• 18.06.2005 22:28

  • von Marco Helgert

Toyota und Trulli trotzten den Widrigkeiten

Das in Indianapolis von Problemen geschüttelte Toyota-Team konnte überraschend die Pole Position von Jarno Trulli feiern

(Motorsport-Total.com) - Das Toyota-Team wurde im Laufe des bisherigen Rennwochenendes in Indianapolis von einer Krise in die nächste gestürzt. Erst drehte sich am Freitag Testfahrer Ricardo Zonta nach einem Reifenproblem von der Piste. Wenig später erwischte es auch Ralf Schumacher, allerdings an einer besonders heiklen Stelle, an der er schon 2004 verunglückte und wegen zwei gebrochener Rückenwirbel 14 Wochen pausieren musste.

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli (Toyota TF105)

Jarno Trulli: Unbeirrt von allen Problemen fuhr er auf die Pole Position

Am Samstagmorgen dann der nächste Schock: Ralf Schumacher bekam vom Rennarzt Gary Hartstein keine Freigabe. Somit musste Ricardo Zonta das Cockpit übernehmen. Das Reifenproblem des Vortages war noch immer nicht gelöst, die umfangreichen Diskussionen haben gerade begonnen. Als würde ihn das alles nicht stören, fuhr Jarno Trulli auf die Pole Position.#w1#

"Das war ein sehr gemischter Tag für das ganze Toyota-Team nach den Problemen, die wir gestern hatten. Das macht dieses Ergebnis noch ein wenig süßer", so ein glücklicher Trulli. "Ich hab einen guten Job gemacht, fuhr eine großartige und saubere Runde, aber ich hatte auch Glück, dass ich bis zum Ende die Pole Position hielt. Aber es war ein seltsamer Tag, ich fuhr im Training nicht viele Runden. Ich musste einfach ruhig bleiben und meine Arbeit machen. Die Reifen bleiben aber eine Hauptsorge, hoffentlich können wir das Problem für morgen ausräumen. Vielleicht erfahren wir das bald, dann müssen wir uns auf das Rennen konzentrieren."

Mit ganz anderen Vorgaben ging Ricardo Zonta in das Qualifying. Als erster Fahrer auf der Strecke hatte er die schlechtesten Bedingungen, dennoch war mit Rang 13 nicht unzufrieden. "Ich freue mich für Jarno, aber für mich waren es sicher keine idealen Bedingungen für meine erste Qualifyingrunde nach acht Monaten", so der Brasilianer. "Nach den Unfällen gestern gab es etwas Konfusion, und wir sind nicht viel gefahren. Mein Qualifying war aber okay. Als Erster auf die Strecke zu gehen, ist natürlich hart, denn da ist die Strecke am rutschigsten. Ich bin viel gerutscht. Aber ich bin zufrieden mit meiner Runde und freue mich auf eine weitere Rennchance."

"Für Jarno ist das großartig", erklärte Chefrenningenieur Dieter Gass. "Er fuhr wieder eine sehr gute Runde, aber das kennen wir schon aus den Qualifyings in diesem Jahr von ihm. Er konnte Räikkönen knapp hinter sich halten. Für Ricardo war es natürlich schwieriger, da er das erste Auto auf der Strecke war. Wir haben auch bei anderen Teams große Unterschiede gesehen, wenn beide Fahrer weit auseinander auf die Piste gingen. Er hat sich dennoch gut geschlagen."

Weit wichtiger sind nun aber die Reifen. "Wir werden sehen, was da bis morgen passieren wird", fuhr er fort. "Jeder kennt das Problem, das wir und Michelin haben. Wir müssen nun auf Informationen warten, die Michelin uns über die Reifensituation für morgen liefern wird. Es gibt Gespräche, einen anderen Reifen nach Indianapolis zu bringen, aber da müssen wir eine Entscheidung abwarten."