• 07.11.2010 20:10

  • von Fabian Hust

Vettel bleibt optimistisch: "Stein vom Herzen gefallen!"

Obwohl seine Chancen auf den Gewinn des WM-Titels auch nach dem Sieg rechnerisch gering sind, gibt sich der Deutsche optimistisch

(Motorsport-Total.com) - Beim Großen Preis von Abu Dhabi benötigt Fernando Alonso lediglich einen zweiten Platz, um die Weltmeisterschaft zu gewinnen. Es würde aber auch ein dritter Rang reichen, sollte Sebastian Vettel auch das Saisonfinale gewinnen und Mark Webber wie auch in São Paulo auf dem zweiten Rang stehen.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel jubelt: Die Titelchancen sind nach wie vor da!

Vettel jedenfalls glaubt nach wie vor an den Gewinn des WM-Titels: "Wenn es 26 Punkte Rückstand wären, dann wäre es unmöglich, aber 16 sind möglich. Ich wünsche Alonso nichts Schlechtes, aber ich wäre nicht traurig, einen Ferrari Rauchen zu sehen."

"Wir fahren Rennen und bringen uns gegenseitig an das Limit. Ich muss mich auf mich selbst fokussieren, dass Beste aus dem Auto herausholen. Ich muss versuchen, das Rennen dort wieder zu gewinnen. Und dann schauen wir, wo er ins Ziel kommt, oder ob er womöglich nicht ins Ziel kommt. In einer Woche werden wir es wissen."

Vor dem entscheidenden Rennen steht nun jedoch erst einmal eine Party auf dem Programm: "Ich glaube, das ist ein ziemlich guter Tag für uns. Das ist vielleicht ein bisschen untertrieben, ein hervorragender Tag."

"Es ist schon ein großer Stein, der einem da vom Herzen fällt. Es war für uns kein einfaches Jahr. Der Dank gilt dem Team. Uns ein solches Auto hinzustellen, mit dem wir das ganze Jahr über auf fast jeder Strecke vorne dabei sein konnten, ist ein wahres Vergnügen. Es macht Spaß, und heute haben wir gesehen, dass wir das Rennen recht komfortabel kontrollieren konnten."

"Am Start war es natürlich wichtig, direkt an Nico vorbeizukommen. Ich habe gesehen, dass er ein bisschen viel durchdrehende Räder hatte. Aaf der schmutzigen Seite kam ich im Verhältnis dazu gut weg. Ich habe meinen Schwung genutzt und bin direkt vorbei gezogen. Ich hatte nicht viel Platz, aber es hat gerade soeben gereicht. Das war glaube ich entscheidend."


Fotos: Sebastian Vettel, Großer Preis von Brasilien, Sonntag


Danach ging es für den Heppenheimer nur darum, das Auto sicher ins Ziel zu bekommen: "Danach habe ich versucht, den Abstand immer bei rund zwei bis drei Sekunden zu halten. Das hat gut funktioniert."

"Wäre ich großartig davon gezogen, wäre zum Schluss mit dem Safety-Car die Frage gewesen, wie viel reißen ich zum Schluss noch übrig gehabt hätte. So ist es voll aufgegangen. Ich konnte nach dem Safety-Car direkt attackieren. Ich konnte mich um vier oder fünf Sekunden absetzen und es dann bis nachhause fahren. Natürlich zählt man die letzten zehn Runden runter und hofft, dass nichts schief geht."

"Gratulation an das Team zur Konstrukteursweltmeisterschaft. Das ist eine hervorragende Leistung, Hut ab! Viele Grüße auch in die Heimat, nach Österreich, im speziellen auch nach Fuschl zu Red Bull. Sowohl dort, als auch hier, als auch in England in Milton Keynes wird heute Abend glaube ich die eine oder andere Flasche geköpft. Richtig so, danke schön."

Hätte Vettel nicht so viel Pech in der Saison, könnte er bereits als Weltmeister feststehen, doch das betrübt ihn nicht: "Hätte, wenn und aber ist nicht angebracht. Natürlich würde es jetzt ein bisschen anders aussehen. Aber so ist es nicht. Wichtig ist, dass die Chance noch da ist. Und die Chance ist besser, als noch vor drei oder vier Stunden."

Dass er in der Schlussphase des Rennens den Platz mit Webber tauschen muss, da sein Teamkollege bessere Chancen auf den Titel hat, davor hatte er keine Angst: "Solange ich vor Alonso lag, war es klar, dass ich meine Chance für Abu Dhabi aufrecht erhalte. Nun hoffen wir, dass wir in einer Woche am Sonntagnachmittag mit dem gleichen Resultat dastehen. Der Rest liegt nicht in unseren Händen. Leider nicht mehr. Dann lassen wir uns überraschen."

"Es ist sehr viel Arbeit, die auf uns wartet. Wir wollen dort unser Bestes geben. Mit dem Auto, das heute die Konstrukteursmeisterschaft gewonnen hat, ist einiges drin. Dann lassen wir uns überraschen. Wie weit es dann kommt, das muss man dann sehen. Jetzt darüber zu sprechen, ist aus meiner Sicht Energieverschwendung."