• 04.10.2018 15:12

  • von Andre Wiegold & Erwin Jaeggi

Toro Rosso setzt in Suzuka wieder auf den neuen Motor

In Russland hat Toro Rosso nach einem kurzen Test wieder den alten Motor verbaut - In Japan will das Team beim Honda-Heimrennen die neuste Spezifikation nutzen

(Motorsport-Total.com) - Im russischen Sotschi hat Toro Rosso seinen neusten Honda-Motor im Formel-1-Training getestet. Anschließend hat das Team ihn wieder mit der alten Spezifikation ersetzt. Beim Heimrennen des Motorenlieferanten will der Rennstall den neuen Motor einsetzen, um einen Leistungsvorteil gegenüber den anderen Teams zu generieren. Pierre Gasly ist sich nicht sicher, wie viel mehr Power der neue Antrieb der Japaner hat.

Titel-Bild zur News: Brendon Hartley, Pierre Gasly

Toro Rosso will in Japan mit dem neuen Motor angreifen Zoom

"Er sollte uns definitiv mehr Leistung bringen", sagt der junge Franzose. "Ich weiß nicht wirklich, wie groß der Leistungszuwachs sein wird. Jetzt müssen wir noch am Feintuning arbeiten, damit wir mehr Power erhalten." Der Test des neuen Antriebs in Sotschi sei positiv gewesen, da sich Gasly im Training auf einer schnellen Runde verbessert habe. "Hoffentlich hilft er uns hier auch, denn wir werden ihn erstmals ein ganzes Wochenende nutzen."

Honda kenne die Zahlen, wie sehr sich die neuste Motorenspezifikation auf die Rundenzeiten auswirken würde, aber Gasly selbst könne nichts dazu sagen. "Wir müssen erst einmal durch einen Lernprozess was das Mapping und so weiter angeht", erklärt der Formel-1-Pilot. "Wir haben gesehen, dass die Antriebe auf dem Leistungsprüfstand waren." Es sei im Werk durchgängig an den Motoren geschraubt worden. "Jetzt müssen wir schauen, wie sie morgen funktionieren", fügt Gasly hinzu.

Das Motorenupdate sei für Toro Rosso elementar wichtig, da der Rennstall seit dem Saisonauftakt in Melbourne kaum am Chassis gearbeitet habe. Mit dem neuen Motor hofft Gasly, in Suzuka wettbewerbsfähiger zu werden. "Das Auto hat sich mit dem neuen Motor wirklich gut angefühlt", sagt er. "Da wir seit dem Saisonstart kein echtes Update bekommen haben, glaube ich nicht, dass wir vorne mitfahren können." Dennoch wolle Gasly alles geben, um Honda vor dem Heimpublikum ein Erfolgserlebnis zu schenken.

Gasly über Trümmerteil: "Das war beängstigend"

In Sotschi ist Gasly ein Trümmerteil gegen den Helm geflogen. Glücklicherweise war der Franzose gerade in dem langsamen Part der Strecke - in Kurve 2 - unterwegs. "Auch wenn der Moment nur einen Augenblick dauert, läuft alles in Zeitlupe ab", resümiert Gasly. "Ich habe das Teil gesehen und dann ist es mir gegen das Visier geknallt." Gasly habe Angst gehabt, zu erblinden, jedoch sei das Teil einfach vom Visier abgeprallt und in sein Cockpit gelandet.

"Ich habe es nach Kurve 4 einfach aus dem Auto geworfen", erklärt Gasly. "Es war ein beängstigender Moment für mich. Ich bin glücklich, dass das Visier stark genug war, um das Teil abzuwehren." Jedoch habe Gasly seine Zweifel, dass es bei Tempo 300 auch so glimpflich ausgegangen wäre. Er sagt: "Ich finde es gut, dass an der Sicherheit immer weiter gefeilt wird." Das große Teil habe den Helm zwar leicht beschädigt, aber nicht die Funktionsweise beeinträchtigt.

Bremsprobleme gelöst?

In Sotschi hatte Toro Rosso mit Bremsproblemen zu kämpfen, die bereits vom Team gelöst worden seien sollen. "Das Team hat herausgefunden, was das Problem gewesen ist", sagt Gasly. "Deshalb hat es Veränderungen am System vorgenommen." So würden die Italiener sichergehen wollen, dass das Problem in Zukunft nicht noch einmal auftreten wird. "Ich bin ganz optimistisch, dass am Wochenende die Probleme gelöst sein sollten."

Brendon Hartley habe in den Medien erfahren, was die Bremsprobleme ausgelöst haben soll. Er sagt: "Ein Bremssattel soll hängen geblieben sein, weshalb die Bremse überhitzt und das Pedal durchgeflogen ist, so habe ich es zumindest gelesen." Schon in Runde elf habe Hartley in Sotschi ein "langes Pedal" gehabt. "Da das Problem an beiden Autos aufgetreten ist, ist es für das Team einfacher, nachzuvollziehen, woran es gelegen hat." Jetzt mache sich der Neuseeländer keine Sorgen mehr, da das Team genau herausgefunden habe, was die Ursache gewesen ist.

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