Toro Rosso: Ein Rookie, drei Ausfälle und die Longrunansage

Der Suzuka-Auftakt für Toro Rosso: Max Verstappen beeindruckt bei seinem Debüt, Jean-Eric Vergne mit viel Pech und Daniil Kwjat auf Top-10-Kurs

(Motorsport-Total.com) - In der Garage von Toro Rosso gab es am Freitag vor dem Grand Prix von Japan keine Zeit zum Verschnaufen. In den ersten beiden Trainingseinheiten zum Rennen in Suzuka erlebte das Team ein Wechselbad der Gefühle. Es galt, den ersten Einsatz des Newcomers Max Verstappen, zahlreiche Probleme bei Jean-Eric Vergne und das geplante Programm mit Daniil Kwjat in den Griff zu bekommen. Am Ende kann man aber ein recht positives Fazit zum Wochenendstart ziehen.

Titel-Bild zur News: Daniil Kwjat

Hinter Toro Rosso liegt ein arbeitsreicher Wochenendauftakt zum GP in Japan Zoom

"Max' Leistung ist heute positiv zu bewerten", beurteilt der leitende Renningenieur Phil Charles das Debüt des Teenagers am Morgen. "Er ist eine fantastische erste Trainingseinheit gefahren. Wir sind mit ihm sehr zufrieden. Er hat sich gut eingelebt und dabei Zeiten produziert, die wir so nicht erwartet haben. Verstappen fuhr in 22 Runden eine Bestzeit von 1:38.157 Minuten und war damit nur 0,443 Sekunden langsamer als Kwjat (1:37.714).

Die fehlerfreie Fahrt des jungen Niederländers wurde einzig durch einen Defekt überschattet, der kurz vor Schluss der Vormittagseinheit zum vorzeitigen Aus führte. Verstappen musste den STR9 auf der Strecke abstellen. Und als wäre die Herrichtung des Autos bis zum zweiten Freien Training nicht genug Aufregung gewesen, blieb auch Vergnes Einsatz am Nachmittag nicht ohne Probleme.

Problembewältigung

"Ein defektes Auspuffventil beendete die Einheit von Max frühzeitig, was schade ist, denn er erledigte bis dahin einen großartigen Job", erklärt der Renault-Supportchef Ricardo Penteado. "Wir konnten das leicht beheben und JEV konnte am Nachmittag antreten. Dann kamen aber ein Benzinpumpenproblem am Anfang und ein elektronischer Defekt am Ende hinzu. Wir werden das alles ganz genau untersuchen und sicherstellen, dass er morgen einen entspannten Tag hat."

Da er sein Cockpit am Vormittag schon für Verstappen hergeben musste und am Nachmittag durch die Probleme eingeschränkt wurde, zeigt sich Vergne nachvollziehbar unzufrieden mit dem Wochenendauftakt. Durch die schnelle Arbeit seiner Mechaniker gelangen ihm aber dennoch 19 Runden und eine Bestzeit von 1:37.219 Minuten, die ihn als Elften wertete.

Überraschen konnte der Franzose aber vor allem mit seiner Longrun-Leistung. Mit 1:40.2 Minuten fuhr er dabei als Viertschnellster hinter Nico Rosberg, Lewis Hamilton (beide Mercedes) und Valtteri Bottas (Williams) und konnte diese Zeit auch konstant halten. "Wir haben ein gute Basis geschaffen, auf die wir aufbauen können. Ich bin also zuversichtlich, dass wir für morgen ein besseres Auto hinbekommen", lässt Vergne daher nicht den Kopf hängen.


Fotos: Toro Rosso, Großer Preis von Japan, Freitag


Kwjat vielversprechend unterwegs

Teamkollege Kwjat hatte einen weniger aufregenden Tag. Der Russe fuhr im ersten Freien Training die zehntschnellste Zeit und wurde am Nachmittag mit einer Zeit von 1:37.714 Minuten als Neunter gewertet. "Es war ein anstrengender Tag, aber ich habe es genossen, endlich hier in Suzuka fahren zu können und habe die Strecke ziemlich gut kennenlernen können", sagt der Rookie. "Ich hatte ein paar Probleme mit der Balance des Autos, es liegt über Nacht also noch viel Arbeit vor uns."

Die Aufregungen des Freitags hat Toro Rosso jedenfalls schon mal gemeistert. Das Wochenende ist aber noch lang. "Drei Ausfälle auf der Strecke können niemals einen guten Tag bedeuten und JEV war leider derjenige, der am meisten darunter zu leiden hatte", fasst der leitende Renningenieur zusammen. "Bei Daniil sieht die Situation schon besser aus, obwohl er in Kurve 8 mit dem Auto nicht zufrieden war. Hoffentlich können wir auch das bis morgen beheben."