• 18.03.2012 11:00

Starke Sauber-Leistung beim Saisonauftakt

Kamui Kobayashi und Sergio Perez fuhren beim ersten Rennen des Jahres auf den Rängen sechs und acht ins Ziel und holten damit reichlich Punkte

(Motorsport-Total.com) - Das schweizer Sauber-Team präsentierte sich beim Saisonauftakt der Formel 1 in sehr guter Form. Kamui Kobayashi und Sergio Perez zeigten ein klasse Rennen, das sie nach 58 Runden auf den Plätzen sechs und acht über die Ziellinie fahren sah. Beim Großen Preis von Australien räumte der Rennstall aus Hinwil also gleich reichlich WM-Punkte ab. Die Stimmung ist daher richtig gut.

Titel-Bild zur News: Sergio Perez

Sergio Perez und das Sauber-Team holten in Melbourne insgesamt zwölf Punkte

"Ich freue mich sehr - für das Team und für mich", sagt Kobayashi. "Als Sechster ins Ziel zu kommen, ist ein sehr guter Auftakt für die Saison. Nach dem Start wäre ich fast in Bruno Sennas Auto gerauscht, als er sich vor mir drehte. Ich hatte Glück, das gerade so vermeiden zu können. Gleichzeitig konnte Sergio aber nicht verhindern, mein Auto von hinten zu treffen", meint der Japaner.

Die letzte Runde erweist sich als Glücksfall

"So musste ich das ganze Rennen mit einem kaputten Heckflügel fahren. Das war sehr schwierig und hat auf jeden Fall Performance gekostet. Jedenfalls hatte ich nach der ersten Runde zwei Plätze gewonnen. Wir hatten für mich eine Zweistopp-Strategie gewählt: Ich fuhr erst zwei Sätze weiche Reifen und zum Schluss die Medium-Mischung", sagt Kobayashi nach dem Formel-1-Saisonauftakt.

"Mit dem Timing für meinen zweiten Boxenstopp hatte ich Pech." Kamui Kobayashi

"Mit dem Timing für meinen zweiten Boxenstopp hatte ich Pech, weil das Safety-Car auf die Strecke ging, als ich gerade fertig war. Danach lag ich bis zur letzten Runde an neunter Position. Dann ereignete sich der Unfall von Pastor (Maldonado) und Sergio kämpfte mit Nico (Rosberg; Anm. d. Red.). Ich konnte vorbei und wurde Sechster." Perez machte zum Schluss ebenfalls noch Fortschritte.


Fotos: Sauber, Großer Preis von Australien


"Nachdem ich wegen des Getriebewechsels vom letzten Startplatz losfahren musste, war mir klar, dass ich alles versuchen muss, um gleich beim Start Positionen gutzumachen. Ich kam bis auf den zwölften Platz hinter Kamui und berührte sein Auto, während er wiederum einem Williams ausweichen musste. Dabei beschädigte ich meinen Frontflügel. Das war nur eine meiner Schwierigkeiten heute."

Großes Lob für Kobayashi und Perez

"Ich musste außerdem Reifen schonen und zeitweise Benzin sparen, gleichzeitig musste ich kämpfen und mich verteidigen. Es war wirklich ein hartes Rennen für mich", erläutert Perez und fügt hinzu: "In der letzten Runde verunfallte dann. Überall waren Trümmerteile und ich ging vom Gas. Aber dann überholte mich Nico, wobei unsere Autos touchierten. Im Ziel waren meine Reifen völlig hinüber."

"Die Plätze sechs und acht sind ein guter Auftakt." Sergio Perez

"Ich bin natürlich nicht froh, meine Platzierung noch auf der letzten Runde verloren zu haben, aber ich freue mich sehr für unser Team. Die Plätze sechs und acht sind ein guter Auftakt", findet Perez. Peter Sauber kann sich dieser Einschätzung nur anschließen. "Unsere beiden Piloten fuhren heute ein fantastisches Rennen. Vor allem Sergio, der von der letzten Position aus gestartet war", sagt Sauber.

"Aber natürlich ist das nur möglich, wenn auch das Auto schnell ist. Ich bin sehr glücklich, dass es uns nach dem verpatzten Qualifying gelungen ist, zurückzuschlagen. Ein großes Dankeschön an das Team an der Strecke und alle Mitarbeiter in Hinwil, die ein sehr gutes Auto gebaut haben. Wir sind mit großen Erwartungen in diese Saison gegangen und waren heute in der Lage, diese zu erfüllen."

Sauber freut sich über einen gelungenen Auftritt

Ähnlich wie der Teamchef, so spricht auch der Technische Leiter des Rennstalls, Giampaolo Dall'Ara, von einer ordentlichen Leistung. "Das war ein bitter-süßes Wochenende. Das Qualifying war enttäuschend, aber im Rennen konnten wir dann unsere wahre Stärke zeigen. Möglicherweise hätte es sogar noch besser laufen können. Wir mussten bei der Strategie einige Kompromisse eingehen."

"Wir mussten bei der Strategie einige Kompromisse eingehen." Giampaolo Dall'Ara

"Beide Piloten steckten zu Beginn im Verkehr fest und konnten das Potenzial der Reifen nicht voll nutzen. Für Sergio hatten wir aufgrund seiner Startposition eine flexible Strategie gewählt. Wir wussten jedoch vor dem Rennen nicht, ob es möglich sein würde, mit nur einem Stopp durchzukommen. Es war aber die einzige Chance, Punkte zu holen", erklärt Dall'Ara.

"Sergio hat seine Reifen sehr gut geschont. Es war beeindruckend, wie er gegen Ende des Rennens mit anderen Piloten mithalten konnte, die auf viel frischeren Reifen waren. Kamui war auf einer normalen Strategie. Auch er wurde aufgehalten, fuhr jedoch zum Schluss ein tolles Resultat ein. Natürlich müssen wir unsere Qualifying-Leistung verbessern, aber wir wissen nun, dass wir ein schnelles Auto haben."