Toro Rosso: "Es hätte fantastisch sein können, aber..."
Jean-Eric Vergne holte trotz zwei Fünf-Sekunden-Strafen einen WM-Punkt, während Daniil Kwjat ein Topresultat im Flügelsalat versenkte
(Motorsport-Total.com) - Sollte Jean-Eric Vergne die Formel 1 nach dem Saisonende verlassen, dann mit einigem auf dem Kerbholz. Nach Singapur erlebte der Toro-Rosso-Pilot am Sonntag in Austin sein zweites Multi-Strafen-Rennen der Saison, wurde auf der Strecke Neunter und holte als strafversetzter Zehnter einen WM-Punkt. Selbiger blieb Teamkollege Daniil Kwjat verwehrt. Der Russe startete nach Buße wegen Motorwechsels von ganz hinten, kämpfe sich nach vorne und wurde Opfer des eigenen Zweikampfes.

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Jean-Eric Vergne sorgte für reichlich Qualm und Arbeit für die Rennleitung Zoom
Vergne, der mit einem guten Start auf Rang zwölf nach vorne schoss, kassierte Sanktion Nummer eins für zu schnelles Fahren nach Ankündigung des Safety-Cars. Der Franzose musste nach dem Boxenstopp fünf Sekunden absitzen. Anschließend arbeitete er sich nach vorne und war in der Schlussphase in einer Kampfgruppe, die Rang sieben unter sich ausmachte. "Es hat Spaß gemacht, es war ein spannendes Rennen, aber gleichzeitig auch ein schwieriges", resümiert Vergne, der noch ein Cockpit für 2015 sucht.
Motiviert genug für die Königsklasse ist er offenbar: "In der Schlussphase wollte ich einfach nur Positionen gutmachen. Ich musste etwas unternehmen, weil ich nicht einfach nur abwarten und hinterherfahren wollte", schildert Vergne, der nach dem zu diesem Zeitpunkt achtplatzierten Romain Grosjean griff. Es krachte, er fuhr weiter und sein Landsmann fiel weit zurück: "Ich war nahe dran, sah die Möglichkeit und ging aufs Ganze. Als er die Tür zuschlug, war es zu spät", findet der Mann aus Pontoise.
Am Ende sei genau das Motorsport, wo man kämpfen müsse so gut es nur ginge. "Mit so wenig Fahrpraxis einen Punkt geholt zu haben, ist toll", erinnert Vergne an technische Probleme vom Samstagvormittag. Die zweite Strafe der Rennleitung, fünf Sekunden ausgesprochen nach dem Rennende, bewirkten seinen Rückfall von Platz neun auf zehn. Es hätte schlimmer kommen können, wie der Fall Kwjat zeigt. "Wir waren konkurrenzfähig und hätten ein paar Punkte verdient gehabt", hadert der Youngster.
Auch er bewarb sich um Rang sieben, wurde aber letztlich nur 15. und Letzter: "Das Tempo war fantastisch bis zur Schlussphase, als ich Räikkönen überholte, mir dabei aber den linken Vorderreifen beschädigte. Ich hatte jede Menge Vibrationen und musste nochmal an die Box kommen", schildert der ehemalige GP3-Champion. "Es hätte fantastisch sein können, aber es wurde eine Enttäuschung, weil alles schiefging. Wir hätten nichts besser machen können." Teamchef Franz Tost zieht seine Bilanz zufrieden: "Wir haben eine ordentliche Leistung abgeliefert."

