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  • 08.10.2016 11:26

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Toro Rosso: 0,062 Sekunden und zwei Gefühlswelten

Während Kwjat mit dem Suzuka-Qualifying einigermaßen zufrieden war, schäumte Sainz nach missratener Vorbereitung und einem Löffelkurven-Experiment

(Motorsport-Total.com) - Nur ein Platz Unterschied im Qualifying zum Japan-Grand-Prix, aber gemischte Gefühle bei Toro Rosso: Während Daniil Kwjat mit Rang 13 einigermaßen zufrieden war, zeigte sich Carlos Sainz von Startposition 14 alles andere als angetan. "Es war ein verdammt durchwachsener Samstag", ärgert sich der Spanier, dem ein Problem mit dem Verbrennungsmotor im Training alles verhagelte. Er beklagt: "Ich habe den Rhythmus verloren. Auf einer Strecke wie Suzuka zählt das aber alles."

Titel-Bild zur News: Daniil Kwjat

Daniil Kwjat war mit seinem Abschneiden einigermaßen zufrieden Zoom

Zum Pech kam im Qualifying kein Glück hinzu, weil Sainz zunächst nichts riskieren wollte und von Toro Rosso zu spät auf die Bahn geschickt wurde: "Ich war total hinten dran und musste mich herantasten. In Q1 bin ich bei einem Versuch auch noch im Verkehr steckengeblieben, als ich zehn Autos überholen musste." Weil in Suzuka die Turbulenzen beim Hinterherfahren schwerwiegend sind und viel Gummiabrieb abseits der Ideallinie liegt, war die Sache besonders ärgerlich.

Ohne Vorbereitung musste Sainz die richtige Linie finden: "Ich habe mich in Q2 nicht verbessert, obwohl ich versucht habe, die Löffelkurve anders anzufahren. Das hätte ich lieber im Training ausprobiert." Unvorbereitet war der Red-Bull-Junior auf die Schlappe nicht: "Mit fünf gezeiteten Runden, das kann nicht gut laufen." Der nur 0,062 Sekunden schnellere Kwjat hingegen hatte nichts anzukreiden. "Ich habe alles herausgeholt. Wir nutzen jetzt das Auto optimal", reckt er den Daumen nach oben. "Es war schwierig, kleinen Zeitspähnchen zu finden, aber in Q2 ist mir das gelungen."

Sainz glaubt, es im Rennen ohne besondere Umstände wie Regen oder anderweitiges Chaos nicht in die Top 10 schaffen zu können. "Wir sind etwas besser als Malaysia, aber Williams ist zu weit weg. Sie kamen aus dem Nirgendwo und das kapieren wir nicht", bedauert er - ohne den besonderen Qualifying-Modus zu erwähnen, den die Mercedes-Kunden samstags offenbar auspacken können. "Es kann nur besser werden. Punkte sind aber nicht drin", verzieht Sainz das Gesicht.