• 27.07.2006 11:02

Studie feiert Zetsche als DaimlerChryslers Wunderknaben

Eine aktuelle Studie der Universität Hohenheim feiert DaimlerChrysler-Chef Dieter Zetsche als Wunderknaben hinter den Unternehmenserfolgen

(Motorsport-Total.com) - Imagekrise und Vertrauensverlust von DaimlerChrysler mündeten 2005 im Rücktritt von Konzernchef Jürgen Schrempp. Seitdem verbessert sich das Medienimage des Autokonzerns jedoch kontinuierlich. Motor des Aufschwungs ist Dieter Zetsche. Zu alten Höhen kann das Unternehmen aber noch nicht zurückkehren.

Titel-Bild zur News: Ron Dennis und Dieter Zetsche

Dieter Zetsche (rechts im Bild) mit McLaren-Mercedes-Teamchef Ron Dennis

Vor allem Toyota hat DaimlerChrysler - unter anderem auf den wichtigen Imagedimensionen Innovation und Umweltschutz - den Rang abgelaufen. Dies sind die zentralen Ergebnisse einer Studie, die der Hohenheimer Kommunikationswissenschaftler Frank Brettschneider mit dem internationalen Inhaltsanalyseinstitut 'Media Tenor' vorlegt. Für den Zeitraum von August 1994 bis Mai 2006 wurden 127.946 Passagen über die Automobilbranche in 15 tonangebenden deutschen Massenmedien untersucht.#w1#

Zetsche ist seit 1. Januar DaimlerChrysler-Konzernchef

Zetsche hatte sich bereits als Chrysler-Chef erfolgreich als Sanierer in den deutschen Medien in Szene gesetzt. Dem seit dem 1. Januar dieses Jahres offiziell im Amt befindlichen Vorstandschef trauen viele Medien zu, den Konzern insgesamt wieder auf Kurs zu bringen. "Dieter Zetsche wird in der Kommunikationsstrategie von DaimlerChrysler mehr und mehr zum Dreh- und Angelpunkt für eine Neubewertung des Unternehmensimages", so Brettschneider. "Mit ihm - und mit guten Produkten - kann Glaubwürdigkeit neu aufgebaut werden."

In der Modell- und Markenpolitik hat DaimlerChrysler seit den 1990er Jahren Neuland beschritten: Die Zahl der Baureihen und die Variantenvielfalt wurden drastisch erhöht. Absatz- und Qualitätsprobleme haben seit dem Jahr 1998 das Bild von Mercedes immer mehr verdüstert, bis hin zu einer insgesamt überwiegend negativen Berichterstattung über Elektronikpannen bei der E-Klasse im Jahre 2004/2005. Erst Anfang 2006 gelang es, mit Berichten über besonders umweltfreundliche Dieselautos, die sogar für den US-Export tauglich sind, wieder an Boden zu gewinnen.

Das Image der gesamten Automobilbranche erreichte 2005 seinen Tiefpunkt. In den ersten vier Monaten des Jahres 2006 konnte es sich wieder leicht verbessern. Auch das Image von DaimlerChrysler hat sich wieder verbessert. Es hinkt dennoch dem von BMW oder Porsche hinterher.

Volkswagen hatte mit Negativnachrichten zu kämpfen

Volkswagen litt nach der Stabsübergabe von Ferdinand Piëch an Bernd Pischetsrieder unter einer Serie negativer Nachrichten von Absatzeinbrüchen über die Enthüllungen in der Verwendung von Spesen bis zum Machtkampf zwischen Aufsichtsratschef Piëch und dem Vorstandsvorsitzenden Pischetsrieder.

DaimlerChrysler, BMW und Porsche gerieten trotz anhaltender Absatz- und Geschäftserfolge in den Strudel kritischer Nachrichten zu den Themen Qualität und Umwelt. Die weniger euphorische Darstellung der deutschen Hersteller ging einher mit zunehmenden Lobeshymnen auf den japanischen Konzern Toyota, der immer mehr zum automobilen Alleskönner hochstilisiert wurde.