Vandoorne: McLaren-Krise schadet meiner Karriere nicht

McLaren-Rookie Stoffel Vandoorne lässt sich nicht unterkriegen: Trotz anhaltender Rückschläge fürchtet er nicht um seinen Werdegang in der Formel 1

(Motorsport-Total.com) - Statt Anerkennung für seine Leitungen als Rookie in der Formel 1 schlägt Stoffel Vandoorne seit Saisonbeginn nur eines entgegnen: Mitleid. Denn der Belgier scheint am meisten unter der anhaltenden Krise bei McLaren-Honda zu leiden. Sein MCL32 rollt noch öfter aus als der von Teamkollege Fernando Alonso. Trotzdem behält Vandoorne den Kopf oben.

Titel-Bild zur News: Stoffel Vandoorne

Stoffel Vandoorne hat sein lächeln noch nicht verloren Zoom

"Ich glaube nicht, dass ich bisher besonders zu leiden hatte", sagt er vor dem Grand Prix von Russland. "Die ersten drei Rennwochenenden sind halt nicht glatt gelaufen und wir hatten eine Menge Probleme. Jetzt brauchen wir mal ein Sauberes und dann sehen wir weiter."

Der 25-Jährige hatte lange auf seinen Stammplatz beim vermeintlichen Topteam warten müssen. Als GP2-Champion 2015 hat er geduldig die Ersatzbank gedrückt und alle Teamabläufe studiert, bis der Platz für ihn frei wurde. Experten haben eine hohe Meinung von Vandoorne. Und nun kann er doch nicht zeigen, was in ihm steckt. Trauriger Höhepunkt an diesem Wochenende: Er bekommt die erste Motoren-bezogene Strafversetzung von 15 Plätzen.

"Ich habe mich in der Vergangenheit natürlich in jeglichen Serien daran gewöhnt, um Siege und Titel zu kämpfen", räumt er ein. "Hier ist das ein anderes Szenario, weil wir dazu nicht in der Lage sind. Da muss man umdenken und auch anders mit dem Team zusammenarbeiten. Man muss mehr auf Details achten und das Team mit sich ziehen. Das will man als Rennfahrer natürlich nicht unbedingt - man will um Siege und Titel kämpfen."


Fotos: Stoffel Vandoorne, Großer Preis von Russland


Kein Grund für Vandoorne, den Kopf in den Sand zu stecken. "Es kommen hoffentlich bald Verbesserung, die uns in diese Position versetzen", bleibt er kämpferisch und bekommt dabei Unterstützung von der anderen Garagenhälfte.

"Er ist ein guter Teamkollege, der sehr hart arbeitet", sagt Alonso. "Er ist ein talentierter Fahrer, dem ich nur das Beste wünsche. Im Moment ist das Auto leider nicht so konkurrenzfähig, dass er die Formel 1 mit guten Ergebnissen beeindrucken könnte. Aber das wird er in Zukunft sicher tun."