder. "Das letzte Rennen war für ihn schlecht. Als Team wollten wir das verstehen und ich hoffe, wir haben das", so Vettel. "Sollte es morgen einem von uns wieder passieren, dann wäre es ziemlich schlecht."

"Das Auto ist gut und fühlt sich hier gut an. Hoffentlich ist es auch zuverlässig. Es ist ein langes Rennen und viel kann passieren. Die Strategie ist auch noch nicht restlos klar. Ich glaube, Lotus könnte eine andere Strategie fahren. Vielleicht sind sie mit einem Stopp sehr stark. Wir werden es sehen."