• 21.02.2006 14:02

Timo Glock: "Ich will zurück in die Formel 1"

Der ehemalige Jordan-Test- und Ersatzfahrer erklärt, warum er aus den USA nach Europa zurückkehren und in die GP2-Serie wechseln wird

(Motorsport-Total.com/sid) - Bye, bye, Amerika! Timo Glock will auf den Spuren von Nico Rosberg zurück in die Formel 1. Nach einer erfolgreichen Saison in der ChampCar-Serie wechselt der frühere Jordan-Pilot aus Wersau im Odenwald in die GP2-Serie und will dort die Nachfolge von Premieren-Champion Rosberg antreten.

Titel-Bild zur News: Timo Glock

Timo Glock träumt weiterhin von einer Karriere in der Formel 1

"Für mich ist das bei meinem Ziel, in die Formel 1 zurückzukehren, der bessere Weg", sagte der 23-Jährige dem 'Sport-Informations-Dienst' und bestätigte seine Einigung mit dem Team BCN Competicion, wo der Japaner Hiroki Yoshimoto sein Teamkollege wird.#w1#

Schon am Montag, noch bevor die letzten Vertragsdetails geklärt waren, hatte die GP2-Serie Glock als einen von 26 Startern genannt. Dazu gehört im 20 Jahre alten Michael Ammermüller aus Pocking, der zuletzt in der Formel Renault 2000 fuhr, auch noch ein zweiter Deutscher.

"Im letzten Jahr konnte noch keiner wissen, wie sich die GP2 in der ersten Saison entwickelt", sagte Glock, der sich deshalb für den Sprung über den Großen Teich entschieden hatte. In der ChampCar-Serie, dem US-Pendant zur Formel 1, gewann er souverän die "Rookie"-Wertung als bester Neuling und belegte im Gesamtklassement den achten Rang."

"Für mich hatte Amerika einen Lerneffekt. Aber mein Ziel war immer die Rückkehr in die Formel 1", erklärte Glock, der 2004 bei Jordan vier Formel-1-Rennen bestritten und gleich bei seinem ersten Grand Prix in Montreal zwei WM-Punkte geholt hatte.

Dafür sieht er jetzt die GP2-Serie als besseres Sprungbrett. "Nico Rosberg und Heikki Kovalainen haben den Aufstieg in die Formel 1 geschafft", sagte Glock. Der in Wiesbaden geborene Rosberg, Sohn des früheren Formel-1-Weltmeisters Keke Rosberg, holte in der Premieren-Saison der GP2 souverän den Titel und empfahl sich damit für ein Formel-1-Cockpit bei Williams. Vize-Meister Kovalainen wurde Testfahrer bei Weltmeister Renault.

Glock rechnet sich in der Serie, in der mit identischen Formel-Boliden gefahren wird, einiges aus. "Ich glaube schon, dass es möglich ist, zu gewinnen, wenn das Team und ich das Beste aus dem Paket herausholen", meinte der Odenwälder, der einige Techniker seines neuen Teams schon kannte.

Glock hatte zwar auch auch Angebote vorliegen, eine weitere Saison in der ChampCar-Serie zu bestreiten. Die Rückkehr nach Europa mit der Perspektive, wieder näher an die Formel 1 heranzurücken, hatte Priorität für den früheren Opel-Junior, der auch als Berater und Jury-Mitglied in der Nachwuchsförderung der 'Speed Academy' der 'Deutschen Post' aktiv ist.

Die GP2 absolviert die meisten ihrer Rennen im Rahmenprogramm der Formel 1. Glock: "Das ist natürlich ein Vorteil. Die Rennen in Amerika bekommt ja nicht jeder mit, auch wenn ich als einziger Deutscher da gute Presse hatte."

Ende Dezember hatte Glock bereits einen offiziellen GP2-Test absolviert, da aber noch im Meisterauto von Nico Rosberg des ART-Teams, das 2006 Formel-3-Euroserie-Champion Lewis Hamilton fährt. Hinter dem Brasilianer Nelson Piquet Jr., dem Sohn des dreimaligen Formel-1-Weltmeisters Nelson Piquet, fuhr er dabei in Le Castellet die zweitbeste Zeit.