Sky-Experte Davidson: Alonso ist ein "destruktiver Charakter"

Während Gerhard Berger über Fernando Alonsos bisherige Leistung bei Aston Martin schwärmt, erinnert Sky-Experte Anthony Davidson an eine Schwäche des Spaniers

(Motorsport-Total.com) - Für Fernando Alonso hätte der Einstand bei Aston Martin kaum besser laufen können. Im ersten Formel-1-Rennen des Jahres musste sich der Spanier nur den überlegenen Red Bulls geschlagen geben und fuhr auf Rang drei.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Im Moment scheinen Alonso und Aston Martin eine echte Traumkombi zu sein Zoom

Nicht umsonst wurde der 41-Jährige von den Fans zum "Driver of the Day" gewählt und schnitt auch bei Benotung durch die Redaktion von 'Motorsport-Total.com' am besten ab.

Ex-Formel-1-Pilot Gerhard Berger äußerte sich schon nach den Trainings und dem Qualifying beeindruckt von Alonsos und Aston Martins Performance. "Aston Martin hat einen guten Job gemacht über den Winter, keine Frage", analysiert er.

"Wenn ich richtig informiert bin, gibt es jetzt den einen oder anderen Red-Bull-Mann bei Aston Martin, der doch vielleicht ein bisschen was mitgebracht hat. Das frischt das Ganze auf. Wir haben natürlich Red Bull wieder ganz vorne dran als Benchmark, dahinter Ferrari und dann schon Aston Martin mit Mercedes auf Augenhöhe. Das ist schon eine interessante Mischung", so die Einschätzung des Österreichers.

Neben den Fortschritten, die Aston Martin mit dem diesjährigen Auto gemacht hat, sei vor allem Alonso deren Ass im Ärmel. Was er an seinem ersten Rennwochenende mit dem Team erreicht hat, bezeichnet Berger als "eine unglaubliche Leistung".

Berger: Alonso könnte öfter Weltmeister sein

"Fernando ist ganz ein spezieller Rennfahrer. Ich bin ein richtiger Fan von ihm, schon seit vielen, vielen Jahren", gesteht er und schwärmt über den Spanier: "Die Art und Weise, wie er Rennen fährt, die Art und Weise, wie er Rennen liest, wie er überholt, wie sich die Gegner präpariert ... Er ist einfach ein Spitzenmann."

"Wenn er das eine oder andere Mal ein Spitzenteam gehabt hätte, mit einem Auto, das funktioniert hätte, dann wäre er noch viel öfter Weltmeister geworden", sagt er über den Zweifach-Champion. "Jetzt hat er noch einmal ein richtiges Highlight. Er kommt zu Aston Martin, das Auto funktioniert und er wird auch der Pfeffer in der Suppe sein. Er wird da vorne ganz schön rumwirbeln und das braucht die Formel 1."


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Auch Sky-Experte Anthony Davidson glaubt, dass Alonso oft zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen sei. Dabei habe der Spanier nicht selten verbrannte Erde hinterlassen.

Bei Ex-Teams auch schon in Ungnade gefallen

"Er ist ein destruktiver Charakter. Das kann ein Team wirklich in Unruhe versetzen", weiß Davidson und bezieht sich auf Alonsos teils scharfe Kritik am eigenen Team, wenn es in der Vergangenheit mal nicht so lief wie erhofft.

"Für mich war sein größter Fehler, dass er nicht bei McLaren-Honda geblieben ist und nicht netter zum ganzen Team war, besonders den japanischen Ingenieuren bei Honda, die so viel Zeit brauchten, um alles richtig zu machen. Und er hatte einfach nicht die nötige Geduld", kritisiert er Alonsos Zerwürfnis mit Honda.

Das war 2017. Auch die Trennung von Alpine 2022 verlief nicht ganz ohne Misstöne. Doch danach sieht es bei Aston Martin im Moment ja zum Glück nicht aus.