• 16.04.2016 17:50

  • von Dominik Sharaf

Toto Wolff: Hamiltons persönliche Entwicklung "Wahnsinn"

Wie der Weltmeister Niederlagen wegsteckt und "am letzten Tag seines Lebens mehr er selbst sein" will als je zuvor - Im Privatleben ist Hamilton bewusst kürzergetreten

(Motorsport-Total.com) - Seine aufreizenden Fotos in den sozialen Netzwerken und Society-Auftritte, die nicht jedermanns Geschmack sind, erwecken nicht den Eindruck von übermäßiger Reife - und trotzdem glaubt Toto Wolff, dass sich Lewis Hamilton nach der herben Enttäuschung im Qualifying zum China-Grand-Prix am Samstag von einer ganz neuen Seite präsentiert hätte als noch vor einigen Jahren: "Der Lewis, den ich erlebt habe, lässt mir den Mund offen stehen", reibt sich der Mercedes-Sportchef die Augen.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Neuerdings nicht nur mit Brille, sondern auch mit Gelassenheit: Hamilton Zoom

Hamilton, der gut und gerne vor Wut gegen den nächsten hätte treten können, kam aus der Box, schüttelte jedem die Hand und verteilte an seine Mechaniker einen freundschaftlichen Klapps. "Seine persönliche Entwicklung in den vergangenen drei Jahren war einfach atemberaubend. Er wurde zweimal Weltmeister und hat als Mensch zu sich selbst gefunden", meint Wolff und erwähnt den Druck, den die Heerschar an Kritikern erzeugt: "Trotzdem folgt er seinem Instinkt und geht seinen Weg."

Hamilton demonstrierte in seiner Medienrunde in Schanghai auch gleich, warum ihm innere Ruhe nachgesagt wird: "Ich lebe Tag für Tag", sagt er über das Rezept seiner Gelassenheit, die er sich trotz eines Saisonbeginns mit Pleiten, Pech und Pannen bewahrt hat. "Das Problem hätte ich im Rennen haben können. Gut, dass es passiert ist, so kann ich Punkte holen und habe es nicht beim nächsten Grand Prix." An die Decke gehen und um jedes Mikrofon einen großen Bogen machen? Nicht mehr sein Ding.

"Ich bin viel entspannter, selbst wenn ich früher nicht unglücklich war", sagt Hamilton über sein Seelenleben, in das offenbar nicht einmal seine Vertrauten Einblick haben: "Seit ich in der Formel 1 fahre, sagen meine Freunde: 'Du hast doch keine Ahnung, wer du bist' und, dass ich auf einem Selbstfindungstrip sei. Ich bin einfach nur glücklich." Auch wenn es aufgrund zahlreicher Fotos auf Roten Teppichen nicht so aussieht: Der 31-jährige Brite will privat einen Gang zurückgeschaltet haben.

Das will er beibehalten: "2014 und 2015 waren schon etwas ruhiger und ich lasse auch dieses Jahr wieder so angehen. Wie es weitergeht, weiß nur Gott - am letzten Tag meines Lebens kann ich mich dann mehr als mich selbst fühlen als jemals zuvor", wird Hamilton philosophisch.

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